Ostergedichte
Das Osterschokoladenei

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"Das Osterschokoladenei"
Veröffentlicht am 27. Februar 2010, 6 Seiten
Kategorie Ostergedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Über mich gibt es nicht viel zu schreiben. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Ich liebe das Leben und ganz besonders das Bereisen anderer Länder. Da ich nach dem Arbeitsleben als Jurist bereits seit 13 Jahren in Pension bin, habe ich dafür auch viel Zeit.
Das Osterschokoladenei

Das Osterschokoladenei

Das Osterschokoladenei

 

Ich bin ein Schokoladenei und innerlich am Beben,

denn dieses schöne Osterfest werd’ ich nicht überleben.

Man legte mich in einen Schrank, ich kann kaum etwas sehen,

drum fühle ich mich schwach und krank, mein Gott, was wird geschehen.

 

Zu meiner Rechten groß und rot mit bitterböser Miene

teilt hier mein Schicksal und die Not ‚ne fette Apfelsine.

Zu meiner Linken schwach zu seh’n ein Päckchen Zigaretten,

ob die wohl Ostern überstehn, d’rauf würde ich nicht wetten.

Im Hintergrund, fast ganz versteckt, von herrlicher Gestalt,

erkennt man eine Flasche Sekt, jung, spritzig und auch kalt.

 

Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf, es mußte ja so kommen,

denn plötzlich geht die Schranktür auf, mir wurd’ es ganz benommen.

Ein Frauenkopf schaut zu uns rein, ein Arm hinein sich streckt,

und holte sich, als müßt’s so sein, die arme Flasche Sekt.

 

Die Schranktür ging dann wieder zu, ich

konnt’ mein Glück kaum fassen,

es kehrte ein vollkomm’ne Ruh’, man hat mich leben lassen.

Doch kurz nur währte meine Freud’ ihr könnt’ es hiermit wissen,

da wurd’ die Schranktür dann erneut von einem aufgerissen.

 

Und dieses Mal war es ein Mann, der mich so sehr erschreckte,

es waren die Zig’retten dran, wonach der Arm sich streckte.

Dann wurd’ es endlich ruhig im Haus, man ist zu Bett gegangen,

doch früh am Morgen, welch ein Graus, hat’s wieder angefangen.

Dem Sohn des Hauses ging’s nicht gut,

er brauchte Vitamine,

drum holte er mit inn’rer Wut vom Schrank die Apfelsine.

 

Jetzt fühlte ich mich ganz allein von aller Welt verlassen,

die Gattung Mensch, ob groß, ob klein, begann ich sehr zu hassen.

Doch kurz nur war die Einsamkeit, dann war’s um mich geschehen,

die Tür ging auf in voller Breit’, ein Mädchen konnt’ ich sehen.

Zwei große Augen voller Gier, sie sahen stier mich an,

und alle Sinne sagten mir, jetzt bist Du wirklich dran.

 

Ich fühlte noch den letzten Weg, vom Schrank bis in den Mund,

und dann hinab den dunklen Steg bis in des Mädchen’s Schlund.

Doch dieses Schicksal ist nicht neu, man kann es klar jetzt sehen,

daß jedem Schokoladenei wird’s einmal so ergehen.

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Hörbuch

Über den Autor

Mani
Über mich gibt es nicht viel zu schreiben. Ich bin verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder. Ich liebe das Leben und ganz besonders das Bereisen anderer Länder. Da ich nach dem Arbeitsleben als Jurist bereits seit 13 Jahren in Pension bin, habe ich dafür auch viel Zeit.

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AnneEulia Na das arme Ei...so was aber auch
es wurde noch gefunden und landete im Bauch

Gruß AnneEulia
Vor langer Zeit - Antworten
Markus Nun weiß ich auch - wie ein kühlender Schrank so die erhitzen Begierden stillen kann
Ich seh es als sehr schönes humorbeladenes Ostergedicht
lieben gruß
markus
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Und nun grübelt ... - ... da Ei sicherlich, auf welchem Weg und in welcher Form es je wieder das Tageslicht erblicken wird, nicht wahr?

Wieder sehr gekonnt in Form gegossen, dein Schokoladenei.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Kategorie ? - Lieber Mani,
ich würde die Kategorie in "Gedichte" ändern, denn ein Roman ist es nicht.
Die Zeilen sind klasse gereimt. Was hältst Du davon, es auch optisch zum Gedicht werden zu lassen? Man müsste nur die Zeilen nach Reimen trennen.
Sei ´s drum, ich find ´s klasse - und die Absätze habe ich mir einfach gedacht.
Liebe Grüße und *****
Marion

Vor langer Zeit - Antworten
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