Weihnachtsgedichte
Die Weihnachtsreform - in österreichischer Mundart

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"Die Weihnachtsreform - in österreichischer Mundart"
Veröffentlicht am 21. Dezember 2009, 14 Seiten
Kategorie Weihnachtsgedichte
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Die Weihnachtsreform - in österreichischer Mundart

Die Weihnachtsreform - in österreichischer Mundart

Beschreibung

Nachdem heutzutage vieles in Frage gestellt und so manches "reformiert" wird, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch das Weihnachtsfest abgeschafft wird. Meine Gedanken dazu aus österreichischer Sicht hier in Mundart.

D´ Weihnochtsreform

 

Seit a poar Wochn siagst as - im gaunzn Laund

stengan d´ Leit in klane Gruppn beinaund.

Maunche schaun bös, aundare san gaunz bloss.

Worüber tuscheln s´ denn olle? Was is ´n do los?

 

A Nochbarin hot mir ´s daunn genau erklärt:

Weihnochten wird reformiert. Sie hot des scho ghert.

Bei uns wird in Zukunft ollahaund verboten,

Weihnachtsliada derf ma nimma singa noch Noten.

 

De Liada wern iatzt g´schützt, de schenan, olten.

De miassn mia fia de Nochwölt erholten.

Nua von ana CD klingt´s richtig und rein,

und ´s schleichn se kane folschn Töne ein.

 

Am Christbam derf  ka Wochskerzn brenna,

jeda muaß se a elektrische Beleichtung nehma.

´S is wegn da Umwöltverschmutzung und da Brandgefohr.

Is olls nua zu unsan Vorteil, eh gaunz klor.

 

Ih frog mi nua: Wieso waaß ´s des so genau,

für gwehnlich is ´s jo a net so schlau,

do sogt´s scho: “Des is vom Kommissär,

a Freind vo mir, kennt sein Chauffeur.“

 

Nau, do is ´s  ernst. Mia wird richti baung,

vielleicht streichn´s uns a nau den Glockenklaung?

Oda d´ Vanillekipferln? D´ Marmelad is scho furt.

´S waaß jo kana, wos se do nau olls tuat.

 

Oba nau is nix sicha, vielleicht haum ma a Chance

und se vagessn auf unsa klans Landl gaunz.

Doch de san hort. Pinktlich zum Nikolo,

san de Lostwägen mit d´neichn Verordnungen do.

 

Vorbei is mit da ruhign Weihnochtszeit,

nea renna und kafa miassn d´Leit,

toghöll beleicht und laut ghert de Nocht,

de wos uns fria den Friedn hot brocht.

 

Mia kafan zwenig, des is schlecht,

drum wird´s valängert iatzt, des Weihnochtsgschäft.

Aufaunga miaß ma glei noch Halloween,

daunn zaht sa se bis zum Osterhos hin.

 

Gfolln tuat ma goar nix, wos ih do her,

mia wiad auf amol ums Herz recht schwer.

Ih geh in de Kirchn, nua da Herrgott alloa,

kaunn uns do no hölfn, des is ma kloar.

 

"Solln mia wirkli so dein Geburtstog feiern,

nur Neonlicht und Lautsprecha, de leiern?

Bitte bring uns den Frieden, zag uns den Weg,

nua du host de Mocht, ´s is dei Privileg."

 

Gaunz inständig bet ih, foll auf de Knia.

Da Herrgott vasteht mi, so kimmt´s ma via.

Wia ih aussigeh scheint d´Sunn höll und kloar

und ma siacht a Stickerl vom blauen Himmel sogoar.

 

Am Weihnochtstog sölba, is ´s Wunda daunn do,

auf amol - Punkt sechse - gengan olle Lichta oh.

´S ís mucksmeisalstüll und stockfinstare Nocht.

Irgendwo hot a Kurzschluß an Stromausfoll brocht.

 

Ollas liegt im Finstern, du herst Glocken leitn,

siagst wia se d´Leit auf d´Mettn vorbereitn.

Mit da Sturmlatern kumman s´ um ´s Weihnochtslicht

und du siagst a de Freid in jedem Gsicht.

 

De Fensta wern erleicht nua vom Kerzenschein

und in die "Stille Nacht" stimman olle mit ein.

Des himmlische Kind hot ´s a heia wieda gschofft

                                            und hot uns ollen den Weihnochtsfriedn brocht.                                            

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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ulla

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ulla Re: Wer da wohl beim Stromausfall -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 19.12.2012 - 12:07 Uhr) die Hand im Spiel hatte .... ;o)))) Ein klasse Gedicht, liebe Ulla!
Weihnachtszeit ohne Kerzen - ein Graus wäre das!

An die "geflügelten Jahresendfiguren" erinnere ich mich auch noch, doch ich glaube, das wurde schnell wieder abgeschafft, und im DDR-Fernsehen gab es auch sehr schöne Weihnachtssendungen und Märchen.
Aber in Rumänien war zu meiner Jugendzeit Weihnachten als Fest gestrichen, am Spätnachmittag des 24. mussten die Studenten persönlich ihr Monatsstipendium abholen, vor der Kasse anstehen in langen Warteschlangen.....
So kann man es natürlich auch machen, um die Leute vom Glauben und vom Feiern abzubringen.... Doch ob es nützt?
Uns deutsche Studenten hat es glücklicherweise nicht betroffen. Im Studentenwohnheim war offenes Feuer verboten, aber wir hielten uns natürlich nicht dran... und sangen unsere Weihnachtslieder bei Kerzenlicht....

Oh, sorry, jetzt habe ich hier gleich einen ganzen Sack voll Erinnerungen ausgekippt ... bin schon weg...

Liebe Grüße
fleur


Danke fleur,
ja da kommen so manche Erinnerungen, war auch früher einmal in Ungarn bei Verwandten zu Besuch, die Kirche spärlich besucht, ein Ministrant und der Geistliche, so kannte ich den Kirchgang nicht, bei uns war eigentlich immer die Kirche gerammelt voll...
Dir und deinen Lieben ein Frohes Fest und einen guten Rutsch
glg
ulla

Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Wer da wohl beim Stromausfall - die Hand im Spiel hatte .... ;o)))) Ein klasse Gedicht, liebe Ulla!
Weihnachtszeit ohne Kerzen - ein Graus wäre das!

An die "geflügelten Jahresendfiguren" erinnere ich mich auch noch, doch ich glaube, das wurde schnell wieder abgeschafft, und im DDR-Fernsehen gab es auch sehr schöne Weihnachtssendungen und Märchen.
Aber in Rumänien war zu meiner Jugendzeit Weihnachten als Fest gestrichen, am Spätnachmittag des 24. mussten die Studenten persönlich ihr Monatsstipendium abholen, vor der Kasse anstehen in langen Warteschlangen.....
So kann man es natürlich auch machen, um die Leute vom Glauben und vom Feiern abzubringen.... Doch ob es nützt?
Uns deutsche Studenten hat es glücklicherweise nicht betroffen. Im Studentenwohnheim war offenes Feuer verboten, aber wir hielten uns natürlich nicht dran... und sangen unsere Weihnachtslieder bei Kerzenlicht....

Oh, sorry, jetzt habe ich hier gleich einen ganzen Sack voll Erinnerungen ausgekippt ... bin schon weg...

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Re: Das gab es in der DDR auch fast -
Zitat: (Original von baesta am 06.12.2011 - 22:26 Uhr) schon mal, da hießen die Engel "Jahresendfiguren", weil christliche Motive nicht gern gesehen wurden.
Wir haben aber trotzdem Weihnachten nach alter Tradition gefeiert und uns nicht jeden Nonsens aufs Auge drücken lassen.

Lieb Grüße
Bärbel


Danke Bärbel,
man findet doch immer wieder einen Ausweg, heute ist das alles längst vergessen, hatte seinerzeit einen lieben Brieffreund aus der DDR, der mir so manches erzählt hat, lang, lang ist es her
Entschuldigung für meine sehr verspätete Antwort
ganz liebe Adventgrüße
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Re: gerne wieder gelesen -
Zitat: (Original von Himmelskind am 06.12.2011 - 18:09 Uhr) lg

birgit


Danke Birigit, Entschuldigung für die verspätete Antwort
dir ganz liebe Adventgrüße
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Re: So kann 's kommen, Ulla -
Zitat: (Original von pekaberlin am 06.12.2011 - 16:59 Uhr) Wunderbar geschrieben!
Aba ma, for mir olle Berlina Schauze: Wie wär 's denn mit einem Hörbuch?
Apropos Kerzen, Bienenwachs ist doch wohl ökologischer als Strom aus Kohle, Uran, Öl oder Gas. Nahmen die Pflanzen doch Kohlendioxid aus der Umwelt, aus dem die Bienen Wachs machten.
Liebe Grüße Peter


Danke Peter, auch bei dir bitte ich um Entschuldigung, dass ich erst heute antworte...
Ökologisch, nee, der Euro muss rollen, wer verdient denn schon an Bienenwachs...
ganz liebe Adventgrüße
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Re: Wunderbar! -
Zitat: (Original von DoktorSeltsam am 06.12.2011 - 12:45 Uhr) Das Gedicht ist wirklich Klasse, und ich beneide dich brennend (Keine elektrischen Kerzen!) um deine österreichische Mundart. Viele Deutsche mögen das ja nicht, ich aber finde es großartig.

Beste Grüße

Dok


verspätet, sehr verspätet, kannst du mir noch einmal verzeihen, meinen besten Dank für Kommi und Verständnis, freue mich, dass dir unsere Mundart gefällt
gl Adventgrüße
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das gab es in der DDR auch fast - schon mal, da hießen die Engel "Jahresendfiguren", weil christliche Motive nicht gern gesehen wurden.
Wir haben aber trotzdem Weihnachten nach alter Tradition gefeiert und uns nicht jeden Nonsens aufs Auge drücken lassen.

Lieb Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin So kann 's kommen, Ulla - Wunderbar geschrieben!
Aba ma, for mir olle Berlina Schauze: Wie wär 's denn mit einem Hörbuch?
Apropos Kerzen, Bienenwachs ist doch wohl ökologischer als Strom aus Kohle, Uran, Öl oder Gas. Nahmen die Pflanzen doch Kohlendioxid aus der Umwelt, aus dem die Bienen Wachs machten.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Wunderbar! - Das Gedicht ist wirklich Klasse, und ich beneide dich brennend (Keine elektrischen Kerzen!) um deine österreichische Mundart. Viele Deutsche mögen das ja nicht, ich aber finde es großartig.

Beste Grüße

Dok
Vor langer Zeit - Antworten
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