Den Karli hot ´s erwischt mit knopp dreizehn Joahr.

Elisabeth haaßt s´ und hot strohblonde Hoar,

Augen wia a Bergsee, tiaf und dunkelblau,

er kaunn nix mehr lerna, denkt nur aun de Frau.

Sie is a Klass unta eahm und waaß nix von ihrm Glick,

wäul waunn er s´ begegn´t, senkt er den Blick.

Er traut se net hinschauen, kriagt bluatrote Ohren.

Morgen red´ ih s´au – hot er si´ oft scho´ gschworen.

Do waunn ´s daunn soweit is, schofft er ´s wieda net.

Er is vül zu schüchtern, des is holt  a Gfrett.

Bold is Weihnochtn und  zwa Wochn ohne sie

- er is fest ibazeigt - de vagengan nie.

Vor de Ferien gibt ´s meistens a Theatergspül,

do derf a jeda mitspüln, waunn er wüll.

Da Karli wird a Mönch, der vom Christkindl dazöhlt

und  de frohe Botschoft vakünd´t auf da Wölt.

D´ Elisabeth is a Frau aus ´m Volk, recht interessiert.

Bei der Generalprob gestern, do is daunn passiert.

Sie steht an Meta vor eahm und des is a da Grund,

dass er sein Text vagisst  -  er siecht nur nau ihrn Mund.

Schaut auf ihre Händ, ihre Augen und de Lockenfrisur,

sogoar in dem Kittel mocht s´a guate Figur.

Er vapasst  sein Einsotz, steht gaunz hülflos do

mit an verklärten Blick, der klane Romeo.

D´ Elisabeth hofft, kana merkt wos davon,

und zum drittenmol frogt s´, scho in an schärferen Ton:

„Wie lautet deine Botschaft, Bruder? So sprich!“

Do vakündet er stolz: „Ich liebe nur dich!“