Gedichte
Schuld

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"Schuld"
Veröffentlicht am 22. Mai 2009, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch. Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun ...
Schuld

Schuld

Als freier Mensch bewegst Du Dich.

Trittst oft auch an Grenzen sicherlich.

Doch deine Freiheit wird Dir manchmal genommen.

Und schwere Prüfungen werden auf Dich zukommen.

 

Stell Dir ein offenes Feld vor auf dem Du dich bewegst.

Mit frischer Luft die Du atmest, und Du merkst, dass Du lebst.

Plötzlich verdunkelt sich alles um Dich herum.

Du fragst Dich selber nur: Warum?

 

Du merkst, dass Du plötzlich blind bist.

Merkst, dass es auf dem Feld kalt ist.

Tastend ziehst Du weiter und streunst umher.

Warum ist das Feld plötzlich so leer?

 

Wo sind all die Leute die mich einst umgaben?

Sie waren doch hier. Hatten doch Namen.

Du merkst, Du bist allein in dieser Dunkelheit.

Du stehst ganz allein da in dieser schwierigen Zeit.

 

So tastest Du dich weiter und kommst an eine Wand.

Streichst vorsichtig über die raue Struktur mit deiner Hand.

Vorsichtig gehst Du an ihr entlang um sie zu umgehen.

Doch Du bist ja blind und kannst ihre Endlosigkeit nicht sehen.

 

So streifst Du weiter bis Du merkst, dass es hoffnungslos ist.

Du fragst Dich zweifelnd, wie Du bloss da reingeraten bist.

Alles war doch perfekt zuvor. Wieso jetzt nicht mehr?

Diese brennende Frage quält Dich so sehr.

 

Und so suchst Du nach einer Lösung für dein Problem.

Was kann ich tun, wenn schon nicht die Mauer zu umgehen?

Wie ein Geistesblitz kommt es Dir dann in den Sinn:

"Ich klettere hoch bis ich drüber bin!"

 

So steigst Du vorsichtig die Mauer empor.

Leise dringen die Stimmen deiner Freunde an dein Ohr.

Mit jedem Stück, dass Du höher steigst, ändert sich deine Sicht.

Durch das Dunkel deiner Blindheit dringt langsam wieder Licht.

 

Und als Du oben bist, siehst Du wieder ganz klar.

Hinter der Mauer legt sich Dir ein noch schöneres Feld dar.

Du kletterst hinab und alles ist besser als es vorher war.

Und alle Menschen die Du liebst sind auch wieder da.

 

Die Moral:

 

Die Mauer ist deine "Schuld" und sie baut sich zuweilen auf.

Doch streb dagegen an und nehme jedes Hindernis in Kauf.

Sie verschleiert deinen Blick und macht Dich blind.

Sie nimmt Dir die die Du liebst bis alle weg sind.

 

Wenn Du dich deiner Schuld stellst und Dich mit ihr auseinandersetzt,

Dann kann alles wieder wie zuvor werden, zu guter Letzt.

Überwinde die Schuldmauer und verschanz Dich nicht hinter ihr.

Das ist nur ein kleiner wohlgemeinter Rat von mir.

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Hörbuch

Über den Autor

punkpoet
Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch.

Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun wollt.

Mensch sein! Das ist es was wir alle tun. Doch dabei befassen wir uns nicht damit was es wirklich bedeutet. Wir verlieren den Fokus weil die Welt immer schnelllebiger wird und lassen viele Dinge ausser Acht. Sonnen- wie auch Schattenseiten durchleben wir gleichermaßen beiläufig. Und das lässt unsere wahre Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund rücken. Ich schreibe das hier nicht um zu belehren, sondern weil ich genauso wie ihr dieses Leben lebe.

Ich versuche daher das Leben einzufangen. Mit Worten. Verpackt in verschiedenste Emotionen. Nicht nur die schönen Seiten des Lebens, welche unsere Sinne sanft umspielen können und die Seele streicheln, sondern ebenso die bitteren Seiten, welche wie ein Schlag in die Magengrube wirken können.

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Platonia Klasse verwortet, ziemlich tiefgehend, das muss sacken!!!
LG Grit
Vor langer Zeit - Antworten
sternenglut fasznierend - toll,
klasse
lG
Sibylle
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Ein Meisterwerk - Lieber Daniel,
der Text ist absolut klasse.
Ich bin fast geneigt, ihn ein wenig mit Texten von Thomas D. zu vergleichen, der für mich der Meister der Lyrik ist (auch, wenn er die Lyrik vertont).
Ein Text, der mich von Anfang bis Ende anspricht. Faszinierend.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
zellhaufen Ich mag... - eigentlich überhaupt keine Gedichte. Bei Sachen die sich reimen könnte ich oft weinen... Aber das hier war richtig, richtig gut!
LG
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Wie - heißt es so schön: Unter den Blinden ist der Einäugige König.

Ein tolles Gedicht. Mit der Moral zum Schluss nur noch besser. Wenn man die ganze Zeit seine Augen verschließt, läuft man gefahr im Kreis zu laufen.

Welcome to Favorites ^^
LG, Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
SophiePusterhofer weißt du eigentlich - dass du total viel Talent und Potenzial hast?
Der Text ist super, ich find die Idee mit der Moral toll...

mir fehlen echt die Worte, es gefällt mir einfach und fasziniert mich wie jemand so einen tollen Text schreibt..

glg
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi Ein wahnsinnig - guter Text der zum Nachdenken anregt.Aber das Beste daran ist die Moral.
Nur ist die Umsetzung oft sehr schwer und so lebe ich seid 12 Jahren mit meiner Schuld und diese kann mir auch niemand nehmen und sie läßt sich auch nicht so einfach abstreifen.

LG+5+Favo,Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
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