Kurzgeschichte
Bis zur nächsten Laterne - gewidmet meinem Onkel Jürgen

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"Bis zur nächsten Laterne - gewidmet meinem Onkel Jürgen"
Veröffentlicht am 18. März 2009, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch. Georg Bernard Shaw Wirds besser? Wirds schlimmer?, fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich :Leben ist immer lebensgefährlich. Erich Kästner Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt ...
Bis zur nächsten Laterne - gewidmet meinem Onkel Jürgen

Bis zur nächsten Laterne - gewidmet meinem Onkel Jürgen

Beschreibung

Ich weiss das die Geschichte bereits in meinem Post "Lurve" ist, aber ich möchte diese Geschichte noch einmal ganz speziel meinem Onkel Jürgen widmen, der im Moment sehr krank ist. Trotzdem bitte ich um neutrale Bewertungen.

Bis zur nächsten Laterne

 

Dave tanzte. Er tanzte mitten auf der Straße. Seine Hände tanzten im Himmel, aus dem Himmel ergossen sich kleine Tropfen warmen Regens. Sie fielen auf sein Gesicht, umspülten und mischten seine Tränen. Er lachte einmal laut und tanzte weiter. Seine sich drehenden Schritte brachten ihn schließlich vor das ‚Red Heart’, eine kleine, baufällige Bar mitten im Armenviertel von St. Augtine.

Er stieß die Tür weit auf und tanzte leichtfüßig hinein. Die anderen Gäste schreckten auf und sahen erstaunt den Tanzenden an. Dave drehte sich noch einmal um sich selbst und schon stand er genau vor der Theke. „Ich… werde Vater!“ Für einen Moment, war alles still, dann schlug der Wirt laut lachend auf den Tisch und die Menschen sprangen von ihren Stühlen und umringten Dave.  Glückwünsche und Fragen prasselten von allen Seiten auf Dave ein. „Wie geht es Synthia?“, fragte jemand Dave. Er lachte, in seinen Augen hatten sich erneut leichte Tränen gesammelt. Er wischte sie nicht weg, sondern ließ sie frei über die Wangen wandern. „Ihr geht es gut!“, verkündete er, die Stimme war fast ein Brüllen, aber man erkannte die frohe Absicht.

Er zog etwas Geld aus der Tasche und reichte es dem Wirt. „Gib mir bitte eine Runde für alle.“ Der Wirt betrachtete das Geld, beinnahe unglücklich. „Das ist dein ganzer Lohn… nein, dass kann ich nicht nehmen.“  Er wollte es zurückschieben, aber Dave hielt seine Hand darauf. „Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens… nimm es… bitte. Ich will, dass diese Leute hier, die mich stets an ihrer Freude teilhaben ließen, zumindest einen Teil meiner Freude erfahren.“, er lächelte und die Tränen rannen ihm weiter die Wangen herunter und er sagte etwas lauter, die Stimme voller Glückseligkeit, „Ich will, dass die ganze Welt an meinem Glück teil hat!“ Der Wirt nahm den Zapfhahn in die Hand, schob aber das Geld zurück. „Das geht aufs Haus“, sagte er und lächelte gütig. Dave lächelte gerührt, nahm aber das Geld nicht zurück und sah sich um. „ Das ist zuviel. Nimm wenigstens die Hälfte. Ich will heute nicht feilschen.“ Der Wirt nahm die Hälfte und lächelte nun doch auch dankbar. „Kommt her!“, rief Dave und die Gruppe scharte sich dichter um ihn.

 

Der Abend ging zu Ende und die Kneipe leerte sich. Der Wirt stand vor der Tür und verabschiedete alle mit freundlichem Lächeln und einem kräftigen Handschlag. Dave war der letzte.

„Das wird hart werden“, sagte er jetzt ernst.

„Und wenn schon“, sagte Dave, der schon wieder seine Füße gegeneinander schlug, „heute Nacht tanze ich noch im Dunkeln, aber nur bis zur nächsten Straßenlaterne…



 

gewidmet Jürgen, werde bald wieder gesund

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Hörbuch

Über den Autor

BrianBrazzil
Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedes Mal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passten auch heute noch.
Georg Bernard Shaw

Wirds besser? Wirds schlimmer?,
fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich
:Leben ist immer
lebensgefährlich.
Erich Kästner

Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: Es stimmt.
Oscar Wilde

Man könnte viele Beispiele für unsinnige Ausgaben nennen, aber keines ist treffender als die Errichtung einer Friedhofsmauer. Die, die drinnen sind, können sowieso nicht hinaus, und die, die draußen sind, wollen nicht hinein.
Mark Twain

Ich glaube nicht an Wunder, ich habe ihrer zu viele gesehen.
Oscar Wilde

Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
Franz Kafka

Der Hinz und der Kunz
sind Rechte Toren
lauschen offenen Munds
statt mit offenen Ohren.
Erich Kästner

Liebe das Leben und denk an den Tod.
Tritt wenn das Ende kommt stolz beiseite.
Einmal leben zu müssen ist das erste Gebot,
Nur einmal Leben zu dürfen, das zweite.
Erich Kästner

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BrianBrazzil Re: Zeig mir, wo die nächste Laterne ist, -
Zitat: (Original von Chrissy55 am 18.03.2009 - 23:25 Uhr) wo ich den Menschen finde, der mich vermisst,
wo ich noch wahre Liebe spüren kann.
Dort treffen wir uns dann.
Zeige mir die Laterne auf der Welt,
wo noch Gemeinsamkeit, wo Wärme zählt,
zeige mir den Menschen mit Mitgefühl,
dann schweige ich für immer still.
Lasse uns diese Laterne finden,
lasse uns Kummer überwinden,
lasse uns einfach glücklich sein,
gesund und niemals mehr allein.
LG Chrissy


Jeder Glaube an die Laterne
lässt sie heller scheinen
drum lasst uns den Glauben an sie
unter einem Banner einen.

Vielen Dank für den Kommentar.

MfG Brian
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Chrissy55 Zeig mir, wo die nächste Laterne ist, - wo ich den Menschen finde, der mich vermisst,
wo ich noch wahre Liebe spüren kann.
Dort treffen wir uns dann.
Zeige mir die Laterne auf der Welt,
wo noch Gemeinsamkeit, wo Wärme zählt,
zeige mir den Menschen mit Mitgefühl,
dann schweige ich für immer still.
Lasse uns diese Laterne finden,
lasse uns Kummer überwinden,
lasse uns einfach glücklich sein,
gesund und niemals mehr allein.
LG Chrissy
Vor langer Zeit - Antworten
BrianBrazzil Re: Menschliche Nähe -
Zitat: (Original von erato am 18.03.2009 - 22:32 Uhr) und Wärme werden leider immer seltener
in unserer oberflächlichen egoistischen Gesellschaft.
Bis zur nächsten hellen Laterne....
LG erato


das stimmt und gerade deswegen sollte man mit gutem Beispiel forangehen frei nach dem Wahlspurch eines bekannten Literaten: "Lächele ruhig die Menschen an, ihnen wird es gut tun und was kostet dich ein Lächeln?"

MfG Brian
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erato Menschliche Nähe - und Wärme werden leider immer seltener
in unserer oberflächlichen egoistischen Gesellschaft.
Bis zur nächsten hellen Laterne....
LG erato
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