Yxl wachte auf. Ihm war schwindelig, er fühlte sich wie zerschlagen - was kein Wunder war. Schließlich war sein Raumgleiter mit einem gewaltigen Wumms aufgeschlagen.
Vorsichtig bewegte er seine Gliedmaßen. Er bemerkte keine offensichtlichen Verletzungen. Bis auf seinen Brummschädel schien alles in Ordnung zu sein.
„Mist, Totalschaden!“ Nach einem kurzen Checkup war ihm klar, dass sein Gleiter nicht wieder abheben konnte.
„Alpha Control --- Yxl --- Meldung --- Kontakt --- verloren“, knisterte es im Lautsprecher des Schiffes.
Er hatte also Verbindung mit dem
Mutterschiff! Erleichterung machte sich breit.
„Yxl an Alpha Control. Eintauchen in die Atmosphäre schiefgelaufen. Anziehungskraft des Planeten größer als erwartet. Absturz - Gleiter flugunfähig. Erbitte Instruktionen.“
Wieder knisterte es gewaltig. „Alpha --- Yxl ---Kontakt aufnehmen --- intelligente Spezies -- Hilfe --- im Austausch --- Turbo Antrieb.“
Yxl überlegte. Scheinbar hatte er die Weisung erhalten, die intelligente Spezies dieses Planeten zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Im Gegenzug sollte er diesen Wesen zeigen, wie sie einen vernünftigen Antrieb bauen
konnten, um wirklich Raumfahrt zu betreiben, denn das strebten sie an. Zumindest waren die Wissenschaftler auf seinem Heimatplaneten davon überzeugt.
„Na dann …“, er seufzte. Diese Mission würde ihm alles abverlangen.
Wie er bereits im Anflug auf den Planeten bemerkt hatte, war die Atmosphäre hier der auf seinem Heimatplaneten ähnlich, so dass er zum Ausstieg aus dem Gleiter nicht einmal seinen Raumanzug anlegen musste. Das war erfreulich.
„Alpha Control, hier Yxl. Laut Weisung gehandelt. Spezies gefunden, die der unseren ähnelt. Kontaktaufnahme aber
negativ. Gedankenübertragung gescheitert. Trotz schlichter Ausdrucksweise nur wildes Durcheinander empfangen. Auch sondern sie einen klebrigen Faden ab. Das ist seltsam.“
„Alpha Control an Yxl. Fundierte Ergebnisse sagen: Intelligenz auf dem Planeten vorhanden. Noch andere Wesen?“
„Was für ein Glück, dass ich die Kommunikationsanlage einigermaßen reparieren konnte“, dachte Yxl. „Das muss mir erstmal einer nachmachen!“ Für einen Moment war er sehr stolz auf sich. Doch schnell kam er wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er steckte
schließlich immer noch hier fest. „Yxl an Alpha Control. Positiv: andere Wesen vorhanden. Habe versucht zu kommunizieren. Ergebnis negativ. Lediglich riesige Spezies ausgelassen. Erinnert an Dinosaurier auf unserem Heimatplaneten. Sind bekanntlich nicht fähig irgendetwas zu verstehen. Hielt es für sinnlos …“
Er wurde unterbrochen. „Alpha Control an Yxl: Kontaktaufnahme unabdingbar, unverzüglich Versuch starten. Rückkehr zum Mutterschiff sonst unmöglich!
„Da ist was Wahres dran“, dachte Yxl.
Friedhelm Maiermüller saß gemütlich in seinen Ohrensessel und studierte wie
jeden Sonntag die Zeitung, als er die Stimme hörte.
„Erdenbewohnen, ich erbitte Hilfe“, sagte sie.
Verwundert schaute er auf. Es war niemand im Zimmer, außer seiner Frau, die schweigend strickte. Auch liefen weder der Fernseher, noch das Radio.
„Komisch“, murmelte er und vertiefte sich wieder in seine Lektüre.
„Erdenbewohner, erbitte Hilfe. Große Belohnung sicher! Turboantrieb und Möglichkeit euer Sonnensystem zu verlassen.“
Friedhelm Maiermüller ließ die Zeitung endgültig sinken. „Elfriede, was soll das? Läuft hier die versteckte Kamera“,
rief er verärgert aus.
Seine Frau schaute ihn verdutzt an. „Aber Bärchen, was hast du denn?“
Ehe er antworten konnte, war wieder die Stimme zu hören.
„Spreche per Gedankenübertragung.. Alles Wissenswerte über deine Spezies in deinem Kopf gefunden. Heiße Yxl. Bin mit Raumgleiter abgestürzt. Erbitte Hilfe.“
„Ihhh, eine Spinne! Und was für ein fettes Exemplar“, Frau Maiermüller sprang hektisch auf und wies auf das Krabbeltier, das panisch versuchte zu flüchten. „Mach sie weg, Friedhelm“, kreischte sie.
„Ein Theater“, umständlich streifte sich
Friedhelm Maiermüller den Pantoffel vom Fuß, stand auf und ließ ihn auf die unglückliche Spinne knallen. „Bitte sehr, sie ist platt“, konstatierte er sodann und untersuchte die Sohle seines Pantoffels interessiert. „Schau dir das an, grüne Beine und ein roter Körper. Nie gesehen. Das ist eine neue Spinnensorte.“
Seine Frau winkte ab. „Ist mir egal, wisch dir den Hausschuh sauber und schmiere nicht damit herum.“
Nachdem er seinen Pantoffel gründlich gesäubert hatte, setzte sich Friedhelm wieder in den Ohrensessel. „So, wie war das jetzt mit der Belohnung für meine Hilfe“, murmelte er …