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Der seltsame Herr K.

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"Der seltsame Herr K."
Veröffentlicht am 06. November 2022, 6 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Der seltsame Herr K.

Der seltsame Herr K.

Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: "Sie haben sich gar nicht verändert." "Oh!" sagte Herr K. und erbleichte. Was verblüfft an dieser kurzen Geschichte? Die ungelenke Anrede des Bekannten? Die körperliche Reaktion des Herrn Keuner? Woran macht der Mann, der keinen Namen trägt, denn fest, dass Keuner immer noch so aussehe wie damals? Will er ihm etwa schmeicheln? Welchen Gewinn hätte er denn davon? Spannender aber noch ist wohl die

Frage, warum Keuner so schmallippig erwidert und zudem eine sichtbare Körperreaktion zeigt. Was sagt denn nun diese schon über Keuner aus? Ist er gar schockiert, einer Ohnmacht nahe? Er, der als Philosoph, als Denker gilt? Brecht schrieb dieses Parabelchen 1932, ein Jahr vor Hitlers Machtergreifung und ein paar Jahre nach den Flügelkämpfen in der NSDAP. Und da schreibt der Kommunist Brecht eine derart skurrile Bagatelle? Unglaublich, aber Fakt.

Lieber Bert Brecht, Dein grandioser Galileo Galilei und seine hinreißend

gezeichneten Figuren sind mir, bei allem Respekt, dann doch noch lieber als dieses Schnipselchen.

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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Brubeckfan Och nö. Ich verstand das immer so, daß BB hier menschelte und über seinen Herrn K. spottete, der stolz auf erreichte Entwicklung war. Wie auch immer die aussah, Mannesreife, Muskeln, Mode, Makeup.

Ha, wenn es eine Frau K. gewesen wäre: sicher Mode, Make-Up, gelle? K. wie Klassefrau jenes Zeitgenossen Erich K.

Und wir bleiben ja doch dieselben.

Entspannte Grüße gen Troja!
Gerd

Hm, sag doch mal einem frisch Tätowierten: Du hast dich gar nicht verändert.
hähä
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Ha, der ist gut.
Danke
Cassy

BTW BB hat seinen Herrn K. womöglich verachtet. Lies mal Maßnahme gegen die Gewalt... Da preist Herr K. einen gewissen Herrn Egge, der sich einem totalitären Régime beugt und erst NEIN sagt, als der üble Spuk vorbei ist. Kritik am deutschen Michel, der mitgekaufen ist.
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Auch hier möchte ich Dir nicht ganz recht geben.
Was hat BB vom K. erwartet? Und wenn Du es so liest wie die endlosen Interpretationen im Netz?: Welchen Sinn hätte es, offenen Visiers ins KZ zu gehen? Herr Egge weiß, der Dreck hat ein Ende, und wartet geduldig ab. Der Grat zwischen Selbsschutz unter Zwang und begeistertem Mittun ist vlt. nicht leicht erkennbar? Wir Heutigen können gut auftrumpfen.

Im Kino läuft grade ein geförderter Film über den deutschen Wald, leider ohne Untertitel zum Dialekt. Worin besteht da die damalige Schuld der Dörfler? In der Akzeptanz des Lagers nahebei? Wohl nicht in der Bestattung der Opfer?

Unsicher,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Es geht nicht um Herrn K., sondern um den armen Kerl namens Egge.

Nomen est Omen? Warum diese Distanz des Herrn K.? Wieso bezieht K. nicht Stellung? Es ist immer einfach, sich aus der ungefährdeten Distanz zu äußern. Das gilt auch für uns Nachgeborene.
Deshalb misszraue ich Brechts Herrn K.
Winke winke
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Mir scheint eher, Herr K. erläutert an Herrn E. sein eigenes Verhalten.
Na immerhin schafft es Herr B,, daß wir uns noch heute Gedanken machen.
Schöne Abendgrüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Aber den Dramatiker Brecht liebe ich!
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Cassy,
ich vermute mal, dass dieser Mann, den Herrn K. noch aus der Schule kannte und sich dachte: „Jetzt hat dieser Blödian noch immer noch sein dummes Ar...gesicht, da hilft ihm auch sein Bart nicht.“

Liebe Grüße und bitte nichts für ungut, ich bin ja kein Brecht-Fan,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Ausgemachter Brecht-Fan bin ich auch nicht, dazu ist er mir zu widersprüchlich. Auf seine Dramen allerdings lasse ich nichts kommen. Und die DREIGROSCHENOPER ist ein Träumchen.
LG
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Wenn Du magst, hör dir mal den KANONENSONG aus der Dreigroschenoper auf YT an!
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus erst besser machen , sollte das Gesamtwerk eines Schreibers nicht den Keuner vertragen können ?
Ich weiß wahrlich nicht, was Du mit diesen, Deinen Gedanken sagen willst
lG
markus
Vor langer Zeit - Antworten
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