Sonstiges
Tränen des Vaterlandes - ... Der ukrainischen Bevölkerung gewidmet

0
"Tränen des Vaterlandes - ... Der ukrainischen Bevölkerung gewidmet"
Veröffentlicht am 17. März 2022, 4 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Tränen des Vaterlandes - ... Der ukrainischen Bevölkerung gewidmet

Tränen des Vaterlandes - ... Der ukrainischen Bevölkerung gewidmet


Andreas Gryphius Thränen des Vaterlandes / Anno 1636. (1663) WIr sind doch nunmehr gantz / ja mehr denn gantz verheeret! Der frechen Völcker Schaar / die rasende Posaun Das vom Blutt fette Schwerdt / die donnernde Carthaun / Hat aller Schweiß / und Fleiß / und Vorrath auffgezehret. Die Türme stehn in Glutt / die Kirch ist umgekehret. Das Rathauß ligt im Grauß / die Starcken sind zerhaun / Die Jungfern sind geschänd’t / und wo wir hin nur schaun Ist Feuer / Pest / und Tod / der Hertz und Geist durchfähret. Hir durch die Schantz und Stadt / rinnt allzeit

frisches Blutt. Dreymal sind schon sechs Jahr / als vnser Ströme Flutt / Von Leichen fast verstopfft / sich langsam fort gedrungen. Doch schweig ich noch von dem / was ärger als der Tod / Was grimmer denn die Pest / und Glutt und Hungersnoth Das auch der Seelen Schatz / so vielen abgezwungen.

0

Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

Leser-Statistik
17

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Friedemann 
Liebe Cassy,
mit Andreas Gryphius und seinen hoffnungslos klagenden Alexandrinern hast Du die zutreffenden Verse gefunden, um den momentanen fürchterlichen Zustand in der Ukraine zu beschreiben. Im Gegensatz zu Gryphius, der mitten im 30-jährigen Krieg keine Chance mehr sah, sich gegen die plündernden Feinde zu wehren, haben sich die Ukrainer jedoch noch nicht aufgegeben und verteidigen sich mit dem Wenigen, das sie haben gegen den übermächtigen herz- und hirnlosen Feind. Die Zivilbevölkerung leidet dagegen hilflos und kann sich nur durch Flucht wehren.

Liebe Grüße,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Ja, danach sieht es wohl aus. Aber es gibt auch junge Paare, die zu den Waffen greifen und ihr Land verteidigen wollen. Es zerreißt einem das Herz, davon zu lesen und Fotos der Paare zu sehen...

Und der Unhold in Moskau hat bereits angeblich ein weiteres Land im Visier, das er fressen möchte, die unabhängige Republik Moldau...

LG
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Ich wünsche mir einen zu allem entschlossenen Attentäter, der diese Ratte totschlägt. Es gibt in diesem Fall genug Argumente für den Tyrannenmord.
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Tränen des Vaterlandes..."
Das ist etwas, was man als Mensch eigentlich gar nicht fassen kann,
aber vermutlich will dieser russische Warlord, Zar Putin auch Kiew Magedburgesieren, so wie es die Kaiserlichen schon 1631 im 30jährigen Krieg mit den Bewohnern der Stadt Magdeburg taten, als diese sich weigerten zum Katholischen Glauben zurückzukehren...
Daran hat sich Andreas Gryphius wahrscheinlich orientiert, als er als junger Mann davon erfuhr und diese grausligen Zeilen niederschrieb...
Wir können also nur hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt...
LG
Louis
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Danke, lieber Louis. Allerdings kann ich mich nur wiederholen- Im Grunde gibt es keine Friedenszeit, sondern nur kriegsarme Zeit.
LG
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
In der Tat, das ist wohl so, liebe Cassy, nur frage ich mich, wie wir mit diesen völlig verblödeten Idioten von Kriegstreibern und Kriegsgewinnlern das Weltklima retten wollen und damit auch den Fortbestand der Menschheit...
Nun, das ist und bleibt dann wohl eine Sisyphusarbeit für künftige Generationen, sofern es sie dann überhaupt noch gibt, wenn dieser Moskauer Kriegsverbrecher hier und heute nicht sogar die Weichen für einen Atomkrieg stellt...
LG
Louis
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Da bin ich ganz bei Dir, lieber Louis. Gewiss sollten wir nicht allzu schwarz sehen,, aber der aktuelle Zustand dieser einen Welt ist wahrlich nicht rosig. Wenn ich da neben den bereits genannten Baustellen an die fortlaufende Ausbeutung und Missachtung des afrikanischen Kontinents denke...
HG
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan ... und noch zweimal sechs Jahre plünderte heute die Horde und morgen jene, alle überzeugt von ihrem rechten Glauben ...
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Leider ist und war dem so und wird dem so sein. Im Grunde gibt es keine Friedenszeit, sondern nur kriegsarme Zeit.
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 
Homo homini lupus est, Zitat aus einer Komödie von Plautus.

Staatstheoretiker Hobbes benutzt den Satz im "Leviathan"für das potentiell destruktive Verhältnis der Staaten zueinander als logische Weiterentwicklung für den von ihm angenommenen Naturzustand der Menschen untereinander (Krieg aller gegen alle – Bellum omnium contra omnes), welcher zur Staatsentstehung mit der tendenziellen Monopolisierung der Gewalt führte.

Erinnert mich alles an das Pflichtseminar Demokratietheorie im FB PolWiss. Hach, waren das Zeiten. Hab damals Männe kennengelernt, Demokratierheorie praxisorientiert.

Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
11
0
Senden

168892
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung