Sonstiges
Mein Tagebuch - 11.11.2021

Lebensmittel retten - so kann es sich richtig lohnen

Vor einigen Wochen habe ich die APP "Too Good To Go" entdeckt und fand das eine gute Idee, um einerseits Geld für den Einkauf von Lebensmitteln einzusparen und andererseits etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Denn mithilfe dieser APP erfährst du, bei welchen Geschäften, Gaststätten und Cafés Lebensmittel in deiner Nähe am Ende des Tages übrig bleiben. Diese kannst du dann für dich reservieren und zu stark reduzieren Preisen im angegebenen Zeitfenster abholen. Die Bezahlung erfolgt vorab über PayPal. Da die Reste natürlich täglich variieren, wird dir

immer eine sogenannte Überraschungstüte überreicht, deren Inhalt du weder vorab erfährst, noch den du beeinflussen kannst. Überraschungstüte eben. Ich habe diesen Service ausgiebig getestet und kläre euch darüber auf, wie diese App genau funktioniert und ob sie sich Oberhaupt lohnt. Die App gibt es kostenfrei im Google Play für Android und im App Store für euer iPhone. Nach der Registrierung und der Zustimmung der AGBs ist die Benutzung selbsterklärend. Du gibst einen Umkreis um deinen Wohnort an und erhältst die Geschäfte, die bei der

Aktion mitmachen. Während hier in Berlin die Auswahl an Lebensmittelläden doch recht groß ist, kann ich mir vorstellen, dass es anderenorts noch an der lohnenden Teilnahme hapert. Aber ihr solltet nicht verzagen und regelmäßig vorbeischauen. Denn das Konzept passt genau in das moderne Zeitgeschehen. Und Geschäfte, die ansonsten zum Ladenschluss ihre übriggebliebenen Waren wegwerfen müssen, können so die Verluste reduzieren, indem sie die Waren am gleichen Abend noch für weniger Geld abgeben. Und je größer die Nachfrage wird, desto schneller wird sich das Konzept auch in ländlichen Gebieten

etablieren. Also bin ich in den letzten Wochen öfter einmal am Abend losmarschiert und habe geschaut, was man so ergattern kann und ob die Abholung lohnt. Auch wenn man im Vorfeld nicht weiß, was genau man für sein kleines Geld erhält, so kann man doch im Groben nachlesen, welches Sortiment das jeweilig ausgesuchte Geschäft im Angebot hat und kann sich in etwa darauf vorbereiten, was in der Überraschungstüte sein könnte. Den Preis legt jedes Geschäft selbst fest. In der Regel erhält man jedoch einen

ungefähren Preisnachlass von 60 bis 80 Prozent. Für Waren, die noch wenige Minuten zuvor zur besten Qualität und zum vollen Preis an die Kunden rausgegangen sind. Da neben Bäckereien, bei denen in der Regel viel Backwaren, also Brot und Brötchen vom gleichen Tag anfallen, bieten hier im Berliner Raum auch immer mehr Bio Läden, Restaurants und Szene-Bars ihre verbliebenen Lebensmittel zur Abholung an. Und so funktioniert die App. In einer Liste werden die teilnehmenden Geschäfte aufgeführt. Mit Namen, dem

Zeitpunkt der gewünschten Abholung und dem reduzierten Preis. Hier erfährst du auch die Anzahl der verfügbaren Essenspakete. Bist du interessiert, klickst du auf das Bild und kommst auf die jeweilige Seite. Nun erfährst du auch den Preisnachlass. In diesem Fall bekommst du Waren für regulär 12 Euro für schlappe 4 Euro. Unter der genauen Adresse erfährst du, was dich erwartet, also einfache Backwaren, belegte Brötchen, Kuchen etc. Mit dem Klicken auf den Reservierungs-Button wirst du zu der Bezahl-Abwicklung weitergeleitet. Wie gesagt, vorgeschrieben ist Vorkasse

mittels PayPal. Tja, und das war es dann auch schon. Mit deinem Handy gehst du dann zur angegebenen Zeit in das Geschäft und zeigst die App vor, die nun bestätigt, dass du die Überraschungstüte/n gekauft hast. Der Verkäufer entwertet dann den Kauf-Button und du erhältst deine Ware. Ich bin dann meist bis aus Sichtweite gegangen und habe dann erst einmal neugierig in die Tüte geschaut, was ich erbeutet habe. Und ich muss sagen, ich war immer zufrieden mit dem, was ich bekam. Es waren immer mehrere Teile, quer durch das Sortiment. Also keine Angst, es gibt nicht nur trockene Brötchen. Ein bis zwei Highlights sind

immer mit dabei. Ich werde auch in Zukunft hin und wieder diese App nutzen. Denn, wie gesagt, es gibt nicht nur Backwaren, sondern auch immer häufiger Hotels, bei denen du das Frühstücksbuffet abräumen darfst. Denn es ist aus hygienischen gründen verboten, offene Lebensmittel wieder in die Küche zu bringen. Daher bleibt nur der Mülleimer oder fleißige kleine und hungrige Lebensmittelretter*innen. :-) Und wer schon einmal in einem Hotel gefrühstückt hat, weiß, was da Leckeres aufgefahren wird.... In der nächsten Woche erzähle ich euch über die Lebensmittelretter von

Foodsharing. Ähnliches Prinzip, aber andere Abwicklung. Wer Foodsharing nicht kennt, sollte also unbedingt wieder hier vorbeischauen. Es lohnt sich. Ansonsten wünsche ich euch allen da draußen noch einen schönen Abend … und passt auf euch auf. Euer vagabundinchen