Humor & Satire
Schwabenliebe - Mundart-Poesie

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"Schwabenliebe - Mundart-Poesie"
Veröffentlicht am 05. Dezember 2020, 6 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und ...
Schwabenliebe - Mundart-Poesie

Schwabenliebe - Mundart-Poesie

Vorwort: „Wir Schwaben können bekanntlich alles – außer Hochdeutsch.“ Mit dieser Selbsterkenntnis erklären wir Schwaben uns die Unsitte, dass sich unsere Nordlichter zeitlebens über unseren Dialekt amüsieren - genauso wie auch über unsere Sparsamkeit und insgeheim auch über unseren Fleiß, so wie aus diesem Beipiel ersichtlich:


„Schaffe, schaffe, Häusle baue,

und net nach de Mädle schaue“

war in den 1960er-Jahren ein Schlager, den Nordlichter folgendermaßen persiflierten:

„Schaffe, schaffe, Häusle baue,

Hund verkaufe, selber belle“


Kein Wunder also, dass Baden-Württemberg wie auch Bayern die kulantesten LFA-Einzahler sind


„Schaffe, schaffe, Häusle baue, ond net nach de Mädle schaue!“ Doch dies' Allerwelts-Klischee dud dem echten Schwoben weh. Weil er, wenn er’s Häusle baut, schtets ZU-ERSCHT nach Mädle schaut. Denn er spart a Arbeitskraft wenn sei Weible mit ihm schafft! Dass mir Schwobe sparsam sind, waiß ja heitzutag jed’s Kind. „Sparsamkeit isch d’höchste Tugend“ lernt der Schwob scho in der Jugend. Drum trinkt er au Moscht statt Wein, weil hier d’Äpfel gut gedeih’n, die mir Schwobe selbscht vermoschte ond versaufe ohne Koschte.

.


Sparsam sind mir au im Bett! Au wenn’s d’Frau gern anders hätt kommt der Schwob ruggzugg zur Sache ohne lang Sperenzle z’mache. Doch wenn’s Häuslebau'n so stresst dass es uns koi Schnaufpaus’ lässt, scheidert manch a Nümmerle kläglich am Verkümmerle. D’Weiber tuscheln dann, d’Franzose hädde koi so tote Hose. Über'n Sex von mir befragt, hat mir drauf a Franzmann g’sagt: „Mon ami, bist Du auch müde: Spare niemals am Prelüde! Statt den Frau’n was aufzuzwingen musst Du sie in Stimmung bringen.

.


Trink mit ihr Champagnersekt! Nicht nur, weil er bestens schmeckt, sondern auch die Frau erregt und sie auf den Buckel legt. Ist sie auch kein Augenschmaus, zieh sie trotzdem nackend aus und begieß ihr die Figur gründlich mit Champagner pur.“ „Ond, was hat des für ’nen Zweck?“ „Du küsst ihr den Schampus weg, intensivst vom Kopf zum Knie - und sie juchzd und stöhnd wie nie!“ „Freundle, i bin hingerisse! Aber i würd gern no wisse,

weil der Schampus soo viel kosch!

Funktioniert des au mit Moscht?“

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Über den Autor

Friedemann
"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und Mitschüler ihre Opfer waren) eine Vorliebe habe. Gemäß meinem Motto - Humor ist das Knopfloch, mit dem wir verhindern können, dass uns der Kragen platzt - kommt hierbei allerdings der Humor (meistens) nicht zu kurz.

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Brubeckfan Sehr schön!
Die schwäbische Hausfrau diente ja sogar der Bundespolitik jahrelang als Vorbild, bis sich nun im Notfall herausstellte, daß Schulden gar nicht so schlimm sind.
Hab mich wie alle anderen amüsiert, nur Dein Hinweis auf den Länderfinanzausgleich scheint mir ein schräger Scherz. Würde nicht der Champagner wesentlich mehr zur MwSt beitragen als der Most? Und dann gabs ja die Industrie-Verlagerung im Krieg und das Plattmachen mittels Währungsunion und Treuhand ... Na Du weißt schon.

Prost Neujahr nachträglich,
womit auch immer!
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Hallo Gerd,
ich freue mich sehr über Dein Lob und Dein Amüsement, und mein Sparschweinchen freut sich über Deine Fütterung. Zudem freute und inspirierte mich Dein Prosit dazu, mir noch ein(ige) Gläschen Neujahrs-Schampus (kein Most!) einzuschenken, um Dein Neujahrs-Prost erwidern zu können.

Liebe Grüße und gut's Nächtle,
Friedemann

PS: Mein Hinweis auf den LFA (Länderfinanzausgleich, in Süddeutschland auch als „Leider Für Andere“ bekannt) ist dahingehend zu verstehen, dass viele Schwaben insgeheim unter dem Spott der Nordlichter – vor allem der Berliner, die ihrer Meinung nach ja den Spargel quer essen können – insbesondere dann leiden, wenn diese ihre Sparsamkeit veralbern und hinterher über den LFA wie selbstverständlich den ersparten Überschuss einstreichen (2017 zahlte Baden-Württemberg 2,8 Milliarden € in den LFA; Bayern mit 5,9 und Hessen mit 2,5 waren die übrigen Zahler).

PPS (aus der Sicht eines Badeners): Was verbindet Baden mit Württemberg? Der Bindestrich!
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Schon alles klar, nur die oft gezogene direkte Verbindung von Sparen zur LFA-Abgabe ist mir zweifelhaft, letztere gewiß nicht das Verdienst der Knauser. Drum mußte ich hier mal meinen Moschtrich beisteuern.
Dich persönlich trifft das alles ja nicht so, unter französischer Regierung.
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
… na ja, diese 2,8 Milliarden wurden natürlich nicht allein aus den Sparschweinchen der Schwaben herausgekitzelt. Eine quantitative Einschätzung ist hier ohnehin zwecklos, weil der diesbezügliche Volkszorn an den schwäbischen (wie auch den bayrischen) Stammtischen durchwegs emotionaler Natur ist.

Liebe Grüße und wiederum gut's Nächtle,
Friedemann

PS: Du hast es (fast) erraten: Zumindest unsere Finanzen stehen unter französischer Herrschaft.
Vor langer Zeit - Antworten
AnneSchrettler 

des mussch difdla :-)

herrlich, Friedemann
Danke für den Lacher!

Lieber Gruß zum Abend,
Anne
Vor langer Zeit - Antworten
Gast 
Liebe Anne,
und ich danke Dir für Deine erfreuliche Reaktionen auf den Lacher, sowohl heiterer als auch monetärer Art (Deine Spende für mein Sparschweinchen).

Auch Dir noch ein lieber Gruß zum Abend, bevor er vorübergeht,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
… und noch ein Gruß dazu!
Vor langer Zeit - Antworten
Apollinaris *hopsala* zu früh ausgeloggt der Schwabe. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Nicht allein die Sieben Schwaben eine LAnz zu tragen haben. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Hallo Simon,
wie auf dem Titelbild dargestellt und wie in mehreren alten Spott-Schwänken beschrieben (u.a. auch von den Grimm-Brüdern), ziehen die Sieben Schwaben mit ihrer Lanze in den Kampf gegen den Hasen, den sie ängstlich für ein Ungeheuer halten. Vermutlich ist der Ursprung dieser Geschichte in landsmannschaftlichem Spott an der Stammesgrenze Bayern-Schwaben zu suchen (lt. Wikipedia).

Liebe Grüße,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
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