„Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.“
―Bertolt Brecht
- https://gutezitate.com/zitat/209012
„Und sie sägten an den Ästen, auf denen sie saßen und schrien sich ihre Erfahrungen zu, wie man besser sägen könne. Und fuhren mit Krachen in die Tiefe. Und die ihnen zusahen beim Sägen schüttelten die Köpfe und sägten kräftig weiter.“
―Bertolt Brecht
- https://gutezitate.com/zitat/209012
in kleiner Marketinglehrgang
Das Marketing hat eigentlich eine lange Geschichte. Nur in der Neuzeit hat man eine „Wissenschaft“ daraus gemacht.
Zuerst einmal zum Begriff „Marketing“:
Ich vermute mal dass er von den alten Begriffen „Marketender“ bzw. „Marketenderin“ abgeleitet wurde. Das waren im Mittelalter Leute, die mit ihren Waren von Haus zu Haus zogen, um diese an den Mann oder die Frau zu bringen, bzw. auf den Märkten standen und dort ihre Waren feilboten.
Heutzutage nennt man so was Handelsvertreter, denn auch diese ziehen oder fahren von Haus zu Haus, von Geschäft
zu Geschäft oder von Arztpraxis zu Arztpraxis.
Ein hartes Geschäft, welches provisionsbasiert verläuft und von der Überredungskunst des jeweiligen Vertreters abhängt.
Da fällt mir eine kleine Geschichte ein, die mir selbst in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts passiert ist.
Eines Tages klingelte es an meiner Wohnungstür. Als ich öffnete, stand eine unbekannte Frau da und fragte, ob sie mir etwas zeige könne.
Es geht um Teppichreinigung.
Da mein altrosa Teppichbelag, ein totaler Fehlkauf, wie sich im Nachhinein erwies, an einigen Stellen doch im Laufe der Zeit ein paar Flecken aufwies, die ich mit allen
Bemühungen nicht mehr weg bekam, hatte ich Hoffnung, dass diese mit ihrer Hilfe nun weg gehen könnten.
Also bat ich sie herein und zeigte ihr die Stellen, die mir Kopfzerbrechen bereiteten.
Sie holte ein Pulver aus ihrer Tasche und verstreute es überall. Da es erst einwirken musste, zeigte sie mir womit man die Flecken weg bekäme. Es handelte sich um eine Staubsaugervertreterin- die Marke zu nennen, kann ich mir wohl ersparen-, die mir nun verschiedene Einsteigermodelle zeigte. Dann holte sie ihren Vorzeigestaubsauger aus dem Auto und begann mit der Reinigung. Nun ja, das Ergebnis ihrer Mühe war nicht schlecht, die Flecken waren zwar heller geworden, aber weg waren sie nicht und sie war bei ihren
Bemühungen ganz schön ins Schwitzen gekommen.
Mir gefiel dieser Staubsauger zwar ganz gut, aber als ich den Preis hörte, wurde mir doch schlecht. Das überstieg bei weitem meine finanziellen Mittel, denn so kurz nach der Wende und bei dem Verdienst, den wir damals hatten, ging das gar nicht.
Sie bot zwar Ratenkauf an, aber so viel war mir die Sache dann doch nicht wert, also musste sie unverrichteter Dinge den Rückzug antreten. Ein wenig leid tat sie mir ja, aber ich bin nun mal ein sturer Esel. Je mehr mir jemand was einreden oder mich überzeugen will, umso mehr schalte ich auf Durchzug. Meist meldet mein Bauchhirn ans Kopfhirn: „Lass lieber die Finger davon.“ Und das
Kopfhirn befiehlt dann der entsprechenden Öffnung im Kopf: „Sag ja NEIN.“ Was ich dann in den meisten Fällen auch tue.
Aber kommen wir zum eigentlichen Thema Marketing.
Es wird aufgeteilt in vier Säulen:
1. Das oder die großen Fragezeichen
2. Sterne oder Stars
3. Cashkühe oder Cashcows und
4. arme Hunde oder poor Dogs
(1.) Das oder die großen/n Fragezeichen:
Es steht für den Anfang des Unternehmens. Da weiß man noch nicht, ob das Produkt oder
die neue Erfindung überhaupt Absatz findet, weil ja auch Vieles erfunden wird, was kein Mensch gebrauchen kann. Leider ist ja nun schon fast alles erfunden, was es zu erfinden gab – das Fahrrad, das Auto, die Waschmaschine und vieles mehr. Manches sollte das Leben leichter machen, was man von den drei genannten Dingen wohl auch behaupten kann.
Doch manches ist auch so nutzlos, wie ein achtes Loch im Kopf.
Das beste Beispiel dafür ist sicher in der jetzigen Zeit "Wirecard". Als dieser „Finanzdienstleister“ „erfunden“ wurde, war man sich bestimmt nicht im Klaren darüber, ob es Star, Cashcow oder poor Dog werden würde. Zum Glück gab es ja genug Dumme,
die mithilfe der Werbung durch unsere
Regierung darauf hereinfielen und dort Geld anlegten, weil die Werbung riesengroße Gewinne versprach. Der Erfinder hat sich inzwischen verdünnisiert, mit all dem Geld, welches er gutgläubigen Anlegern abgeluchst hatte.
Zu seinem Glück kam dann die Pandemie, die alle bisherigen Probleme in den Schatten stellte und vieles in Vergessenheit geraten ließ.
Weil nun doch nicht alle Menschen auf alle Strategien abfahren, hat man sich für die Coronapandemie eine andere Strategie überlegt. Und damit sind wir schon bei
(2.) den Sternen oder Stars
Das sind die Abkassierer und dazu wurden nun die Masken, die es wegen Mangels zuerst nirgendwo zu kaufen gab, nicht mal in Apotheken, aber als dann regierungsseitig eine Maskenpflicht ausgerufen wurde, wurden überall nur noch Masken hergestellt und zum Teil teuer verkauft. Nun ist Sternchen oder Stars meist nur eine kurze Lebensdauer beschieden, in der zwar viel Geld in kürzester Zeit gescheffelt werden kann, aber die Euphorie lässt bei einem Überangebot auch schnell nach und so fielen dementsprechend auch die Preise wieder. Deshalb mussten
(3.) die Cashkühe bzw. die Cashcows
heran zitiert werden.
Nun wurde die Corona Warn App erfunden und von unserer Bundesregierung für einige Millionen finanziert. Aber damit die auch funktioniert, mussten viele Leute sich ein neues und teureres Smartphone zulegen. Zuvor waren Apps ja schon massenweise aus den Köpfen der Erfinder gepurzelt, so auch das allseits beliebte „Whats App“, welches auch bald nicht mehr so funktioniert wie bisher, sondern Menschen, die das weiterhin nutzen wollten, einem freiwilligen Zwang unterwirft, sich ein neues Gerät zuzulegen.
Doch da es kein Wachstum ohne Grenzen gibt, auch nicht im digitalen Zeitalter, werden
all diese tollen zweidimensionalen Geisteserfindungen irgendwann zu
(4:) armen Hunden oder poor Dogs.
Ich glaube, dazu muss man aber keine weiteren Ausführungen mehr machen. Die bekommt man zum Teil schon nachgeworfen.
@baesta