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Blicke in_die Nacht - Gedichte von einst und jetzt

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"Manchmal sind die Nächte, in denen wir nicht einschlafen können, die Nächte, in denen wir aufwachen."
Veröffentlicht am 30. März 2020, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: fleur de la coeur
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln." Wilhelm Busch Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-) Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen. Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume ...
Manchmal sind die Nächte, in denen wir nicht einschlafen können, die Nächte, in denen wir aufwachen.

Blicke in_die Nacht - Gedichte von einst und jetzt

Spiegelbild


Der Himmel trägt Grau heut mit rötlichem Schimmer nicht sichtbar dahinter das Sternengeflimmer und doch sind sie da – meine leuchtenden Sterne weit über den Wolken – in eisiger Ferne Dem Spiegelbild sehe ich tief in die Augen ich weiß, wie sie funkeln, zum Lügen nicht taugen Der Spiegel ist blind – denn er zeigt nicht den Blick er wirft keine Tiefe - nur Fläche zurück Ich frag meine Seele - ob wir wirklich leben nur etwa aus Träumen das Dasein uns weben Mein Herz ist so müde und möchte jetzt

schlafen und ich möchte ankern in zärtlichem Hafen



NACHTS - AM FENSTER Am Fenster steh ich oft noch vor’m Zubettgehn wenn’s längst schon Zeit ist um zu schlafen Am Fenster hört’ ich heut die Nachtigall mit schmelzend' Tönen die mich herzwärts trafen Am Fenster überdenk ich meinen Lebensabend


bis in den nächsten Tag und noch viel mehr

Am Fenster halt ich Rückschau in die Jugend Erinnerungen tauchen auf mal süß - mal schwer … Am Fenster rauch’ ich eine letzte Zigarette und wünsch mir Träume die nichtinhaltsleer …








UND WIEDER NACHTS - AM FENSTER...

Ich steh am Fenster denk an manche Freunde bisweilen fehlte da die Kraft – die trug Die Nacht ist still kein Vogellied zu hören seh mich im Spiegel bin ich mir genug? Hab mich zu sehr auf andere eingelassen zur Eigenständigkeit verpasst den Zug Am Fenster steh ich fütt’re meine Träume und sammle Federn für den freien Flug …



UNTER KALTEM MOND Als ich weilte unter fremdem Mond war sein Dunstkreis schon am Kältepol versunken Und ich bangte hoffte flehentlich bin in Höhenangst auf dem Hotelbalkon ertrunken Zeitstrahl war schon ausgeblendet Kammerflimmern - SOS gesendet Notruf ist ganz still verhallt …


Fühlte mich dem Ende nah und dem Sterben meiner Seele - bald

















NACHTGEDANKEN




Am Fenster steh ich nachts und wünsch - so wie es gerade ist so soll’s noch lange bleiben Im Leben ist nicht alles fein jedoch die Alltagswidrigkeiten muss ich nicht beschreiben Wenn jemand glücklich ist dann fühlt er’s tief in sich hat keinen Grund sich wimmernd auszubreiten Wenn jemand alt ist hofft er - ein paar Jahre noch zu bleiben…




BLICKE

Ein kalter Abend hat den grauen Tag gelöscht Warm glühn die Lichter in der Fichtenhecke Adventszeit im Jahr drei ... Erinn’rung hat ein warmes Bad genommen in fröhlich’ Worten - sternenstaubgepudert - aus längst vergang’ner Zeit Die Liebe füttert sanft das Herz mit Zärtlichkeit doch Sehnsucht friert der Blick wenn sie die Zukunft schaut im tristen Abendhimmel …



FRÜHLINGSBLICKE Der neue Frühling hat mich angelächelt doch war es nur der Abglanz einer anderen Zeit Der Tag blieb blicklos und der Abend leer In meinem Garten war der Veilchenduft schon eingeschlafen Azur des Himmels gerad' entflammt im Schlund der Nacht Hoch über mir die ersten Sterne - funkelnde Signale Ich such nicht mehr nach denen - die

da längst verglüht …


NACHT Schwebt herab mit schwarzen Schwingen hat den Abend längst besiegt Sternenlieder möcht ich singen doch Wolkenhimmel überwiegt Regentropfen fallen leise auf dein Fensterglas ganz sacht morsen zärtlich ihre Weise - jemand denkt an dich heut Nacht Hoffnung flüstern dir die Tropfen - heut noch kalt vermischt mit Schnee - dass bald warmer Frühlingsregen wegspült dir dein Einsamweh


IM HIMMEL ALLER LIEBE


im himmel aller liebe liegt die sehnsucht nackt im bett atmet feuchte küsse und das herz zerspringt am morgen dann im spiegel laufen tränen ihr herab doch die augen leuchten bis das bild verschwimmt

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Hörbuch

Über den Autor

FLEURdelaCOEUR
"Der Lyriker bringt seine Gefühle zum Markt wie der Bauer seine Ferkeln."
Wilhelm Busch

Habe hier 2010 mit Gedichten begonnen, aber das meiste davon ist für mich inzwischen passé. Man lernt auch als Großmutter nicht aus ;-)
Bin in der DDR aufgewachsen, immer berufstätig gewesen, links orientiert. In zweiter Ehe verheiratet, gehören zu meiner Familie drei Enkelinnen.

Den Nick "Fleur de la coeur" hat seinerzeit meine Freundin Seelenblume für mich ausgesucht. Er hat nichts mit der Gestalt aus den Harry-Potter-Büchern Fleur Delacour zu tun.

Inzwischen bin ich im letzten Lebensquartal angelangt, da küsst mich die Muse nur noch selten. ;-(

mariewolf43@gmail.com

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Novalis63 Ganz starker Text …!
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Dankeschön, aber welches Gedicht ist denn gemeint?
Vor langer Zeit - Antworten
Novalis63 Eigentlich alle … insbesondere aber "Spiegelbild"!
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Eigentlich hatte ich noch ein anderes Spiegelgedicht, aber ich finde es nicht mehr wieder, habe den Titel vergessen ... Danke, ich freu mich.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
SternVonUsedom 

Se la luna ti ama che cosa ti importa se le stelle si eclissano?

(Wenn der Mond dich liebt, was macht es dann aus,
wenn die Sterne verblassen?)
Unbekannter Verfasser

Herzlichst
Der Stern
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Sehr schön, Sternchen. Italienisch verstehe ich nicht viel, auf Rumänisch klingt es ähnlich:
Daca luna te iubeste, ce conteaza pentru tine, daca stelele sunt eclipsate?

Dankeschön!
GlG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hallo liebe Fleurdelacoeur, als Jugendliche mit Liebeskummer stand ich auch oft am Fenster. Ganz tolle Zeilen sind dir da gelungen. Ich wünsche dir einen schaffensfreudige Woche, lieben Gruß an dich.
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Herzlichen Dank, liebe Annabel, ich freue mich sehr, dass meine Zeilen dich ansprechen.
Liebe Grüße und bleib gesund!
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Zum Weinen schön - und zum Lächeln. Die Worte, die du findest, lassen (mit)fühlen, spüren.
Innensicht, Rückschau, Gedanken an Zukünftiges (in tiefer Sehnsucht) - ein wunderbares Motiv hier das fenster, das gleichsam Spiegel wie auch Sicht nach außen bietet.

Ich werde die gedichte öfter lesen, weiß ich.

Ich wünsche dir gute Besserung, pass auf dich auf.
Ich war jetzt zwei Wochen krank (nix Virus ...), Erholung nur langsam.
LG
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Liebe Enya, es ist erstaunlich, was du alles aus meinen Gedichten heraus liest, Hut ab! ;-)) Ich fand auch, dass Fenster und Spiegel gut zusammen passen. Habe eigentlich nach einem früheren tiefgründigen Spiegelgedicht gesucht, aber den Titel vergessen ...

Haben zu Hause seit Wochen Heizungsprobleme, die Firma hat's noch nicht checken können ... Da habe ich mich schwer erkältet, eitrige Kieferhöhlenentzündung, total hartnäckig. Wegen Corona habe ich den Arztbesuch gescheut... Aber heute war ich da und hoffe, das Antibiotikum wird bald wirken.

Danke dir ganz lieb, auch dir gesundheitlich alles Gute und zeig Corona die kalte Schulter!

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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