Gedichte
Malz und Hopfen

So kann man gut die steten Plagen der Seele und des Leibs ertragen.

Wie wir auch stehn zu den Religionen, ob wir ihr Gutes, ihr Schlechtes betonen, ewig gebührt eins den Mönchen zu Ehren: Ihre Idee, Gerstensud zu vergären, lagern zu lassen bis zur reifen Güte, frommte in jeglicher Mönchenkajüte. Beim Paulus, Augustus und beim Schwarzen Abt, was Weltliches hat man doch gerne gehabt. Sie durften am Tage fünf Liter zechen, ohne das heilige Fasten zu brechen. Gern lassen wir es uns heute noch frommen. Auf das Verfahren muß man erstmal kommen! „Gärig“ heißt sonst ja nur „leider verdorben“. Aber durch Bier ist noch niemand gestorben, der voller Andacht die Braukunst

verehrt, die unsern Durst stillt, uns aufweckt und nährt, uns Kalium liefert und Vitamin B, benötigt für Herz, Muskeln, Nerven und Zeh, empfohlen von Weisen in uralter Zeit für Fälle von Fieber und Schlaflosigkeit. Neben den großen verbreiteten Marken sehn wir den Sektor des Craft-Biers erstarken, vor dessen Vielfalt muß Mainstream erbleichen. Selbst aus Nigeria ist Bier zu erreichen ... Bayernland: Da kann man so vieles sagen, doch ihre Braukunst ist nicht zu beklagen! Gebraut nach dem Reinheitsgebot, so ist es recht, denn das von davor wär doch lange schon schlecht? „Herr Ober, ich möchte ein Kindl von Dir.“ Er sagt, er hat Bock!Doch dann bringt er nur Bier.

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