Humor & Satire
Charaktertypen - auf die Schippe genommen

Charaktertypen

Es gibt bereits seit der Antike eine Einteilung von Charaktertypen, die jedoch nie in reiner Form, sondern meist als Mischtypen vorkommen. Der Einfachheit halber möchte ich jedoch lediglich die Haupttypen aufführen und nur beiläufig auf die Mischtypen engehen.

Da sei zuerst genannt der Melancholiker, erkennbar am stets geneigten Kopf, manchmal aber auch verwechselbar mit einem Smartphonebearbeiter, der ebenfalls gesenktem Kopfes auf der Straße herumläuft, ohne recht zu wissen, wohin er geht, dennoch mit den Fingern einer Hand die Tastatur seines angebeteten Gerätes bearbeitend. Vielleicht zappt er gerade im Internet und sucht den einfachsten Weg ins Jenseits. Man weiß es leider nicht, denn das ist ja schließlich seine Privatsache, auch wenn NSA und Interpool mitgucken und mitlesen. Manchmal sieht er aber auch eine Site der IS und denkt sich: „Uups, sich mit einem Sprenggürtel in die Luft zu jagen, geht ja auch recht schnell. Könnte man doch mal

probieren!“ Melancholiker sind die geborenen Pessimisten. Optimismus ist für sie nur eine Frage vor dem Damenklo. (Ob die Miss muss?) Als nächstes zu nennen sei der Choleriker der alle Menschen und überhaupt alles, was leibt und lebt, blöd findet, sofern sie nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Also weg damit. Der reine Choleriker allerdings ist eher ein rotköpfiger, dickleibiger Menschenschlag, der sich über alles lautstark aufregt, was nicht den von ihm gesetzten Normen entspricht und der auch schnell mal zuhaut, wenn ihm jemand in die Quere kommt. Natürlich ist er dabei doch

recht menschenfreundlich, weil er ja, der eigenen Gesundheit nicht achtend, sich hohen Blutdruck und andere nette Krankheiten einfängt, die ihm ein rasches Ende prognostizieren. Untertypen sind die Neurotiker, die jeden Arzt zur Verzweiflung bringen, ebenso wie ihre Ehefrauen, die sie zwar ab und zu ans Steuer lassen, aber bei jeder Kurve eine Schreikrampf bekommen. Ebenso geht es manchen Politikern, die sich vielleicht bald selber abgeschafft haben, weil sie aus Angst, dass der Geldhahn irgendwann versiegen könnte, alles, was nicht niet- und nagelfest ist, an ausländische „Investoren“ verkaufen. Aber auch manche Theoretiker gehören dazu.

Das sind die, die an Scheng Pfui glauben, allerlei Thesen aufstellen, aber nichts so recht beweisen können. So erfinden sie eben Statistiken z.B.

dass vierhundertdreißigtausend Europäer jährlich am Feinstaub, verursacht durch Dieselabgase, sterben. Mir entzieht sich zwar die Kenntnis, wie man das nachgeprüft hat, kann es halt nur mit Schulterzucken quittieren. Dagegen hat es der Phlegmatiker doch richtig gut. Ihm geht einfach alles glatt am Ar... vorbei und er macht am liebsten …...nichts, immer getreu dem Motto: „Nur wer nichts macht, macht auch nichts falsch.“ und, wenn ihn doch mal ein Anfall von Arbeitswut packen würde, sich still in eine Ecke setzt und

abwartet, dass der Anfall bald vorbei ist. Allein der Sanguiniker scheint mental doch recht gefestigt zu sein. Er nimmt´s halt, wie es kommt, regt sich zur rechten Zeit auf oder ab und nimmt den Chef halt so, wie der nun mal ist, ohne diesem in den Hintern zu kriechen. Leider gibt es diese Charaktere nicht in reiner Form, so dass Mischtypen es dem werten Beobachter schwer machen, sein Gegenüber einzuordnen. Man sollte eben - rein statistisch gesehen - sich immer das Beste davon herauspicken.

©baesta