Gedichte
Eva

Es glitzerte an jedem Finger ein Ring,

denn Schmuck, das war so ganz ihr Ding.

Sie trug ein Diadem im Haar,

um anderen zu zeigen, wie reich sie war.

Sie trank auch fast Champagner nur,

denn Wasser war zuviel Natur.

Ihre Kleidung, die war ausgesucht,

zeigte allen: Die ist betucht.

Dann traf sie Eva, zart und klein,

die hatte ein Herz, vollkommen rein.

Die trug keinen Schmuck, trug keinen Pelz,

stand aber im Leben stark wie ein Fels.

Eva hat allen ihre Meinung gesagt,

hat sich über ihr Leben niemals beklagt,

sie lebte ihr Leben, machte das Beste daraus.

Eva hatte ein gemütliches kleines Zuhaus.

Neid hat sich in die Seele der Reichen gefressen.

Woran soll man den Wert eines Menschen bemessen,

wenn Gut und Geld gar nichts mehr zählt?

Das war ein Gedanke, der sie gequält.

Sie konnte sich kaufen, was immer sie will.

Dafür hatte sie gar kein Mitgefühl.

Sie war der Verlierer in diesem Land,

das hat sie, als sie Eva traf, erkannt.

Jetzt hat sie die Ringe abgelegt.

Eva hat auch tief in ihr etwas bewegt.

Sie wurde nun wach, sie hat erkannt:

Gute Menschen zählen mehr in jedem Land.