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Das Licht des Sichelförmigen Mondes fiel diese Nacht auf ein altes Zirkuszelt. In dessen Mitte saß auf einem Elefantenhalbkegel der noch von der abendlichen Vorstellung übrig da lag ein ergrauter Bär. Er war alt, ein Tanzbär immer gewesen, und machte durch diese Art der Schaustellerei , oder besser Zurschaustellung die Menschen um ihn herum froh und glücklich. Heute jedoch tanzte er nicht mehr. Er saß nur da und lies den Monschein in die leere Maneege zu sich hereinfallen. Ach ja, Chimolo hieß der Bär und achja manchmal war es schwer ein einzelner Tanzbär zu sein.
Aber nicht nur das!
Er hatte wohl Chico den Affen, Moria die Boa, und das Rudel Löwen des Domteures. Achja und Mico den Clown; den mochte er auch gern und er ihn! Doch sonst waren da nicht so viele außer ihm. Chimolo der Tanzbär war wieder einmal einsam. Einsam und frei liegt dicht beieinander; was des einen Freiheit ist des anderen Einsamkeit und ungekehrt. Doch dieses Mal war eer einfach einsam, das fürchtete er und es gefiel ihm nie. So ein Tanzbär hat nicht viel zu tun für sein Fressen. Er tanzt und trippelt zur Musik und damit gut. Die Leute im Publikum applaudieren und klatschen dann und damit gut; er tat was
und wofür er es bekommt. Eine simple Sache eigentlich. Da ist für vieles an Freiheit mit dabei! Aber sonst? Chimoilo dachte in der Manege dieser mondhellen Nacht darüber nach und genau darüber.
Ich weis nicht wieso genau oder warum aber ich war es der ihn aus dieser Trübsal holen sollte.
Ich bin Fix, Fix die Feldmaus, und inzwischen Chimolos langjähriger Freund.
Wir sahen uns an disem Abend das erste Mal in der Manege. Ich kannte ihn schon und ich selbst war öfters dort. Doch trafen wir uns noch nie persönlich. Ich lebe im Versorgungswagen des Zirkus eigentlich; seit Jahren, und die Manege
wirft dennoch manchmal noch was leckeres ab.
Ich durfte also Chimolo den Bären stören in seiner Litargie und hatte ihn so noch nie erlebt oder zumindest gesehen.
,,Fix“, sagte ich zu ihm nähertretend. ,,Fix ist mein Name“.
,,Angenehm“, schnotterte Chimolo heraus und blickte kaum abwärts zu mir hinab.
Sein Kopf hing, wie seine Stimmung schon am Boden. Es war traurig den lustigen Bären so zu sehen. Ich weis nicht mehr warum, aber plötzlich fing ich an um ihn herumzutanzen; einer spontanen Eingebung folgend. Und er schaute erst weniger dann mehr
interessiert auf und mir zu.
Es gefiel ihm zusehends und er lachte wie er meinem wohl schlechten Tanzen zuschaute.
,,Warum machst du das Mäuslein“, fragte mich Chimolo.
,,Weil duu das jeden Abend machst und damit die Leute ringsherum erfreust“, sagte ich und tanzte weiter und schneller. Und es machte mir Spaß auch mal so zu tanzen wie Chimolo.
Chimolo dachte wohl das selbe wie ich. Es machte Spaß und war gut.
So tanzte er plötzlich auch und machte ohne Musik meine Schritte mit.
,,Dankeschön Fix das du mich daran erinnerst und erinnert hast wieso“, sagte
der alte Tanzbär Chimolo zu mir und von da an tanzten wir oft gemeinsam noch nach der Vorstellung in der Manege und suchten das Glück, die neugewonnene Freundschaft und die Freude am Leben nicht zu vergesssen.
Fix die Feldmaus
Copyright
Text und Coverbild:
2018 © Simon Käßheimer
INFO noch:
Entgegen aller real vorliegenden Wiedrigkeiten die das Tanzbärdasein hat tanzt und tanzte Chimolo stets und immer gerne - so ist es zumindest angelegt in der Geschichte und sollte auch verstöndlich sein/werden. Vielleicht wird das etwas undeutlich aber das hat nichts mit Tierquälerei die das Tanzbärdasein insich hat oder hatte aufsich. ;(
Also keinen Tierschutzgedanken verschwenden und oder die Bärennothilfe rufen! Dank/e.
S. Käßheimer