Gedichte
De Amore Lunae - ein gescheiterter Sonettenkranz

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""Sterne sind Gottestänzer." (Peter Hille 1854-1904)"
Veröffentlicht am 06. Juli 2018, 34 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

"Verliere dich nicht", mein Herze dies spricht. © Rosedelapoesie
"Sterne sind Gottestänzer." (Peter Hille 1854-1904)

De Amore Lunae - ein gescheiterter Sonettenkranz

Sonett I.

Verfenstert' Blicke starren sternenklar in dieser Nacht die Sterne träumend an; ich wünschte, dir und mir als Liebespaar gehörten Nächte und du wärst mein Mann, der meinen Zweck im Universum kennt und mir in Nöten auf die Sprünge hilft, in dunklen Zeiten meinen Namen nennt, vielleicht sogar ihn schreibt in Tintenschrift. Die Liebe, die von Gott geschaffen, braucht den Schutz von allen Sternen aus dem All und Hoffnung, die aus dunklen Schatten taucht, um andere zu retten vor dem Fall, der Liebenden das Leben kosten kann; du, Junge hinterm Fenster, träumst mich an.

Sonett II.

Du, Junge hinterm Fenster, träumst mich an, voll Sehnsucht schauen deine Augen mich und Sterne treiben deinen Blick voran. Dein Antlitz trifft das meine wie ein Stich, der meinem Herzen sagen will ganz still, dass meine Tage einsam nicht vergeh'n. Solange deine Liebe mein sein will, so wird die Zeit im Unsinn nicht verweh'n. In jeder Nacht stehst du am Fensterbrett mit deinem Kuschelhasen in der Hand. Ich wünscht', ich könnte wärmen dir dein Bett, sodass dein Herz nicht suche nach dem Land, das Schmerzen schwinden lässt durch Engelschor; dein hoffend' Herz hebt dich zu mir empor.

Sonett III.

Dein hoffend' Herz hebt dich zu mir empor und sanfte Tränen zieren dein Gesicht. Verzweifelt suchst du nach dem einen Tor, der klagend' Herzen wie auch deines bricht. Oh, Junge hinterm Fenster, mir brichst du mit deinem schweren Kummer Herz aus Stein. Die Sterne bitte ich um inn're Ruh, doch Herzen müssen schlagend stetig sein; und wären meiner Seele Schwingen tot, ich könnte nicht der Sehnsucht dienen so. Ist meines Herzens Farbe auch nicht rot, so ist mein Leben doch der Liebe froh. Verfenstert' Blicke starren mich stets an und tausend Sterne ziehen dich in Bann.

Sonett IV.

Und tausend Sterne ziehen dich in Bann, verzaubern deine Sinne, rufen dich hinauf ins All, hinauf zu deinem Mann; sie rufen dich zu mir, und du siehst mich. Verloren malst du Muster an die Wand, die deinem Fenster nahe steht und grau zerfällt zu Staub, zu Asche; deine Hand, sie streichelt sanft die Wände glatt und blau, so wie sie einst gestreichelt mein Gesicht, das ohne ihre Zuversicht verblüht. Auf dass die neue Mauer nicht zerbricht, bevor nicht letzter Funke Leben glüht. Versprich mir deine Lebensfreud' davor, und meine ewig' Liebe bricht hervor.

Sonett V.

Und meine ewig' Liebe bricht hervor, entfacht ein Riesensternenfeuer mir, klopft leise wartend an des Hauses Tor, und mögen Funken strömen auch zu dir. Oh, Junge hinterm Fenster, fühlst du Mut, den sterbend' Zeiten deinen Rücken sacht zu kehren und zu opfern 'letzt dein Blut in dieser rabenschwarzen, klaren Nacht? Die Wege sind geebnet, Sterne glüh'n, verbreiten einem wohliges Gefühl. Oh, Junge, kannst du fühl'n die Liebe blüh'n? Und aller Sternenstaub ist nur Gewühl, das Menschen weniger alleine macht; sie ist die Kraft, die Galaxien erdacht.

Sonett VI.

Sie ist die Kraft, die Galaxien erdacht, die Liebe lässt uns existieren, nicht erfrieren, wenn die Kälte räuchert Nacht. Die Liebe schreibt der Hoffnung ein Gedicht, von dir und mir, von allem Sternenglanz; in einer Nacht verzaubert er die Welt, und führt die guten Menschen aus zum Tanz, bevor die ganze Welt zusammenfällt. Verfenstert' Blicke steigen auf zu mir, sie glauben kaum mehr an der Liebe Kraft und schreiben traurig Worte auf Papier mit Tinte aus Zitronenbittersaft. Doch Liebe, wenn sie irgendwann dann schweigt, geheimnisvolle Welten dir stets zeigt.

Sonett VII.

Geheimnisvolle Welten dir stets zeigt die Liebe, wenn dein hoffend' Herz bereit gemacht für Stunden 'duldig schweigt, vergessen hat den alten, toten Schmerz. Vertraust du dich der Sehnsucht an, so nimmt sie deine Hand und zieht dich mit zu mir, sodass du immer weißt, dass alles stimmt, was meine Worte stets erzählen dir. Ich weiß nicht, ob du hören kannst mein Leid, das tief in meinem Herzen bebt und drückt, doch dort am Fenster schworst du einen Eid, der deine kleine Welt zu meiner rückt. Die Liebe in der rabenschwarzen Nacht das Universum dir zum Heime macht.

Sonett VIII.

Das Universum dir zum Heime macht die Liebe, die schon Sterne ausgespuckt und all die stetig Galaxien erdacht; sie dabei mit den Wimpern nie gezuckt. Ich sehe deine Zeit verstreichen schnell wie Sand in einer Sanduhr rieselt leis' und deine Tage waren einst so hell, doch jetzt schließt sich bei mir der täglich' Kreis. Oh, nächtlich malst du deinen Wänden Leid, Verzweiflung, Trauer, Sorgen auf die Haut; sie ändert bald ihr Dasein, streift ihr Kleid, beschmutzt' von grauen Sternen, deine Braut. Ich bin der Mond, der traurig Lieder geigt und über deine schlechten Tage schweigt.

Sonett IX.

Und über deine schlechten Tage schweigt der Mond, in dessen Körper ich verschwand, als Dunkelheit sich Herzen zugeneigt, die untergingen in der Trauer Land. Verfenstert' Blicke glauben meiner nicht, der Trauer, die mir lang schon innewohnt, die zu vernichten meiner Liebe Pflicht auf ewig ist, doch meine Trauer thront in Abertausend' Sternen, meinem Bauch. Nur Liebe ist die wahre Medizin, die jeden Schmerz verbrennt zu Schall und Rauch und selbst den Bösewichten hat verzieh'n. Oh, schenk mir Liebe, Frucht der Galaxien, du, Hauptbewohner meiner Fantasien.

Sonett X.

Du, Hauptbewohner meiner Fantasien, versprich mir deine sanfte, ruhige Hand; erschaffen wir gemeinsam Galaxien, erschaffen wir gemeinsam unser Land, in dem die Sorgen uns nicht kümmern mehr, denn alles, was wir brauchen, ist die Hand des anderen, ein Stern im Sternenmeer; erschaffen wir gemeinsam unser Land. Verlassen wir die Mauern, die kaputt ihr Dasein fristen und nicht lebend sind. Auf Erden liegen Herzen schon im Schutt, nur manche pochen langsam noch im Kind, doch dieses unter Kummer sterbend scheint; dein Herz wiegt schon des Kummers schwer und weint.

Sonett XI.

Dein Herz wiegt schon des Kummers schwer und weint; verschmähe meine Liebe nicht, denn sie für deinen Seelenfrieden stetig scheint, dir spendet ihre ganze Fantasie. Uns Liebenden gehört die Nacht allein und Träume kreisen mir im Bauch herum, als dein Gedanke mir zufliegt und sein Zuhause findet sicher, still und stumm. Verstrich'ne Jahre habe ich geträumt von einer Liebe, die mein Herz erwärmt, dabei stets deine Gegenwart versäumt, die jetzt für Todesschmetterlinge schwärmt, obwohl die Engel singen Sinfonien um mich und all der Seelen Galaxien.

Sonett XII.

Um mich und all der Seelen Galaxien, da tanzen glitzernd' Sterne in der Nacht; Legenden schreiben alte Fantasien um Liebe und des Herzens wahre Pracht. Du hast den Eid geschworen letztes Jahr, versprochen deine Seele mir zum Mann; oh, lange schon sind wir ein Himmelspaar, ich 'warte dich, wie man nur warten kann. In jeder Nacht stehst du am Fensterbrett, mit deinem Kuschelhasen in der Hand, der eigentlich wie du schon längst im Bett verbleibend' träumen sollte von dem Land, in dem der Himmel rosig glitzernd' scheint um Liebende, die lange schon vereint.

Sonett XIII.

Um Liebende, die lange schon vereint, da füllen Sterne Himmelszelte aus; wo jedes Menschenwesen glücklich scheint, da bauen Herzen stolz ihr neues Haus. Vergessen sollen alte Mauern sein, auf denen einst dein Finger hat gemalt Verzweiflung, Trauer, Sorgen ganz allein; ich habe Mauern mit dem Schein zermahlt, mein Körper hat gestrahlt, doch innerlich hab ich die bösen Schatten deiner Wand mit jedem Mondstrahl immer fürchterlich gehasst, denn mir gehörte deine Hand. Beschwörend hat geflüstert meine Sucht, die Zeit wird kommen, eine reife Frucht.

Sonett XIV.

Die Zeit wird kommen, eine reife Frucht, die Sterne sehnen sich nach deiner Hand; ich warte auf Befriedigung der Sucht und einen Rundgang auf dem Sternenstrand der gottgewollten Ewigkeit mit dir. Verstrichne Jahre, alle sind gezählt und deine Blicke glauben endlich mir, dass ich nur deine Seele hab gewählt. Vertraue meinen Händen deine an, oh, deine Hände zärtlich und so sacht; verfenstert' Junge, du nur bist mein Mann in dieser sternenklaren Liebesnacht. Verlasse doch die altgewohnte Zucht und du wirst segeln in die Sternenbucht.

Sonett XV. (Meistersonett)

Du, Junge hinterm Fenster, träumst mich an, dein hoffend' Herz hebt dich zu mir empor und tausend Sterne ziehen dich in Bann und meine ewig' Liebe bricht hervor. Sie ist die Kraft, die Galaxien erdacht, geheimnisvolle Welten dir stets zeigt, das Universum dir zum Heime macht und über deine schlechten Tage schweigt. Du, Hauptbewohner meiner Fantasien, dein Herz wiegt schon des Kummers schwer und weint um mich und all der Seelen Galaxien, um Liebende, die lange schon vereint. Die Zeit wird kommen, eine reife Frucht, und du wirst segeln in die Sternenbucht.

Nachwort

Lieber Leser, liebe Leserin,


dies war mein erster "Sonettenkranz". Obgleich seiner Eigenschaft nicht ganz richtig geraten zu sein, hoffe ich doch, dass du dich gerne auf diese Reise begeben hast und vielleicht irgendetwas für dich mitgenommen hast.


Weißt du, ich finde es eigentlich nicht schlimm, dass mein Werk nicht ganz so ist, wie es sein sollte. Ich liebe diesen "Sonettenkranz" und ich bin irgendwie stolz auf ihn. :)

Außerdem lernt man bekanntlich aus

Fehlern und wiederholt sie nach Möglichkeit nicht wieder.

Mal schauen, wie der nächste wird. ;)


Herzliche Grüße,

Rosedelapoesie


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tooshytowrite Da hab' ich richtig mitgelitten - Sonettenkränze flechten sich nicht leicht!
LG
tooshytowrite
Vor langer Zeit - Antworten
rosedelapoesie In der Tat sind sie nicht leicht zu flechten. Da kann vieles schiefgehen, wie man sieht. ;)
LG
die Rose
Vor langer Zeit - Antworten
RachelWonder Das ist...gewaltig, mächtig, archaisch, Sprachkunst in seiner Essenz!
Vor langer Zeit - Antworten
rosedelapoesie Welch Freude, dass deine Worte meinem Werk gelten! Ich freue mich, dass es dir gefällt. :)
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
LG,
Rosedelapoesie
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Wunderschön - poetisch - gewortet was Herz - Liebe - Sterne - Menschen empfindungsmäßig leben und berühren. Sowie Du den Leser dieser Worte.
Sehr fein.
Sehr gelungen.
CHAPEAU!
Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
rosedelapoesie Vielen lieben Dank, liebe Loraine. :)
Ganz liebe Grüße,
Rosedelapoesie
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Hallo, ich bin schwer beeindruckt von diesen Zeilen. Meiner bescheidenden Meinung nach, ein großartiges Werk, was ein großes Lob verdient. Ich finde es rundherum gelungen und Du kannst zu Recht stolz darauf sein. Liebe Grüße von Marina
Vor langer Zeit - Antworten
rosedelapoesie Du hast keine Ahnung, wie viel mir deine lieben Worte bedeuten. Ehrlich, ich bin kurz vorm Heulen, weil es so schön ist zu hören bzw. zu lesen, dass meine Zeilen dich berührt haben. :'-)
Dieses Werk bedeutet mir so unglaublich viel, weil es meine beste Schreiberfahrung war. Ich habe Magie erfahren bei der Arbeit an diesen Sonetten. :-)
Ich danke dir erneut für deine lieben Worte. Sie haben definitiv meinen Tag erhellt wie die Sonne am Himmel.
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Noch ein paar Worte zu den Sonetten. Das Gedicht kommt daher mit einer Leichtigkeit und doch inhaltlich mit wunderbarer Tiefe. Erst dachte ich, so viele Seiten, doch ich habe die Zeilen verschlungen. Welche Arbeit darin steckt, kann ich erahnen, aber wie viel Liebe kann ich erlesen. Dass Du Magie erfahren hast, glaube ich gern, denn eine Magie liegt auch im Text selbst. Ein schönes Wochenende wünscht Marina.
Vor langer Zeit - Antworten
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