Biografien & Erinnerungen
Handyverbot

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"Handyverbot"
Veröffentlicht am 05. Juli 2018, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
Handyverbot

Handyverbot

Wirst du Vater?

Mein Auszubildender machte auf den ersten Blick einen sympathischen Eindruck. Mittags während der Pause sagte ich entspannt zu meiner Kollegin: "Endlich mal ein junger Mensch, der sein Handy nicht gleich auf den Schreibtisch platziert."


Ich war freudig überrascht, denn das Verhalten kannte ich auch anders. Meine letze Ausbildung beendete ich nach einer Woche - weil ich mit dem Handyverhalten nicht klarkam. Ich erklärte etwas, sein Handy vibrierte und zack, war ich abgemeldet - ohne

Entschuldigung.


Mittagspause beendet - ich erklärte etwas und plötzlich nahm ich wahr, dass er in seiner Hosentasche verstohlen auf sein Handy sah.


Mein Blick warnte ihn nicht. Ich holte tief Luft und nahm erleichtert wahr, dass das Handy in der Hosentasche blieb.


Ich erklärte wieder alles, was er am PC machen musste, während er meinen Anweisungen folgte. Dann wieder - er zuckte, Blick in die Hosentasche.


Ich drehte mich um und legte eine Mappe

weg, in der wir gerade gearbeitet hatten. Nun hielt ihn nichts mehr. Das Handy lag in seiner Hand. Lächelnd las er die Handynachricht.


"Sind Sie Vater geworden?" - "Nein", antwortete er irritiert. "Müssen Sie jemanden Beistand in einer schweren Stunde anheim werden lassen?" "Nein" antwortete er und ich spürte die Verblüffung.


"Sehen Sie mein Handy auf dem Tisch?" - "Nein". "Können Sie auch nicht", sagte ich mit kaltem Blick, "weil das Lesen einer Info für mich in die Freizeit gehört.


Er hatte verstanden. Ich bin auf Morgen gespannt.









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Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

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"Handyverbot..."
Ich denke, die Gesellschaft hat den Moment definitiv verpasst,
um jemals darauf noch irgendwelchen nennenswerten Einfluss
nehmen zu können. Diese unappetitliche Mobiltelefongeschichte
hat sich bereits so sehr verselbstständigt und ist alllängst
zu einer allgemeinen Sucht und vor allem zu einer
selbstgemachten Plage geworden, die meines Wissens nach,
auch durch nichts und Niemanden mehr aufzuhalten ist... :-/
Im Gegenteil, ich glaube, wir erleben hier gerade erst die Anfänge
eines irrsinnigen Wahns, der bald die gesamte Weltbevölkerung
erfasst haben wird. Und die Welt-Konzerne geben nicht eher Ruhe,
bis nicht jeder Bürger dieses Erdenrunds im Besitz eines solchen
Smart-Phone ist, mit dem er in allem durch und durch manipulierbar gemacht werden kann...
80% aller Flüchtlinge verlieren auf der Flucht ihren Pass
und/oder alle ihre Papiere, aber 100% bringen ihr Smart-Phone
heil und unversehrt mit nach Europa...
Und das absolut Schlimme daran ist, dass die meisten Leute
schon heute nicht mehr die Finger von dieser Sucht lassen können.
Die Richtung ist also längst schon unaufhaltsam vorprogrammiert...
Und nein, ich bin wehrhaft und besitze kein solches Smart-Phone... ...grinst*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Lieber Louis, ich danke dir sehr für deinen Kommentar, der mit meiner Einschätzung übereinstimmt. Der Umgang mit dem Handy wird sehr gefördert. Ich habe mit Erstaunen an einer Bahnstation den Weg zur Rolltreppe mit blauen leuchtenden Pfeilen auf dem Boden entdeckt. Die Treppe hinunter zur Bahn wurde mit roten leuchtenden Pfeilen gewiesen. Ja, was soll man da noch sagen? Schauen wir mal, was sich so entwickelt. Lieben Gruß an dich
Vor langer Zeit - Antworten
RachelWonder Sehr nett geschrieben! Und sehr wahr!!!
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hallo Rachel, ich habe auch ein Handy, benutze es aber nur wenig. Ein Geschenk verlangt Benutzung irgendwie.Ein Handy ist ein Zeiträuber, ein Computer natürlich auch. Kluger Umgang aber ist meiner Meinung nach okay. Strenges Zeitmanagement ist schon erforderlich. Ich danke dir sehr für deinen Kommentar.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Ich hab`s gerne gelesen liebe Annabel, aber so sind`s - die jungen
Leute. Wenn Du magst kannst Du mein Erlebnis zu diesem Thema
lesen: "Entweder - oder ..."
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hab ich gelesen Gertraud, so witzig geschrieben. Dickes Lob und lieben Dank für deinen Kommentar. Ich hätte dir für das Buch "Entweder - oder " auch gern einen Kommentar geschrieben, aber mein PC hat momentan kleine Probleme mit sich. Lieben Gruß und hab einen schönen Abend
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Past schon liebe Annabel - irgendwie kommen wir schon zusammen ...
♥lichen Dank auch für die Talerchen.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Ist ja schwierig bei diesen jungen Leuten. Lassen sich von jeder Banalität ablenken. Bin ja mal gespannt wie das noch endet...?
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Ja, Harry, da schauen wir mal. Alles ist in Maßen okay, finde ich. Aber - wie bei meinem Auszubildenden - alles zu seiner Zeit. Er lässt sein Handy jetzt immer in seiner Tasche. Ich bin versöhnt. Geht doch. Lieben Gruß an dich und danke für deinen Kommentar.
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls So ist es richtig, das Handy kann warten. Ich stimme Dir da voll und ganz zu. LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
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