Agonía
Die Forderungen deines Ichs
waren mir Sturm
auf vielen Jahressegeln –
die Rahen stöhnten
durch dein Wort
kaum gab es noch Gezeiten
Hochwasser vertrieb uns
orientierungslos
im Leuchtturm glimmt
nur noch ein vages Feuer
alle Deiche längst fragil
Erinnerung ganz voll Beklemmung
quält sich
über alte Molen
Zweifel nagt an Hafenmauern
Zufriedenheit
ist längst mir eingeschlafen
meine Seele wild zerzaust
verkriech mich tief
in meinem Mantel
hinterm Kragen es mich graust
hast die Taschen mir beschwert
mit Steinen vieler Trauerstunden
ich leg sie in der Tiefe ab
mit all den unerfüllten Wünschen
solln ruhen auf dem Meeresgrund
bis andre sie erkunden.
© ths 02 / 2018