Der frühe Wind
Er weht noch sacht,
mit Bedacht, sein Atem
lässt so leicht die Gräser zittern
und kleine Blumenköpfchen
im Takte nicken.
Der Liebenden Sehnsuchtslieder,
wird er auf die Reise schicken
bis hoch ins Himmelsblau,
der frühe Wind noch so verspielt,
gleich wie ein Kind.
Noch ahnt er nichts von seiner Macht,
die tief – so tief in seinem Innern ruht
so weiß er nicht dass Zeiten
kommen,
Zeiten gehen und aus dem leichten
Wind Stürme entstehen.
Noch weiß er nicht, dass er dereinst
mit grimmiger Gewalt das Laub,
von Bäumen reißt es wirbelnd
durch die Straßen treibt und
Blümlein ganz entleibt.
Der frühe Wind, noch zarter Hauch
verspieltes Kind wird einst zum
starken Sturm, der Wolkenbilder
über den Himmel jagt, Straßen und
Gassen wütend fegt und Felder,
sowie Wiesen auf die Erde
legt.
Noch ist er wie ein Kind,
der frühe Wind doch trägt
er schon den Sturm im Schoß,
als Keim – noch klein
doch wird er einst ein Herrscher sein.