Kurzgeschichte
Um den Schlaf gebracht - Rd. zum FB 60

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"Um den Schlaf gebracht - Rd. zum FB 60"
Veröffentlicht am 05. April 2017, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich liebe das Leben, diskutiere gern und mache gern Spaß. Respekt und Ehrlichkeit sind mir wichtig. Mein Buch "Die Liebe trifft das Leben" ist am 6.2.15 erschienen.
Um den Schlaf gebracht - Rd. zum FB 60

Um den Schlaf gebracht - Rd. zum FB 60

Um den Schlaf gebracht

Vorgabeworte: Schatten streben diffus Socke Kapaun Unterrock Polenta abpumpen unheimlich Fingerspitzen getrübt schwingen



Um den Schlaf gebracht


Meine Oma auf dem Flur im Unterrock und Leibchen anzutreffen, war nicht gerade das Bestreben auf meinem nächtlichen Gang zur Toilette. Wie ein Schatten huschte sie, mit einer Taschenlampe bewaffnet, den Korridor entlang. Ich lief ihr geradewegs in die Arme. "Was musst du so spät noch herum flitzen?", flüsterte ich verstört. "Du frierst vom Zeh bis in die Fingerspitzen?", blickte sie mich bedauernd an. "Soll ich dir einen heißen Tee machen, dazu vielleicht ein wenig übrig gebliebene Polenta?" Ich verneinte: "Mir geht es gut, danke."

Mein Blick senkte sich und ich erkannte, dass Oma weder Hausschuhe noch Socken trug. "Du erkältest dich noch." Mit diesen Worten wollte ich sie eigentlich zurück in ihr warmes Bett schicken, doch sie klagte über Geräusche aus der Küche vom Gefrierschrank. "Der ist kaputt und das Eis taut. Alles wird verderben." Zu ihrer Beruhigung erklärte ich: "Den werde ich morgen früh gleich abtauen, also in ein paar Stunden." Energisch schüttelte Oma den Kopf: "Darin liegt kein Kapaun. Du willst das Wasser abpumpen?" Wie sollte ich der alten Damen mitten in der Nacht nur erklären, dass ich mich gleich morgen um den Eisschrank kümmern werde, wenn sie

mich kaum verstand ohne Hörgerät?

Liebevoll legte ich meinen Arm um ihre Schultern und begleitete sie im diffusen Licht der Taschenlampe zurück in ihr Zimmer. "Du schwingst dich jetzt wieder ins Bett und um die Geräusche kümmere ich mich", besänftigte ich sie. "Dir ist die Sache auch unheimlich?", fragte Oma noch, bevor ich ihr eine gute Nacht wünschte und das Zimmer verließ. Ich erledigte noch schnell, weshalb ich aufgestanden war und versuchte, trotz getrübter Stimmung, denn es dämmerte schon, wieder in den Schlaf zu kommen.


Coverbild kostenlos by Pixabay



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Darkjuls
Ich liebe das Leben, diskutiere gern und mache gern Spaß. Respekt und Ehrlichkeit sind mir wichtig. Mein Buch "Die Liebe trifft das Leben" ist am 6.2.15 erschienen.

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mohan1948 Sehr nett erzählt - gerne gelesen
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Sehr zum Schmunzeln, obwohl es doch eigentlich traurig ist ...
Ja, so entstehen Missverständnisse!

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Pfauenfeder Ich fand es lustig - Omas sind die Originale dieser Welt! Die Behüter der sonst frierenden Füße und der wertvoll-wichtigen Lebensmittel für alle. Was wären wir, ohne die liebenswerten Greise? !
Eine sehr nette Geschichte!
Lieben Gruß von mir!
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Ja , man hört Geräusche, auch wenn's Hörgerät nicht an ist und meist die falschen. Tolle Geschichte.
Liebe Grüne Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
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