Gedichte
Im Zug der Zeit (2) - Gedichtesammlung

Der Zeitsprung

(Aleph) Es gibt Augenblicke da frage ich mich wie liebt einer so tief und der andere nicht? Sind ihre Wege vom Schicksal getrennt auch wenn unauslöschbar die Liebe doch brennt? In seltenen Momenten da bleibt die Zeit stehn man findet den Tunnel um rückwärts zu gehn.

Wie im Traum taucht man ein in vergangenes Leben steigt aus dem Spiegel und stellt sich daneben ... Man findet den Schlüssel zu der Seele Wesen den Code zu entziffern ihre Chiffre zu lesen ... die Zeit wird verschluckt zwischen dunklen Momenten und spiegelt den Himmel im Uhrglas - so blau ..... © fleur 2012

Jahreszeiten der Liebe

Herbst betörender irrsinnig sinnlicher Farbrausch schwebende Altweibersommerfäden bunte Blätter - die mein Herz entflammen lass mich letzte warme Sonnenstrahlen aus den Fünkchen deiner Augen trinken Winter Frost – gefrorene Nebelschwaden lauern Schneeflocken glitzern im Kaltlicht des Mondes wir küssen sie uns von der prickelnden Haut Deine Hände sind warm - ihre Berührungen

lassen mich stöhnend Wellen schlagen

Frühling Säfte steigen strotzend - umnebeln das Hirn sprießende Knospen drängen gierig ans Licht lechzen schwellenden Lippen entgegen Natur ist im Kommen nicht aufzuhalten wir laben uns im duftenden Fliederblütenschaum Sommer Sonne sendet glühende Strahlen vom Zenit schwüle Hitze lässt uns träge erschlaffen Haut klebt feucht auf Haut – wachsende Begierde Stab der Sonnenuhr senkt sich in’s Blumenbeet Zeit steht still - Horizont explodiert im

Feuerrausch

(C) fleur 2010

KALTzeit

Ostern vorüber Schneeglöckchen zittern im Wind Frost ist geblieben … hält das Herz kalt umklammert Frühling schläft noch unterm Schnee © fleur 2013

Klagesang der Zeit

(Symphonie of sorrowfull songs) Zeit kommt und geht lebt von Vergänglichkeit stampft Herzen in den Totenacker am Stern der Lust verglüht - vereist in Einsamkeit Zeit schafft sich neu in der Unendlichkeit und immer neue Herzen tötet und gebiert mit Klagesang Zeit ist real dennoch dehnt sich, flieht im Zerrglas der Gefühle wird unterspült von ihnen aber nicht berührt

Zeit bleibt nicht stehn rollt epochal vorüber geht schwanger und verlischt im Flimmern ihrer Speichen am Rad der Ewigkeit © fleur 2011

Wenn die Zeit stehen bleibt

Dann fallen Zeiger von den Zifferblättern erblindet sind die tickenden Displays verschlossen alle Tunnel in das Gestern die Zukunft abgestürzt vom Rand der Welt wie Kreidefelsen von der steilen Küste in das erstarrte Meer der Ewigkeit Die Erde steht jetzt still – die Sonne kippte von ihrer Rollbahn – Wetter gibt es nicht die Kompassnadel rast wie irr im Kreise kein Fluss fließt von der Quelle noch ins Meer und auf den Feldern wächst kein Brotgetreide kein Vogel legt ein Ei, es pflanzt sich niemand fort

Es ranken keine blühend’ Rosenhecken wie um Dornröschens stilles Märchenschloss kein Prinz wird uns mit seinem Kuss erlösen die Öfen bleiben kalt und ohne Rauch und unsere Wunden werden nicht mehr heilen wir altern nicht und kennen keinen Tod Wer Schmerzen hat – muss ewig sie ertragen wer gerade glücklich ist – erstarrt im Glück die Kinder sind in ihrer engen Haut gefangen wer weggegangen ist – kehrt nie zurück Als stumme Schatten werden wir verbleiben im Irrsinn ew’ger Unvergänglichkeit © fleur 2013

Zeit nach der Zeit

Die Zeit nach der Zeit - was hält sie bereit? Ich möchte es nicht wissen möchte leben, möchte hoffen immer für die Zukunft offen - und das Herz geöffnet weit Auch in Zwischenwelten leb’ ich manchmal gern folge strikt und unbeirrbar meinem hellen Stern tue, was mein rotes Herz ganz geheim mir sagt

Nach den Folgen und den Tränen hab ich nie gefragt Denn mein Kompass ist die Liebe nur allein soll es weiterhin auch sein
© fleur 2010

Zeitstrahl

Bei Meereswogen ew'gem Rauschen der Dünensand rinnt schattenlos Vergangenheiten leise lauschen Erinnerung quillt aus dem Schoß Erblühn im Schatten neue Träume in die sich meine Sehnsucht flicht durch Funkenflug entflammen Räume die Seele spiegelt sich im Licht Im Frühling schweben Herzgefühle auf Sonnenstrahlen himmelwärts getragen von des Windes Kühle und Fliederduft durchweht mein Herz

Saug Blütenrausch vom Silbermond trink Sternenschein und Sonnenglanz im Wunschtraum meines Sehnens wohnt ein Schmetterling im Sommertanz
© fleur 2011