„Kein anderer wird dich bekommen“, hatte er gesagt:
„Weil man mich nicht so einfach verjagt.“
Er hatte die Tür ins Schloss geknallt.
Seine Reaktion, die spürte sie schon bald.
Erst hat er sie mit Anrufen bombardiert.
Sie ahnte, dass bald Schlimmeres passiert.
Dann schickte er Briefe Tag für Tag,
damit sie ihn nicht vergessen mag.
Er hat ihr gedroht, hat sie angeschrieen:
„Du wirst sehen, dass ich der Einzige für dich bin.“
Er ist ihr gefolgt auf Schritt und Tritt.
Die Angst vor ihm ging fortan mit.
Eines Tages ist die Katze nicht nach Hause gekommen,
denn er hatte ihr das Leben genommen.
Da hat sie erst richtig Angst bekommen.
Vor Tränen war nun ihre Welt verschwommen.
„Ich krieg dich, du Biest, das wirst du sehen.
Ohne mich wirst du nicht durch dein Leben gehen.“
Sie ist sogar zur Polizei gegangen.
Die hat ihn vor ihrem Haus abgefangen.
Das Gespräch aber hat gar nichts gebracht.
Er hat sie nur alle ausgelacht.
Auch die Polizei konnte nichts tun.
Was sind denn leere Worte schon?
Sie hielt es langsam nicht mehr aus.
Sie traute sich nicht aus dem Haus.
Sie hat sich ständig umgesehen.
Sie ahnte, Schlimmes wird geschehen.
Weil sie nun unter Hochspannung stand,
weil sie nun keine Ruhe fand,
wurde sie unaufmerksam im Straßenverkehr.
Sie fand einfach keine Ruhe mehr.
Dann eines Tages irgendwann
lief sie direkt vor die Straßenbahn.
Mit starrem Blick hatte er sie angesehen.
Nur so konnte dieses Unglück geschehen.
Er stand am Straßenrand und lachte,
weil ihn ihr Unfall fröhlich machte.
Sie hat es verdient, er hat es ihr gegeben.
Er war sicher, sie war nicht mehr am Leben.
Aber das Schicksal hat ihr eine Chance gegeben.
Sie hat überlebt, so gerade eben.
Sie hat alle Brücken abgebrochen.
Sie hat sich auf dem Land vor ihm verkrochen.
Der Stalker ist ein böser Mann,
der es einfach nicht ertragen kann,
von einer Frau verlassen zu werden.
Es gibt von ihnen viele auf Erden.
Es muss für die Opfer mehr Rechte geben,
vor allem aber das Recht auf Leben.
Man muss die Stalker im Auge behalten
und lieber etwas früher schalten.