Kurzgeschichte
Der Puderzucker

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"Viel Spass "
Veröffentlicht am 22. August 2016, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt. Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will. Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in ...
Viel Spass

Der Puderzucker

Vorwort

Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn 1) Kein Geld damit verdient wird 2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc) 3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt werde. Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo für kommerzielle und nichtkommerzielle Projekte kostenfrei verwendet werden.

Der Puderzucker

Ayoma und ihr Vater mussten ihr Heimatland verlassen, und das alles nur, weil ihr Vater einen Mann liebte. Vor der Scheidung hatten ihre Eltern immer sehr viel gestrit-ten, und als sie sich trennten, lernte ihr Vater Ochuko beim Einkaufen kennen. Sofort verstanden sich beide prächtig und es dauerte nicht lange, bis sie spürten, was sie für einander empfanden. Ayoma fand das nicht schlimm.


Sie fand Ochuko toll, und freute sich, wenn er zu Besuch kam. Keiner der drei begriff, wieso es in Nigeria ein Gesetz gab, welches es nicht erlaubte, dass Männer Männer oder Frauen Frauen liebten. Aus diesem Grund konnte

Ochuko auch nicht zu Ayoma und ihrem Vater ziehen, das wäre viel zu gefähr-lich gewesen. Da Ochuko aber Ayomas Vater sehr gern hatte, entschlossen sie sich, eines Tages nach Deutschland zu reisen. In Deutschland lebte schon ein guter Freund von Ochuko und bei diesem würden sie vorerst unterkommen können. Der Flug war alles andere als komfortabel und sie waren sehr froh, als sie endlich in Frankfurt landeten. Für alle drei war Deutschland im ersten Moment seltsam,vor allem war es sehr kalt. Solche Temperaturen waren sie aus Nigeria nicht gewöhnt. Wie konnten die Leute, die

hier ihr Zuhause hatten eine solche Kälte ertragen? Als sie Hunger verspürten suchten sie sich ein Restaurant auf dem Flughafen. Und als Ochuko die Speisekarte vorlas, musste Ayoma und ihr Vater laut lachen. Was sollten denn Maultaschen sein? War das etwa der gefüllte Mund eines Menschen, den ein Kannibale getötet hatte? Ochuko musste auch lachen, als er diesen Gedan-ken von Ayomas Vater hörte, und erklärte den beiden, dass es sich dabei um gefüllte Teigtaschen handelte.

Das war allerdings bei weitem nicht das Einzige was für den einen oder anderen

Lacher sorgte. Bei Spätzle dachten sie im ersten Moment an einen toten Vogel, und was ein Leberkäse sein sollte, das war für sie völlig unverständlich. Zum Schluss assen alle drei die Maultaschen und waren begeistert. Das schmeckte viel besser als der ständige Reis in Nigeria. Nachdem sie fertig waren, wollten sie zur Wohnung von Ochukos Bekanntem lau-fen, der nicht sehr weit weg wohnte. Da Ayoma und ihr Vater froren, kauften sie im Flughafen ein paar dicke Mäntel. Danach machten sie sich auf den Weg. Plötzlich fing es an. Erst ganz langsam, dann immer stärker kam irgendetwas Weisses vom

Himmel herab, das sich dann auf-löste, sobald es den Boden berührte. Was war das nur? So etwas kannten sie nicht. Ochuko war manchmal ein Witzbold, und antwortete auf die Frage von Ayoma, was das denn sei: „Ayoma, Du bist jetzt im Schlaraffenland, und das ist Puderzucker“ Da Ayoma noch nie Schnee gesehen hatte, glaubte sie das. Sie wunderte sich nur, dass das so gar nicht nach Puderzucker schmeckte, wenn sie es in den Mund nahm. Es schmeckte eigentlich nach gar nichts. Es war ein bisschen, wie Wasser fand sie. Als sie bei Ochukos Bekanntem angekommen waren, spielten sie noch

gemeinsam ein wenig.Ochuko und sein Bekannter erzählten ein paar grundlegende Dinge über Deutschland.


Danach gingen sie ins Bett. Als Ayoma am nächsten Morgen aufwachte und aus dem Fenster sah, konnte sie es nicht glauben: Es musste die ganze Nacht Puderzu-cker vom Himmel gefallen sein, denn nun lag er zentimeterdick auf Gehwegen, Autos und auf den Dächern. Als sie das sah, rannte sie schnell in das Zimmer in dem die erwachsenen schliefen und schrie: „Schaut mal, da draußen, alles voll Puderzucker“ Ochuko wusste natürlich gleich, dass das kein Puderzucker, sondern Schnee war und

so fragte er: „Ayoma, sollen wir im Puderzucker spielen?“ Ayoma war begeistert, denn dieses weiße Etwas gefiel ihr. Sie zog sich warm an und ging gemeinsam mit Ochuko hinaus. Draußen erklärte er Ayoma, dass es kein Puderzucker ist, der da überall lag, sondern dass man das Schnee nennt. Und dass das im Grunde nichts anderes ist als Wasser. Ayoma gefiel das und sie überlegte, dass man damit doch etwas tolles bauen könn-te. Und so fing sie an eine der Hütten aus ihrem nigerianischen Dorf im Schnee nach-zubauen. Als sie damit fertig war sagte sie: „Jetzt habe ich mir ein bisschen Heimat nach Deutschland geholt, ich freue mich schon

sehr darauf, mehr von diesem Land kennenzulernen.“ Allerdings wusste Ayoma da noch nicht, dass ihre Hütte aus Schnee eines Tages schmelzen würde. Hoffentlich würden ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben für sie und ihren Vater und dessen Freund nicht auch dahin schmelzen.

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Hörbuch

Über den Autor

JeanneDarc
Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt.
Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will.
Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in meine Bücher mit rein.

Ich bin mittlerweile in einigen Anthologien vertreten, daher zieht es mich auch nicht runter, wenn jemand meine Geschichten mal nicht mag. Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Und wenn sie niemandem gefallen würden, hätten es nicht einige Geschichten von mir in Bücher hinein geschafft


Ausser Bücher schreiben spiele ich Keyboard, und habe so einiges an Handpuppen.
auch auf meinem Profilbild ist normalerweise eines zu sehen.


und zum schluss noch was mich inspiriert : Eigentlich das Leben und was in diesem so passiert,
das kann manchmal ein Lied sein oder ein Erlebnis, oder auch ganz was anderes...
Beim Schreiben mag ich gerne Country Music (Classic Country) während ich sonst mehr Liedermacherinnen höre wie z.b. mein muskalisches Idol Juliane Werding.
Ich bin gerade sehr stolz darüber dass ich im Keyboardunterricht nach gerade mal 1 Jahr mich nun erstmals an einem Lied von meinem Idol versuchen darf.
Was die schriftstellerischen Erfolge angeht - nunja - der eine oder andre Wettbewerb wurde mitgemacht und das beste was ich erringen konnte war ein 2.Platz (nicht hier auf mystorys) schaun wir mal wie sich mein Leben weiter entwickelt, obwohl, es ist eigentlich nicht ganz, aber fast, egal, denn das Leben schreibt die besten Bücher, ich schmücke sie nur aus und schreibe sie dann auf
Meine Vitag im Net Verlag: http://www.net-verlag.de/weinsanto-susanne.html

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ArnVonReinhard So sollte es sein: Offenheit statt Angst, unabhängig von der Nationalität

LG
AvR.
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Es gibt sehr viele, die noch niemals im Leben, Schnee gesehen haben und können sich auch nicht vorstellen, wie das sein könnte.
Mit Puderzucker zu erklären, ist eine ganz süße Sache. ;-)))
Herzlichst, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
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