Kurzgeschichte
Johanna wünscht sich ein Kuscheltier

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"Eine Geschichte zum Thema Abschied"
Veröffentlicht am 30. November 2015, 18 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt. Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will. Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in ...
Eine Geschichte zum Thema Abschied

Johanna wünscht sich ein Kuscheltier

Vorwort

Die folgende Geschichte entstand im Rahmen einer Ausschreibung zum Thema "Abschied" Leider hat sie es nicht geschafft. Daher wünsche ich Euch allen hier ein schönes Leseergnügen Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn 1) Kein Geld damit verdient wird 2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc) 3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt

werde. Das Bild stammt von Pixabay und darf laut dortiger Lizenzinfo für kommerzielle und nichtkommerzielle Projekte kostenfrei verwendet werden.

JohannA wünscht sich Ein Kuscheltier

Johanna hatte eigentlich alles was sich ein kleines Mädchen wünschte. Sie hatte ein tolles Elternhaus. Ihre Eltern hatten genügend Geld um ihr fast jeden Wunsch zu erfüllen.

Manchmal fragte sich Johanna woher ihre Eltern das viele Geld hatten, denn ihre Eltern gingen beide nicht zur Arbeit, und das wusste sie mit ihren 12 Jahren, das man normalerweise nur Geld haben konnte, wenn man arbeitete. Höchstens man hatte im Lotto gewonnen oder eine große Erbschaft erhalten. Das konnte sie sich aber irgendwie beides nicht so richtig vorstellen, da sie am

hintersten Ende eins kleinen Dorfes lebten, das nur mit der Sesselbahn oder der Seilbahn erreichbar war.


Daher hatten sie so gut wie keine Kontakte. Wie hätten sie denn da an eine Erbschaft kommen sollen? Und einen Lottoschein ausfüllen hatte sie ihre Eltern auch noch nie gesehen. Wo hätten sie diesen auch abgeben sollen? In dem Dorf in dem sie lebten gab es keine Lotto-Annahmestelle, und für das Internet war das Dorf sowieso viel zu weit abgelegen,


Und jedes Mal wegen einem Lottoschein Seilbahn fahren, da war der Aufwand zu groß, und für das Geld, das sie für die

Seilbahnfahrt hätten ausgeben müssen, kauften sie lieber ihrer Tochter etwas Schönes.

Auch wenn Johanne und ihre Eltern sehr zurückgezogen lebten, so hate Johanna doch zwei Freunde, die im gleichen Dorf lebten. Allerdings wollten ihre Eltern nicht, dass sie zu ihnen nach Hause kommen. Warum sie das nicht wollten, hatte Johanne nicht verstanden, aber was blieb ihr anderes übrig, als es zu akzeptieren. Außerdem konnte man auch außerhalb der Wohnung gemeinsam spielen. Sie hatten großen Spaß dabei im Winter Schneemänner zu bauen, oder im Sommer Verstecken. Und da es in dem Dorf auch ein Hotel gab, in dem

Geschäftsreisende sich für einige Zeit einmieteten, oder auch Menschen, die einfach einmal ein bisschen vor der Hektik der Großstadt fliehen wollten, ärgerten sie hin und wieder auch die Hotelgäste. Natürlich nie so, dass diese böse wurden, das hatten sie sich vorgenommen und daran hielten sie sich auch, aber eben auch so, dass sie und die Hotelgäste Spaß hatten.

Da wurde mal ein Koffer vertauscht, und dann wie in einer Art Schnitzeljagd ein Hinweis ausgelegt, wo der passende zu finden ist. Oder da wurde sich ein Bettlaken übergeworfen und dann ein bisschen Gespenst gespielt. Einmal hatten sie es allerdings doch etwas übertrieben, da hatten

sie sich in die Küche des Hotels geschlichen und ein Mittel gegen Verstopfung in die Getränke gekippt. Das fanden die Hotelgäste nicht so toll, zum Glück ist es aber nie heraus gekommen wer für diese vielen Durchfälle verantwortlich war.

So ging das die ganze Zeit, und eigentlich war es immer recht harmonisch und normalerweise hätten sie alle friedlich und glücklich bis an ihr Lebensende leben können. Leider passieren im Leben allerdings manchmal unerwartete Dinge, die dann das ganze Leben verändern.

An Johannas 14 Geburtstag wollte sie unbedingt mit der Seilbahn in das Dorf im Tal

fahren. Sie hatte von einem der Hotelgäste gehört, dass es dort einen Laden gab, in dem es ganz tolle Puppen und Kuscheltiere gab. Und sie wollte unbedingt eines der Kuscheltiere sich kaufen. Ihre Eltern meinten zwar zu ihr, dass sie mit 14 doch schon viel zu alt für ein Kuscheltier sei. Doch sie sagte ihren Eltern nur: „So ein Quatsch, für ein Kuscheltier ist man nie zu alt, die Autorin, die diese Geschichte schreibt, ist 49 und hat ganz viele“

Das war natürlich ein Argument, dem sie nichts entgegensetzten konnten, denn immerhin würden sie ohne diese Autorin ja gar nicht existieren, und was war da dann schon der Wunsch einer 14jaehrigen nach

einem Kuscheltier? Sie gaben ihrer Tochter Geld, für die Fahrt mit der Seilbahn, oder der Sesselbahn. Das sollte ihre Tochter selbst entscheiden, und dann gaben sie ihr noch 50 Euro, damit sie sich auch ein wirklich schönes Kuscheltier kaufen könnte. Mit den 50 Euro, die sie sich selbst gespart hatte hatte sie jetzt 100 Euro für das Kuscheltier, das sollte normalerweise reichen.

Sie machte sich auf den Weg und der Eingang zur Seilbahn war direkt neben dem zur Sesselbahn. Und Johanna war sich erst unschlüssig was sie nehmen sollte. Sie entschied sich für die Sesselbahn. Sie kaufte sich den Fahrschein und setzte sich in einen

der knallroten Sessel und schloss den Bügel, damit sie nicht herausfiel. Normalerweise kontrollierte immer noch einer der Sesselbahnangestellten ob der Bügel auch wirklich geschlossen war. Heute kaum aus irgendeinem Grund keiner. Johanna dachte sich nichts dabei, schließlich war sie schon selber groß, und sie wusste wie man einen Bügel schließt.

Da ging die Fahrt auch schon los. Johanna fühlte sich ein kleines bisschen wie ein Vogel, immerhin saß sie nur auf einem Stihl der an einer Leine war, Ihre Füße hingen in der Luft und ihre Arme auch. Sie freute sich so sehr, dass sie ein bisschen mit den Armen anfing zu wedeln, gerade so, als ob sie wirklich ein

Vogel wäre. Das gefiel ihr so sehr, dass sie immer heftiger und immer schneller die Arme auf und ab bewegte. Und da geschah es. Der Stuhl kam irgendwie durch die Bewegungen ins Trudeln. Der Sicherheitsbügel öffnete sich, Johanna versuchte noch mit Mühe sich irgendwie an dem Stihl zu halten, doch es gelang ihr nicht. Plötzlich verlor sie das Gleichgewicht, fiel aus dem Stuhl und stürzte in die Tiefe. Und an dieser Stelle wo das passierte ging es immerhin gute 500 Meter in die Tiefe. Johanna schrie. Doch wer sollte ihr da helfen? Die Hotelgäste waren heute alle mit der Seilbahn gefahren, so dass Johanna die einzige war, die den Sessellift genommen hatte. Und selbst wenn sie nicht die einzige gewesen wäre, was hätte es gebracht? Die

anderen hätten auch nur zusehen können wie Johanna in die Tiefe stürzt.

Als es Abend wurde, machten sich ihre Eltern große Sorgen, wo ihre Tochter abgeblieben war. Sie riefen in dem kleinen Laden an, in dem sie sich das Kuscheltier hatte holen wollen, doch dort war sie anscheinend nie angekommen. Dann machten sie sich auf den Weg zur Sesselbahn und schauten ob sie sie dort irgendwo finden konnten. Doch auch dort war keine Spur von ihrer Tochter. Nachdem sie einige Zeit gesucht hatten, gaben sie es auf und gingen wieder nach Hause. Sie riefen die Polizei an und gaben eine Vermisstenmeldung auf, und die Bergwacht auch. Denn man wusste ja in

dieser Gegend nie, ob sie vielleicht irgendwo verletzt in einem Graben lag, oder ähnliches. Die Bergwacht und die Polizei suchten die ganze Nacht und als es am nächsten Morgen bei Johannas Eltern klingelte und die Polizei vor der Tür stand. erschraken sie bei dem Gesichtsausdruck der Polizisten. Johannas Mutter stammelte nur. „Ist sie…..??“ und der Polizist nickte nur mit dem Kopf, woraufhin Johannas Mutter in Tränen ausbrach.

Die Polizei hatte schon recherchiert was geschehen war, und dass sie ein Strafverfahren gegen den Sesselbahnbetreiber einleiten werden wegen fahrlässiger Tötung, denn das war ganz klar festgeschrieben, dass ein Angestellter die

Bügel zu kontrollieren hatte. Warum das dieses Mal nicht geschehen war, würde noch zu klären sein.

Johannas Eltern waren sehr traurig. Johannas Vater versuchte seine Frau ein wenig zu trösten, doch es gelang ihm nicht wirklich. Johannas Mutter musste sich irgendetwas überlegen. Sie musste einen Weg finden, sich von Johanna zu verabschieden, sonst würde sie nie loslassen können.

Nach einiger Zeit hatte sie eine Idee. Sie fuhr in den Laden in dem Johanna eigentlich das Kuscheltier hatte kaufen wollen, kaufte dort das von dem sie glaubte dass Johanna es

gekauft hätte und als nach einigen Tagen die Beerdigung war. legte sie das Kuscheltier in den Sarg zu Johanna, stammelte „Johanna, das schenk ich Dir zum Abschied, ich werde Dich nie vergessen, mach’s gut, wo immer Du auch jetzt bist“

Und danach brach sie in Tränen aus. Es war der schwerste Tag im Leben von Johannas Mutter und so ganz kam sie nie darüber hinweg, auch wenn sie ganz fest daran glaubt, dass es ihrer Johanna jetzt gut geht, wo immer sie auch war.


Und Johannas Mutter lebte ab sofort viel bewusster, da ihr erst jetzt so richtig klar

geworden war dass man nie wissen konnte, was der nächste Tag so bringen würde.

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Hörbuch

Über den Autor

JeanneDarc
Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt.
Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will.
Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in meine Bücher mit rein.

Ich bin mittlerweile in einigen Anthologien vertreten, daher zieht es mich auch nicht runter, wenn jemand meine Geschichten mal nicht mag. Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Und wenn sie niemandem gefallen würden, hätten es nicht einige Geschichten von mir in Bücher hinein geschafft


Ausser Bücher schreiben spiele ich Keyboard, und habe so einiges an Handpuppen.
auch auf meinem Profilbild ist normalerweise eines zu sehen.


und zum schluss noch was mich inspiriert : Eigentlich das Leben und was in diesem so passiert,
das kann manchmal ein Lied sein oder ein Erlebnis, oder auch ganz was anderes...
Beim Schreiben mag ich gerne Country Music (Classic Country) während ich sonst mehr Liedermacherinnen höre wie z.b. mein muskalisches Idol Juliane Werding.
Ich bin gerade sehr stolz darüber dass ich im Keyboardunterricht nach gerade mal 1 Jahr mich nun erstmals an einem Lied von meinem Idol versuchen darf.
Was die schriftstellerischen Erfolge angeht - nunja - der eine oder andre Wettbewerb wurde mitgemacht und das beste was ich erringen konnte war ein 2.Platz (nicht hier auf mystorys) schaun wir mal wie sich mein Leben weiter entwickelt, obwohl, es ist eigentlich nicht ganz, aber fast, egal, denn das Leben schreibt die besten Bücher, ich schmücke sie nur aus und schreibe sie dann auf
Meine Vitag im Net Verlag: http://www.net-verlag.de/weinsanto-susanne.html

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