Kurzgeschichte
Petras sinnloser Tod

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"Viel Spass"
Veröffentlicht am 12. Oktober 2015, 16 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt. Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will. Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in ...
Viel Spass

Petras sinnloser Tod

Vorwort

Auch wenn es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Diese Geschichte ist NICHT im Zusammenhang mit der derzeitigen Flüchtlingssituation geschrieben worden. Sie entstand für eine Ausschreibung zum Thema Grenzenlos - Vielfalt leben. und da es die Geschichte nicht in die Anthologie geschafft hat veröffentliche ich es hier. Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden unter folgenden

Bedingungen: 1) KEIN Geld damit verdienen 2) Den Namen der Autorin Susanne Weinsanto aka JeanneDarc bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH nennen 3) Bei weitergehenden Verwendungswünschen mich VORHER fragen. Dann klappts auch mit dem Urheberrecht Gerne darf man mir auch erzählen, wo das Gedicht Verwendung gefunden hat, das ist aber kein Muss.


(Das Bild stammt von pixabay und darf laut

dortiger Lizenzinfo für kommerzielle und nicht-kommerzielle Zwecke ohne Bildnachweis verwendet werden) Und jetzt viel Spass Susanne Weinsanto JeanneDarc

Petras Sinnloser Tod

Die fünfjährige Petra lebte schon lange mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf, ziemlich weit auf dem Land. Auf diesem Land schien die Welt noch in Ordnung und alles Fremde war in diesem Dorf unerwünscht. Schon wenn sich ein Auto mit einem fremden Kennzeichen in das Dorf verirrt hatte wurde es mehr als misstrauisch beäugt. Fremde wollten sie hier nicht. Petras Eltern erklärten Petra jeden Tag, dass sie niemals mit einem Fremden sprechen dürfte.


Und sie erklärten ihr auch. dass es sogar Menschen gab die schwarz waren. Petra fragte ihre Eltern, warum diese Menschen

denn schwarz wären, und Petras Eltern antworteten, dass es dafür zwei Möglichkeiten gäbe, entweder hätten diese zu viele Schokoküsse gegessen und wären so von innen heraus immer dunkler geworden, oder es wären Menschen, die sich einfach nie waschen würden. Petras Eltern hatten das Dorf in dem sie lebten niemals verlassen und lebten in diesem Dorf nun schon seit über 30 Jahren. Daher waren sie der festen Überzeugung dass das auch stimmte was sie ihrer Tochter erzählten. Da in diesem Dorf jeder wusste, dass alle fremden böse, schmutzig und gemein sind konnten sie ihre Kinder auch alleine auf die Straße und auf den Spielplatz gehen lassen. Wenn sie im Fernsehen immer sahen wie es

in anderen Teilen der Welt so zuging dann waren sie überzeugt davon dass ihr Dorf das einzige Dorf der ganzen Welt war in welchem es friedlich zuging, und in dem man die Kinder alleine herumlaufen lassen konnte. Petra ging jeden Samstag auf einen Spielplatz am anderen Ende des Dorfes. Dort gab es tolle Spielgeräte.


Eine Seilhängebrücke zum darauf herumklettern, ein Karussell, eine Rutsche, und ein nachgebautes Schiff. Petra freute sich immer wenn sie einige Stunden dort spielen konnte, und oft waren auch ihre Freundinnen aus dem Dorf da. Alle natürlich auch in diesem Dorf aufgewachsen. Wenn jemand fremdes versuchte auch auf den

Spielplatz zu kommen wurde er sogleich vertrieben.

Nein, das hatten die Kinder in diesem Dorf verstanden, Fremde waren böse, gemein und dreckig und es war wichtig jeden Kontakt mit ihnen zu vermeiden.

Petra und ihre Freundin Jeannette spielten Piraten auf dem Schiff. Ihre Schwerter waren einfach Holzstöcke, die sie im angrenzenden Wald gefunden hatten. Natürlich passten sie auf dass sie sich nicht gegenseitig verletzten. Es sollte ja trotz allem noch nur Spiel und Spaß sein. Als sie so einige Zeit auf dem Schiff gespielt hatten sprang Petra auf einmal vom Schiff herunter und brachte das

Karussell dazu sich so schnell zu drehen, dass sie vor lauter noch schneller drehen lassen wollen fast vom Karussell gefallen wäre. Als Jeannette das sah kam auch sie zum Karussell und sie versuchten zu zweit das Karussell sich noch schneller drehen zu lassen.

Petra und Jeannette kamen ganz schön ins Schwitzen und nachdem sie einige Zeit Karussell gefahren waren ruhten sie sich auf einem kleinen Bänkchen aus und unterhielten sich über ihre Eltern, über den Kindergarten, und über alles was kleine Mädchen sonst noch so interessiert.


Als sie eine Weile so gesessen hatten klingelte Jeannettes Handy und ihre Eltern wollten, dass sie nach Hause kommt zum Mittagessen. Petra und Jeannette verabschiedeten sich. Jetzt war Petra ganz alleine auf dem Spielplatz und überlegte sich was sie denn alleine hier tun könnte. Sie entschied sich dafür auf der Seilhängebrücke zum Klettern herumzutoben.

Petra ging auf die Seilhängebrücke und lief hin und her und wieder hin und zurück, und versuchte dabei auch das eine oder andre Kunststückchen. Als sie versuchte auf dieser Seilbrücke zu tanzen geschah es. Irgendwie rutschte se aus und sie fiel durch ein Loch

der Seile der Hängebrücke und hing jetzt mit dem Körper im freien und der Kopf wurde durch die Seile festgehalten. So hing sie mit dem Körper in der Luft und hatte überhaupt keine Chance mehr sich selbst zu befreien. Sie schrie wie am Spieß, doch niemand hörte sie, dafür war der Spielplatz viel zu abgelegen. Nachdem sie längere Zeit so im wahrsten Sinn des Wortes in den Seilen gehangen war und sie es aufgegeben hatte zu schreien sah sie eine Frau in der Nähe. Die Frau entdeckte die in der Luft hängende Petra und wollte ihr helfen, also ging sie sofort hin zu dieser Seilbrücke. Doch als sie dort angekommen war fing Petra an wie am Spieß zu schreiben: „Geh weg, du böses, dreckiges Miststück“ Die Frau konnte kein

Deutsch und versuchte Petra zu erklären, dass sie ihr helfen wollte, doch Petra schrie weite: „Iiiih, mach dass Du weg kommst, du bist ja ganz schwarz vor Dreck“ Da konnte man froh sein dass die Frau nicht verstand was Petra da schreckliches sagte. Immer weiter versuchte sie Petra zu helfen doch irgendwann gab sie es auf, da sie merkte dass Petra sich von ihr niemals helfen lassen würde. Mit Tränen in den Augen und sehr traurig dass sie diesem kleinen Mädchen nicht helfen konnte ging sie davon. Wie gerne hätte sie diesem Mädchen geholfen. Später, als es schon anfing dunkel zu werden fingen Petras Eltern an ihre Tochter zu suchen, und sie fanden sie auch. Allerdings war sie jetzt tot. Die Seile der Brücke hatten

sich immer weiter in und um den Hals von Petra gebohrt und so wurde sie von den Seilen dieser Hängebrücke erdrosselt. Die Eltern waren sehr traurig, denn sie liebten ihre Tochter sehr. Es dauerte einige Tage bis sie über den Tod ihrer Tochter halbwegs hinweg gekommen waren. Um über die Trauer ein bisschen besser hinweg zu kommen unterhielt sie sich mit den anderen Frauen im Dorf. Alle, aber wirklich alle, waren der Überzeugung dass so etwas schlimmes nur die fremde schwarze Frau getan haben konnte.

Als Petras Mutter das nächste Mal in der Dorfbäckerei einkaufen ging sah sie dort eine schwarze Frau. Eigentlich wollte sie gar nicht

mehr in die Bäckerei, wenn diese sogar solche schwarzen Dreckspatzen bediente. Doch wo sollte sie sonst ihre Brötchen kaufen? Es gab weit und breit nur diese eine Bäckerei. Als sie dann merkte dass diese Frau nicht einmal deutsch konnte, da war ihr klar, dass nur diese Frau schuld sein konnte am Tod ihrer Tochter. Seit einiger Zeit nahm sie immer um sich selbst vor den Fremden zu schützen ein Messer mit. Dieses nahm sie aus ihrer Tasche, stach so oft auf diese fremde schwarze Frau ein bis sie tot und leblos am Boden lag. Für sie war es klar dass nur diese Frau schuld am Tod ihrer Tochter sein konnte.


Ob sie wohl auch so zugestochen hätte wenn sie gewusst hätte dass die Frau versucht hatte ihrer Tochter das Leben zu retten? Einige Zeit später wurde vom Tod des kleinen Mädchens und vom Tod der schwarzen Frau in der Zeitung berichtet. Nachdem Petras Mutter diese Bericht gelesen hatte wurde ihr klar, dass die Frau ihre Tochter hatte retten wollen. Sie hatte also die Frau getötet die fast die Lebensretterin ihrer Tochter gewesen wäre. Sie kam lebenslang ins Gefängnis und sie beschloss in Zukunft Fremde nicht mehr nur deswegen zu verurteilen weil es Fremde sind.

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Hörbuch

Über den Autor

JeanneDarc
Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt.
Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will.
Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in meine Bücher mit rein.

Ich bin mittlerweile in einigen Anthologien vertreten, daher zieht es mich auch nicht runter, wenn jemand meine Geschichten mal nicht mag. Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Und wenn sie niemandem gefallen würden, hätten es nicht einige Geschichten von mir in Bücher hinein geschafft


Ausser Bücher schreiben spiele ich Keyboard, und habe so einiges an Handpuppen.
auch auf meinem Profilbild ist normalerweise eines zu sehen.


und zum schluss noch was mich inspiriert : Eigentlich das Leben und was in diesem so passiert,
das kann manchmal ein Lied sein oder ein Erlebnis, oder auch ganz was anderes...
Beim Schreiben mag ich gerne Country Music (Classic Country) während ich sonst mehr Liedermacherinnen höre wie z.b. mein muskalisches Idol Juliane Werding.
Ich bin gerade sehr stolz darüber dass ich im Keyboardunterricht nach gerade mal 1 Jahr mich nun erstmals an einem Lied von meinem Idol versuchen darf.
Was die schriftstellerischen Erfolge angeht - nunja - der eine oder andre Wettbewerb wurde mitgemacht und das beste was ich erringen konnte war ein 2.Platz (nicht hier auf mystorys) schaun wir mal wie sich mein Leben weiter entwickelt, obwohl, es ist eigentlich nicht ganz, aber fast, egal, denn das Leben schreibt die besten Bücher, ich schmücke sie nur aus und schreibe sie dann auf
Meine Vitag im Net Verlag: http://www.net-verlag.de/weinsanto-susanne.html

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