Gedichte
Schönheitswahn

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"aus alt mach neu"
Veröffentlicht am 14. Juli 2015, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Die Ahnung, das Gefühl, der Reiz eines Augenblicks sickert in mein Herz und bildet aus tränenreichen Worten einen See, der, wenn er überläuft, in Kaskaden, Verse schmiedet, die zum Verstand fließen wie ein weiser Strom und sich ins Meer ergießen. Die Hand ist sein Delta, Schreibt auf, was der Fluss von seiner Reise erzählt. (Roland Pöllnitz)
aus alt mach neu

Schönheitswahn

Schönheitswahn

Es ist ein alter Menschheitstraum, zu blühen wie ein Mandelbaum. Kleopatra war ziemlich schmal, und lebt' enthaart im Königstal. Assyrer trugen einen Bart, der war geflochten in der Art, der Römer trug die Haare blond, gefärbt mit einem Pissefond. Im Mittelalter war es schön, konnt man mal weiße Zähne sehn, die Renaissance wünscht' Engelshaar und Adelsblässe ganz und gar. Viel Puder trug man im Barock mit Krätze unterm Reifenrock, Korsagen wurden fest geschnürt, Perückenpracht den Kopf verziert.


Im Biedermeier war es Trend, dass Frau sich schmale Taille gönnt, der Mann im Anzug stolzt daher, Zylinderhüte liebt er sehr. Schneewittchen heißt der Modestil, Frau zeigt vom Busen nicht mehr viel, sie trägt dazu den Bubischnitt und hat stets Zigaretten mit. Doch bald schon wurde es modern, da hat mit dicke Busen gern. noch immer half wohl die Natur mit eingeschränkten Mitteln nur. Erst heut in der Chirurgenzeit, man operiert nun weit und breit, entfernt das meiste Körperfett, bis man so knochig wie Brett.




Man bügelt Falten aus der Haut, der Körper wird ganz umgebaut. Doch ist man dadurch wieder jung? Ist das des Alters Bändigung? Das Ende ist noch nicht in Sicht, der Sprecher der Chirurgen spricht, was ist in dieser Welt nur los, mal wird es kleiner dann doch groß. Man wirkt von weitem wohl ganz chic, doch kommt man näher macht es klick, da sieht man Botox im Gesicht – Glaubst du denn auch, das sieht man nicht? Was soll der ganze Schönheitswahn, es bleibt niemand ein edler Schwan, denn auch den Lebenszeitenlauf hält niemals ein Chirurg dir auf.


(c) Rajymbek 07/2015

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Rajymbek
Die Ahnung, das Gefühl, der Reiz eines Augenblicks sickert in mein Herz und bildet aus tränenreichen Worten einen See, der, wenn er überläuft, in Kaskaden, Verse schmiedet, die zum Verstand fließen wie ein weiser Strom und sich ins Meer ergießen. Die Hand ist sein Delta, Schreibt auf, was der Fluss von seiner Reise erzählt. (Roland Pöllnitz)

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NORIS Oh ja, lieber Roland. Von hinten Teenie, von vorne Oma ... das kann es wahrlich nicht sein.
Stolz sein auf seine Falten,
die versprechen nichts,
weil sie von Anfang an halten,
Lebenserfahrung und Würde.
Keine leichte Bürde
in heutiger Jugendwahn-Zeit!
In diesem Sinne glG
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
und schlägt der Arsch auch Flaten -
wir bleiben stets die alten. Lach

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Frau braucht keinen dicken Busen
Männer wollen den zum Schmusen
Andernfalls - das graut nicht minder -
werden sie dann Flaschenkinder ....

VlG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Männer möchten lieber schmusen
an den schönen Frauenbusen,
denn die prallen Frauenbrüste
wecken in uns die Gelüste.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
SternVonUsedom 
Ein gutes Buch

Ist auch nicht mein Ding

Herzlichst
Der Stern
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Ein gutes Buch ist heut kein Fluch. Lach. Danke für Worte und Favo, Sternchen.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Großartig beschrieben! Doch wie es innen aussieht ????
Liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Hier ging es mehr im die äußere Schale, und ausnahmsweise nicht um den Kern, Hannelore. Danke aber für den Favo.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
LeopoldF Großartiger Reim

Männer brauchen das alles nicht,
von Natur schön ist das Gesicht.
Hat man(n) einen schönen Bauch,
gefällt`s der Frau sicherlich auch.

lg.
Leopold
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek 
Neulich habe ich mich an einem Arschimplantat versucht. Das gibt so einen wunderbar runden Popo. Macht glücklich, meine Lieber. Lach

VLG Roland
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