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Holdout - Der vergessene Soldat

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"Sie verpassten das Ende des Krieges..."
Veröffentlicht am 28. Juni 2015, 22 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen, ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen. Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können. Wenn mir das gelingt,habe ich erreicht,was ich möchte.
Sie verpassten das Ende des Krieges...

Holdout - Der vergessene Soldat

Der vergessene Soldat

"Im Alter von 91 Jahren starb 2014 in Tokio der Nachrichtenoffizier Onoda Hiro an Herzversagen."

So stand es in japanischen Medien.

Der Name wird uns zunächst nichts sagen,aber seine Geschichte berührt uns doch,weil sie zeigt,wie sehr Befehl und Gehorsam einen Soldaten prägen können.







Als am 15.August 1945 nach den beiden Atombombenabwürfen Japan

kapitulierte,hielten auf kleineren Inseln im Pazifik noch Tausende japanische Soldaten aus.

Diese sogenannten "Holdouts" glaubten nicht,dass der Krieg beendet war,trotz der in den folgenden Jahren abgeworfenen Flugblätter.

Diese hielten sie für Propaganda des Feindes.

Onoda war auf Lubang,einer kleinen philippinischen Insel stationiert und als amerikanische Truppen den größten Teil der dortigen japanischen Streitkräfte überrannten und töteten oder gefangen nahmen,floh er mit den Kameraden

Akatsu,Shimada und Kozuka in den

Dschungel und versteckte sich dort.

Den Befehl,sich niemals zu

ergeben,befolgten sie noch lange nach 1945.

Im September 1949 setzte sich Akatsu von der Gruppe ab und ergab sich 1950 den Philippinos.

Die verbleibenden drei Soldaten zogen sich daraufhin noch tiefer in den Dschungel zurück und führten ihren "Krieg" weiter,indem sie Reisernten verbrannten

und sich Kämpfe mit der Polizei und den einheimischen Fischern lieferten.









 




Am 7.Mai 1954 schließlich wurde Shimada von einem Suchtrupp erschossen.

Die beiden verbliebenden "Guerillakämpfer" Onoda und Kozuka setzten ihre Aktivitäten fort und am 19.Oktober wurde bei einer dieser Aktionen auch Kozuka von der Polizei getötet.





Mittlerweile hatten sich die  Ereignisse bis nach Japan herumgesprochen und so wurde der Student Suzuki Norio auf Onoda aufmerksam und wollte diesen im Dschungel ausfindig machen.

Also zog er los und suchte ihn in dem vermuteten Gebiet.Weil Suzuki japanisch sprach,gab sich Onoka ihm am 20.Februar 1974 zu erkennen und die beiden

wurden Freunde.

(Suzuki links und Onoka)

 




Trotzdem lehnte es Onoka weiterhin ab,sich zu ergeben und erst als man seinen Vorgesetzten Offizier,Major Taniguchi bat,ihm doch den Befehl zum aufgeben

zu erteilen,willigte Onoka ein.




Er trug zu diesem Zeitpunkt immer noch seine vorschriftsmäßige geflickte Uniform,war gepflegt und besaß noch Waffen und Munition,sowie sein Katana-Schwert.





Während der ganzen Zeit tötete er circa 30 Menschen und verwundete ungefähr 100 weitere.

Nach seiner Aufgabe wurde er Aufgrund der Umstände vom philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos begnadigt.











In Japan wurde er wie ein Volksheld empfangen und es wurde ein Riesenrummel um ihn veranstaltet,so dass er sich

entschloss,nach Brasilien auszuwandern,

um dort Ruhe zu finden,kehrte aber 1984,

nachdem er gelesen hatte,das japanische Jugendliche seine Eltern umgebracht hatten,nach Japan zurück.

Dort gründete er Onodas Naturschule,die inzwischen mehrere Niederlassungen in ganz Japan hat.




Im Januar 2014 verstarb der "vorletzte Holdout"(?) in einem Tokioter Krankenhaus.




Ein halbes Jahr nach Onoka gab der "letzte Holdout"(?),

Nakamura Teruo,auf.




---ENDE----

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Über den Autor

HansJoachim
Ich möchte mit meinen Büchern unterhalten,provozieren und zum Nachdenken anregen,
ähnlich einem Trojanischen Pferd in den Köpfen der Menschen.
Auch soll man in meinen Büchern träumen und lachen können.
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Gast Ein sehr gutes und journalistisch präzises Buch.Alle Achtung!
Gruß ein Gast
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HansJoachim Danke sehr!
lg h.-j.w.
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Soldaten - ihre Pflicht - die Ehre - der Krieg und die Möglichkeit FRIEDEN prägt Menschenleben, manchmal mehr, als wir uns das jeweils vorstellen können. In welcher Lebenskonstellation diese verbliebenen Soldaten lebten...Spuren die wir erahnen doch nicht nachvollziehen können. Dankeschön für die Geschichte, die uns einiges lehrt. Die Bilder runden die interssante Geschichte ab - die Gesichter hinter dieser ans Tageslicht gerückt. Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
HansJoachim Danke dir für den Kommentar und wenn man bedenkt,dass auch heute noch einige Soldaten...(man weiss nicht,wieviele) so leben,..sei es freiwillig oder sie wissen es nicht anders....trotz aller modernen Technik,dann kommt man schon ins grübeln....Ich Danke dir auch für die Coins.
lg h.-j.w.
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Ja - ob Vietnam oder andere Kriege - da wurden die gezeichneten und überlebenden Soldaten von ihren Völkern alleine gelassen, mit dem was es mit ihnen innerlich gemacht hat. Danke. Weiterhin gespannt auf Deine Texte. LG Loraine
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HansJoachim Stimmt!Das ist dann die Feigheit der Marktschreier,die ihre Kinder in Kriege schicken und sie dann auch noch für ihren Einsatz verfluchen...siehe eben Vietnam.
lg h.-j.w.
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FLEURdelaCOEUR Sehr interessante Geschichte! Ab S. 14 kann ich jedoch keine Bilder mehr sehen.

LG fleur
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HansJoachim Zuerst einmal Danke für den Favoriten!...Die Bilder sind aber vorhanden.Ich habs überprüft.
lg h.-j.w.
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FLEURdelaCOEUR 
Ja, jetzt sehe ich sie auch, die ab S. 13 haben sich nur sehr langsam aufgebaut.
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HansJoachim Ja,die Seiten haben schon bei der Übernahme ins Buch Schwierigkeiten gemacht....,aber wenns klappt,dann ist es OK.
lg h.-j.w.
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