Kinderbücher
Die Sache mit dem Strichtütenmännchen - erster Teil

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"Eine Homage an die Ehrlichkeit"
Veröffentlicht am 07. Juni 2015, 24 Seiten
Kategorie Kinderbücher
© Umschlag Bildmaterial: Andrea Minutillo
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich - eindeutig rot - freiheitsliebend - in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt - nach außen der Fels in der Brandung - die Person, auf die man sich verlassen kann - auch mal anlehnen, kein Problem - ein dunkles samtiges Rot also - richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand - Struktur - Kunstschule Zürich - zahlreiche Ausstellungen in der Region - flippig - flapsig - bunt in mir drin - auch mal ...
Eine Homage an die Ehrlichkeit

Die Sache mit dem Strichtütenmännchen - erster Teil

Auf dem Schulhof

Es ist einiges los, in dem kleinen Örtchen Spitzdebüde. Gerade beobachte ich eine kleine Rangelei.


Wer ich bin?

Darauf kommt es nicht an, denn das glaubt ihr mir sowieso nicht.

Ich weiß nur diese Geschichte zu erzählen, die sich tragischerweise, tatsächlich und wahrhaftig, genau so zugetragen hat, wie ich es euch hier und jetzt erzähle.









In diesem Moment geht der Fritz auf den Henner los. Wie ein wilder Stier läuft er vor und rammt seinen Kopf in die Magengrube vom Henner! Der gibt einen dumpfen Laut von sich und landet auf seinen Knien. Fritz fackelt nicht lange. Holt mit dem rechten Fuß aus und … Gerade noch rechtzeitig kommt Erik dazu und gibt Fritz einen kräftigen Stoß, während dieser gerade ausholenderweise auf einem Bein dasteht. Das gefällt dem Micha gar nicht! Er ist der beste Freund vom Fritz. Und genau in der Sekunde, in der Fritz mit dem Kopf gegen das Eisengeländer stößt, geht er auf Erik los.

Und weil es so lange nicht geregnet hat, staubt es ganz ordentlich. Dem Fritz ist ganz duselig im Kopf, und er wundert sich kein bisschen, dass der Knäuel des Geschehens immer größer wird.



Von der großen Wolke angezogen, kommt Lehrer Molke mit langen Schritten über den Schulhof geeilt.


Auch der Lehrer Dielke kommt heran, denn ihm ist sofort klar: Das kann Molke nicht alleine schaffen!





Ach, ich bin ein schlechter Erzähler! So könnt ihr die Geschichte ja gar nicht begreifen.


Ich muss dort anfangen, als noch nicht der ganze Staub in der Luft lag.


Die Tütchen

Es gab eine Zeit, da kickten sich sämtliche Kinder der Grundschule von Spitzdebüde in der großen Pause einen runden Stein zu.

Ganz ohne Argwohn, einfach der Freude zuliebe. Sogar das kleine Evchen durfte mitspielen. Sie war bedeutend kleiner und auch etwas schmächtiger als all die anderen.


Sogar ihre Schulnoten waren nicht ganz so gut, wie die ihrer Mitschüler.

Aber das war den Meisten schnurzegal, denn Evchen war flink und wendig. Und darauf kommt es beim Kicken eines Steines an.

Doch als dem Karl die Nase so sehr juckte, dass er in seiner Hosentasche nach einem Schnupftuch fummelte, zog er ein kleines Tütchen hervor.

Es war hübsch anzusehen, mit seinen feinen Linien und Zahlen.

Und weil er nicht wollte, dass die anderen es ihm wegnahmen, steckte er es schnell wieder in seine Hose zurück.



In diesem Moment schupste Lisa ihn von der Seite an: „Mensch Karl! Kannst du nicht aufpassen? Das wäre unser Punkt gewesen!“ „Meine Nase juckt wie verrückt!“ Lisa zögerte nicht lange rum. „Warte, ich hab eins. Ist aber schon benutzt!“, sagte sie, während sie ihren Tascheninhalt in ihrer Hand sortierte.


Da hatte sie das Taschentuch, dem man ansah, dass sie es schon lange mit sich herumtrug, einen kleinen runden Stein, einen gebrauchten, aber noch gut erhaltenen Kaugummi und ein kleines gestreiftes Tütchen.


Mit spitzen Fingern nahm sich Karl das Taschentuch, schnäuzte hinein und gab es ihr wieder. „Du hast ja auch eins“, sagte Karl und zog sein eigenes Tütchen hervor. Die Kinder hielten sie nebeneinander, um sie zu vergleichen.

Auf den ersten Blick sahen die Dinger völlig gleich aus, aber wenn man genau hinsah, unterschieden sich die Streifen und auch die Zahlen waren andere. Es dauerte nicht lange, da standen alle Kinder im Pulk zusammen und untersuchten ihre Hosentaschen. Ein dichtes Gemurmel hing über den Kindern und ab und zu entfuhr einem Mädchen oder auch einem Jungen ein Freudenschrei, weil doch noch so ein Streifentütchen im hintersten Winkel der Hosentasche gefunden wurde.


Wie es schien, ging keines der Kinder leer aus.


Doch die, die keines finden konnten, verhielten sich ganz still. Schließlich sollte niemand mitbekommen, dass sie keines hatten.

Am Tümpel

So oft Evchen auch sämtliche Taschen ihrer Hose untersuchte, es wollte sich bei ihr einfach kein Tütchen finden lassen.

Das bekamen die Mitschüler schnell mit. Und dieses Mal war es ihnen nicht egal! Sie durfte nicht mehr mit den anderen mitkicken.

Nein, sie durfte nicht einmal zuschauen!

Sie musste sich, mit dem Rücken zu ihnen, auf das Bänkchen setzen und in die Büsche starren!


Sie hörte Füße scharren und den Stein hin und her rollen. Kurze spitze Laute. Stöhnen und schweres Atmen.

Jauchzen und das dumpfe Trappeln von den vielen Füßen, die auf der Jagd nach dem rollenden Stein waren.


Das machte Evchen unendlich traurig und es dauerte nicht lange, und sie verlor alle Freude an dem Spiel und verließ einfach den Schulhof.

Der kleine Mark beobachtete sie und trottelte ihr hinterher. „Du Evchen, warum kickst du nicht mehr mit den anderen?“, fragte er sie ganz vorsichtig. „Sie wollen mich nicht, weil ich kein Tütchen in meiner Hosentasche habe!“, schrie sie ihm entgegen.

Zorn und Enttäuschung ließen sie so laut werden.

Mark schreckte zurück. „Tut mir leid“, meinte er leise und nuschelte, „ich habe auch keins.“


Evchen drehte sich wieder um und ging weiter, ohne genau zu wissen, wo sie überhaupt hinwollte.

Mark hüpfte hinter ihr her.

„Wenn die anderen dich nicht mehr wollen … also … nur wegen so einem dummen Tütchen! … ich wäre gern dein Freund“, rief er ihr nach, schon ein bisschen weniger vorsichtig.


Sie drehte sich kurz zu ihm um, hielt inne, ging aber dann doch weiter.

Tränen füllten Evchens Augen und verschleierten ihren Blick. Beherzten Schrittes ging sie ihren Weg. Das hohe Gras kitzelte die unbedeckten Beine. Alles juckte und kribbelte.

Kurz dachte sie an Karl. Den Verräter!

Sie ging geradewegs auf den kleinen Tümpel zu. Streifte sich die Sandaletten von den Füßen und tappte ins seichte Wasser. Vielleicht ließ sich ein Frosch von ihr fangen.


Doch weil sie so traurig war, griff sie immer zu langsam zu.

Die wendigen Tierchen glitten ihr durch die Finger, sodass sie bald aufgab und sich am Wasserrand ins Gras setzte.

Sie dachte nach. Über die Jungs, über Karl, über Freundschaft generell. Über die Freude, die sie immer beim Kicken verspürte und die sie nie wieder erfahren durfte, weil sie kein Tütchen hatte. Erneut wurde ihr Blick wässern und der Tümpel immer verschwommener.


Sie hörte hinter sich ein Rascheln.



„Hau ab, Mark! Ich will allein sein!“, schrie sie laut über den Tümpel, damit er sie auch ganz bestimmt nicht missverstand.

Wieder hörte sie das Gras rascheln. Doch es wurde immer leiser.

Er zog also ab. Gut so, dachte sie sich und weinte noch ein bisschen.

Und dieses Mal hörte sie kein Rascheln im Gras, deshalb erschreckte sie so sehr!


Eine unangenehm quietschende Fistelstimme räusperte sich direkt neben ihr.


„Meinst du wirklich, das war nett von dir?“

Leseprobe

Bis hier und erstmal nicht weiter.


Dieses Büchlein ist nur eine kleine, feine Kostprobe.


Nich traurig sein ...


Die gesamte Geschichte ist demnächst im Buchhandel erhältlich.

Wenn es soweit ist, erfahrt ihr es genau hier.

Andrea Minutillo


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Hörbuch

Über den Autor

Frettschen
Ich
- eindeutig rot
- freiheitsliebend
- in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt
- nach außen der Fels in der Brandung
- die Person, auf die man sich verlassen kann
- auch mal anlehnen, kein Problem
- ein dunkles samtiges Rot also
- richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand
- Struktur
- Kunstschule Zürich
- zahlreiche Ausstellungen in der Region
- flippig - flapsig - bunt in mir drin
- auch mal nachdenklich
- manchmal introvertiert
- stets auf der Suche nach Neuem
- in meinem Bereich versteht sich
- Sternzeichen Löwe
- Querdenker und Rebell
- reiße mir die guten Seiten des Alltags unter die Nägel
- manchmal erwische ich auch die weniger Guten,
doch die schüttele ich hastig ab

ich liebe:
- einsame Orte
- den Wind
- das Geklapper der Taue an den Masten
- ob an Fahnen oder Booten, ist mir egal
- die Ruhe im Wald
- der Schutz eines Baumes - wenn man sich darauf einlässt
- das Eintauchen in die Arbeit an der Staffelei
- wenn`s gelingt
- das sichere und untrügliche Gefühl,
etwas Besonderes entstehen zu lassen
- das Spielen mit unserer Sprache
- gutes Essen
- ein unerwartetes Lächeln
- Musik - alle Richtungen
- am besten schön laut
- Tanzen
- Ausdruck
- Profil
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Gabriele Jetzt bin ich aber SEHR neugierig geworden :-)
Also los zur nächsten Ausgabe *lächel*
Viele liebe Grüße, Gabriele
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks na das wird ja eine spannende Angelegenheit.
Sehr clever gemacht
So werden Serien im Fernsehen angeboten, wenns am spannendsten ist wird aufgehört, und dann heißt es, hungrig zu Bett und auf die nächste Häppchenfolge warten..
ich jedenfalls bin mal neugierig
ruft der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Früher war das schlimm, denn wenn man dann was verpasst hatte, dann war das einfach Mist! Aber heute kann man es sich in der Mediathek später angucken.
Und dieses Buch ist ebenfalls zu jeder passenden Stunde lesbar.
Ist doch was, oder? ;)
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks es lebe die Bibliothek
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Memory 
Na da bleibe ich doch mal sowas von dran :))
Lieben Gruß Sabine
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Frettschen Oh!
Ein ♥ für den Anfang! Da freu ich mich sehr
und schicke sofort Band 2 hinterher ...
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Herbsttag Aha, so macht man Appetit auf Weiteres! Sehr gekonnt. Herbsttag
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Frettschen Häppchen für Häppchen Qaulität!
Stimmt - ertappt - aber lange Texte werde häufig einfach weggeklickt. Und da dachte ich mir, ich mache ne kleine Fortsetzungsreihe, für alle Neugierigen, die meine Art zu erzählen mögen.
Vielleicht beim Frühstückskäffchen oder zu einer anderen ruhigen Minute.
So einfach ist das ...
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Na dann warte ich halt, bis aus der "Baustelle"
ein fertiges ??? geworden ist.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Gertraud
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Frettschen Morgen bin ich bestimmt soweit, den nächsten Teil zu veröffentlichen =)
Vor langer Zeit - Antworten
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