Journalismus & Glosse
Volksfeste und Krieg - eine perfide Marketingaktion

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"Volksfeste und Krieg - eine perfide Marketingaktion"
Veröffentlicht am 25. März 2015, 10 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
© Umschlag Bildmaterial: Thomas Göpfert 2015
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Erst waren es kleine "Werke" für Geburtstage und andere Feierlichkeiten, später Texte für Betriebsfeiern und nun: weiter aus Spaß. Greife alles auf, meist humoristisch, ironisch oder sarkastisch
Volksfeste und Krieg - eine perfide Marketingaktion

Volksfeste und Krieg - eine perfide Marketingaktion

Volksfeste und Krieg eine perfide Marketingaktion

VORWORT

Heute in den Nachrichten

„ US-Militärkonvoi auf Werbetour.

Ein amerikanischer Militärkonvoi durchquert Osteuropa, entlang der russischen Grenze und demonstriert seine Macht“.

Die Bevölkerung kann sich dieses Spektakel ansehen. Volksfestähnlich wird diese Werbetour gefeiert. Selbst

Kindergartengruppen und Schulkinder (für die fällt dann der Unterricht aus vielleicht hätten sie gerade da etwas zu den bisherigen Kriegen in Europa lernen können)  dürfen Panzer, Schnellfeuergewehre und die Amerikaner anfassen. Krieg spielen soll Spaß machen und Lust auf mehr.

STELL DIR VOR

Stell dir vor: In deiner Gartenkolonie  lebt zwei Grundstücke weiter entfernt Boris. Dieser hat nun aus vielerlei Gründen Stress mit seinem Nachbarn Yaroslav, einem von dir entfernteren Nachbarn.  Weil Boris nun andere Sicht-

und Lebensweisen hat als alle seine anderen Nachbarn, wird er mittlerweile von den unmittelbaren und weiteren Nachbarn  gehasst.

„Den werden wir schon erziehen. Der wird schon sehen was er davon hat. Den lassen wir auflaufen. Der bekommt keine Hilfe von uns. Der soll sich ändern, nicht wir.“  

Das und noch vieles andere bekommt  er nun zu hören, kümmert sich aber nicht darum. Plötzlich taucht aus einer anderen Kolonie ein großer und starker Mann auf, der all den Nachbarn nun seine Hilfe anbietet. Joe heißt er. Seine Hilfe ist natürlich selbstlos, versteht sich. Endlich sind wir nicht mehr allein. Und wir sind

stark. Zuerst stellt Joe auf allen Grundstücken seine Hundehütten auf und füllt sie mit scharfen Hunden. Diese kläffen und lauern den ganzen Tag und jede Bewegung wird erfasst. Alle anderen Nachbarn an Boris Grundstücksgrenzen  rüsten plötzlich auf. Für den Ernstfall, man muss sich ja verteidigen. Und Joe hilft ihnen dabei. Jemand will  nun auch gesehen haben, dass sich Boris nun auch einen kleinen Hund und eine neue Schaufel gekauft hat. Unsere müssen aber größer sein. Nun bekommen auch  Wojciech, Emil, Valdis, Mati, Kajus und natürlich auch Yaroslav mehr und größere Geräte.

Das bekommt natürlich Boris mit und

kauft sich auch immer mehr  Die anderen ziehen nach und irgendwann weiß keiner mehr wer damit begonnen hat. Überall  liegen nun diese Geräte auf beiden Seiten und machen Angst. Wir aber haben ja Joe, den starken Mann, der uns immer offener auffordert nun endlich zu agieren. „Los, seid keine Feiglinge, macht ihn fertig“ sagt er und  hetzt uns auf. Während wir früher ruhig schlafen konnten, so patrouillieren wir am Tage und auch nachts an Boris Grundstückgrenze.

Seit gestern nun ist unser Joe auf Werbetour. Er bringt aus seiner Kolonie noch mehr Geräte in unsere Gärten und wirbt für seine ausgefeilte Technik.

„Schaut mal, was ich hier habe“. Dem einen will er imponieren, dem anderen Angst machen.  Er bedroht bewusst und lässt die Muskeln spielen. Immer in der Hoffnung, dass sich nun der eingekesselte Nachbar Boris irgendwie  wehrt.  „Wehe dir dann aber“ ist die Botschaft des starken Mannes Joe.

Was wir nicht wissen: Joe hat uns zu seinen Söldnern erzogen. Sein eigentlicher Feind ist Boris lange schon. Boris muss weg. Und Joe versteht es gut, andere für seine Ziele einzuspannen. Wir sollen kämpfen, unsere Gärten verwüsten und immer mehr Geräte von Joe kaufen.

Und wenn alles kaputt gemacht wurde brauchen wir ja auch wieder neue Geräte, um alles wieder aufzubauen. Joe wird uns auch diesmal wieder helfen. Natürlich selbstlos, versteht sich!

Ob WIR diese Schlacht überleben wissen wir nicht, ob Boris sich unterordnen wird auch nicht. Ich weiß nur, dass der Garten von Joe  weiter blühen wird. Er ist von unseren Gärten zu weit entfernt. Und  Joe hat durch seine Verkäufe an uns genug Geld verdient, so dass in seinem Garten das ganze Jahr die schönsten Blumen blühen und die Früchte an den Bäumen süß und saftig sind.

NACHWORT

Wacht auf!

Boris mag für uns eigenartig erscheinen und sicher sind seine Aktionen nicht immer nachbarschaftlich.  Boris gehört aber als Nachbar zu unserer Kolonie. Ein bisschen mehr Toleranz tut allen gut.

Und:

Stell dir vor: Du wärst Boris ...

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Erst waren es kleine "Werke" für Geburtstage und andere Feierlichkeiten, später Texte für Betriebsfeiern und nun: weiter aus Spaß. Greife alles auf, meist humoristisch, ironisch oder sarkastisch

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Albatros99 Wenn wir mit unseren Geschichten nur weiter in die Breite kommen könnten! Es gibt wirklich noch mehr Leute, die nicht schlafen und des Denkens fähig sind! Ein Daumen hoch für dein Buch.

Christine
Vor langer Zeit - Antworten
AutorNom Guten Morgen Christine,
erst einmal vielen Dank für dein Interesse, deinen Kommentar und das Geschenk. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich soviele und "gleichgesinnte" Kommentare bekomme. Es scheint in diesem Land doch eine Menge vernunftbegabter Bürger zu geben, die eine eigene Meinung haben. Du hast aber Recht, es ist schwierig, es in die Breite zu bringen! Danke für alles,,
Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks Eine spannende Parabel,
oder doch ein Gleichnis? egal..
Wichtiger und interessanter, dass mit solch einfach gestrickter Geschichte auch dem vorletzten Dchlafschaf klargemacht werden könnte, was gerade gespielt wird. Aber mir scheint, für die Massenmedien wurde spezifische brillen ausgeteilt, wie sie die Welt von Boris und Joe zu sehen hätten. Und so werden alle im Verein mit diesen vorgegebenen Bildern Geimpft und emotionalisiert.
Danke für deine Geschichte.
sagt der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
AutorNom Guten Morgen Tintenklecks,
ich danke dir für dein Interesse und das Feedback einschließlich der Talerchen. Leider hast du Recht mit den Medien und den Brillen. Ich will keine Brille und andere auch nicht, leider sind wir oft gefangen. Ich wünsche mir mehr Nachdenker, Nachfrager und Kritiker,!
Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks Eine spannende Parabel,
oder doch ein Gleichnis? egal..
Wichtiger und interessanter, dass mit solch einfach gestrickter Geschichte auch dem vorletzten Dchlafschaf klargemacht werden könnte, was gerade gespielt wird. Aber mir scheint, für die Massenmedien wurde spezifische brillen ausgeteilt, wie sie die Welt von Boris und Joe zu sehen hätten. Und so werden alle im Verein mit diesen vorgegebenen Bildern Geimpft und emotionalisiert.
Danke für deine Geschichte.
sagt der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Joe sät den Wind - einen bösen Wind - und der Sturm, den Boris und seine Nachbarn ernten werden, wird über die Gärten hinweg fegen und alles vernichten, was einmal war...
und erst, wenn die Felder verdorrt, die Flüsse vergiftet und Meere sich erheben, wird jedwedes Leben gerichtet...
Blasen wir Joe also seinen bösen Wind ins Gesicht, weisen sein giftiges Saatgut zurück und verzichten auf totbringenden Dünger...
Er ist nicht der Allmächtige und wir nicht seine Jünger...

Liebe Grüße
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
AutorNom Liebe roxanne,
Danke für die Kurzform meiner Story und deinen Schlussfolgerungen. Ich bin von den vielen Kommentaren total überrascht. Als ich Nachricht vom Konvoi gehört habe, musste ich gleich etwas dazu schreiben. Und es war eben nur eine Randnachricht, die viele eigentlich garnicht wahrnehmen. Schön verpackt und im Interesse von Joe gewertet.
Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Joe tritt demnächst die Weltherrschaft an und Boris heißen wir dann alle.
Doch bis dahin füttern wir noch alle brav Joe.
Lg
Ulla
Vor langer Zeit - Antworten
AutorNom Erstaunlich viele Gleichgesinnte! Hoffentlich wird es nicht so, wie du es geschrieben hast,
LG
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
BRAVO! und
STANDING OVATION!

Genauso ist es, da unterschreibe ich jedes Wort!
Mag er Boris heißen, Michail oder Wladimir ...

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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