Weihnachtsgedichte
Die Großfamilie - eine Überlieferung aus meiner Verwandschaft

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"Geschichten wie sie das Leben schreibt"
Veröffentlicht am 06. Dezember 2014, 8 Seiten
Kategorie Weihnachtsgedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ihr lernt mich in meinen Gedichten kennen ;-)
Geschichten wie sie das Leben schreibt

Die Großfamilie - eine Überlieferung aus meiner Verwandschaft

Die Großfamilie

Im alten Bauernhaus

in der warmen Küche

sitzen Uropa

Omi, die junge Mama

und ein kleines Kind.

Es ist Dezember und draußen

weht ein kalter Wind.

Es ist Advent

die dritte Kerze

am Kranze brennt.

Omi hat Stollen gebacken

und Weihnachtsplätzchen

und Uropa Reis sitzt am Ofen

auf seinem Lieblingsstuhl

raucht seine Meerschaumpfeife

und lässt sich genüsslich Kekse, Kuchen

und Muckefuck schmecken.

Er krault dabei Familienhund Tassie.

Lässt sich von dem Vierbeiner beschnuppern

Ehe Omi und Uropa die Lage checken

hat Tassie sich ein Stück Kuchen geklaut

und damit das Sofa erklommen.

Auch ihm ist es heute zu kalt.

Er mag kein Gassi gehen in den Winterwald.

Dazu ist er mit seinen 14 Jahren

schon ein bisschen zu alt.

Im Laufställchen neben dem Ofen

sitzt spielend das kleine Kind.

Es ist ein Mädchen Namens Moni

mit einer wunderschönen Schleife im Haar.

Es ist vertieft ins Spielen

mit Teddy und Puppe.

Alles andere ist dem Mädchen egal

Nur Omi´s Kekse sind interessant.

Die junge Mama steht am Herd

und kocht zum Abendessen Himmel und Erd.

Es gibt nicht jeden Tag Fleisch.

Die Familie ist arm

Die Zeiten sind schlecht

da ist ihnen auch was anderes recht.

Aus dem Radio hören sie Weihnachtslieder

Sie unterhalten sich angeregt über allerlei

vom Dorftratsch bis zur Politik

und geraten dabei in Kabbelei.

Uropa Reis glaubt alles besser zu wissen

was andere Leute so tun müssen

um ihr Leben in den Griff zu kriegen.

Und Omi reibt ihm unter die Nase

er sei ein verbissener uralter Hase

ein unverbesserlicher alter Mann,

Worauf Uropa ihr sagt

was sie ihn mal kann.

Er steht auf voller Verdruss

verlässt demonstrativ den Raum

auf dem Fuß gefolgt von Kater Marius,

welcher hinter dem Ofen gehockt

und vergeblich auf Milch gehofft.

Ruhe kehrt ein in der Küche.

Omi kümmert sich um Moni

und die junge Mama deckt

fürs Abendessen den Tisch.

Die Kekse beachtet keiner

und Tassie überfällt die Dose.... :-)

Da zwickt ihn auch nicht

seine fortgeschrittene Artrose  :-)

Er greift genüsslich hinein

lässt sich schmecken die Leckerei

er weiß genau

gleich merken sie´s

und aus ist die Nascherei

Mittlerweile ist Abend geworden

und alle finden sich ein

haben Hunger und essen

im gemütlichen Kerzenschein

Sabine Daus

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SabineDaus
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Ferry Solche Geschichten sind so wunderbar und erinnern immer wieder an früher. Super geschrieben, wie eigentlich fast alles von dir.
Lieber Gruß Marianne -Ferry
Vor langer Zeit - Antworten
SabineDaus Ich finde es schön, das Du meine Gedichte so magst. Danke für Deine lieben Worte, die bauen mich auf.
LG
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS So war's früher ... heimelig und geborgen im Kreis der Familie ... da kommt bei den vielen Singles von heut bestimmt Sehnsucht auf an die Vergangenheit.
Liebe Grüße und Danke für den schönen Blick in eine andere Zeit!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
SabineDaus Danke liebe Heidemarie und ich wünsche Dir eine gute Zeit
Lg. Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Hat mir sehr gut gefallen das Buch über die Großfamilie. Man kann sich in der heutigen zeit gar nicht mehr vorstellen, wie arm damals die Menschen waren. Wenn ich die alten Bilder von meinem Großvater ansehe, wie er noch mit dem Pflug die Äcker umgegraben hat, mit seine Ochsen vorgespannt. Danke dafür und ganz liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
SabineDaus Liebe Grüße zurück an Euch alle
und einen schönen Adventsabend wünsche ich
Lg. Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Danke liebe Sabine für die Statuscoins! Wünsche Dir noch einen erholsamen Tag
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Das gefällt mir sehr, wir waren in meiner Kindheit auch eine Großfamilie, nur dass die Männer fehlten ... kriegsbedingt ...
Apfel und Kartoffeln hat es bei uns auch gegeben, auch noch ein Spiegelei drauf, wenn die Hühner gelegt hatten ...
Danke dir!

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
SabineDaus in der Familie meiner Mutter fehlte nachher der Vater, er war an der russischen Front und kehrte nie mehr heim. Aber eine relativ schöne Kindheit hatten die Geschwister trotz dem, das hat meine Oma gut hingekriegt. Der Familienzusammenhalt war sehr stark. Uropa Reis hat ein gut Teil dazu beigetragen, war den Kindern eher ein Vater wie ein Opa. Schön das Dir meine Geschichte gefällt, das verschönert auch meine Welt :-)
Lg.
Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
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