Kurzgeschichte
Geteiltes Brot

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"Aktueller den je!"
Veröffentlicht am 06. November 2014, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Schnief
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Geteiltes Brot






                 Geteiltes Leid                        von                      Schnief

In der Wilhelmstraße in Winkelshausen gab es eine kleine Bäckerei und die Menschen kauften dort gerne ihr Brot. Der alte Bäcker stand sehr oft selbst in seinem Geschäft, verkaufte sein Brot, dabei war er stets freundlich und machte viele kleine Späße. Stets war er für einen kurzen Plausch bereit, daher kauften die Leute aus Winkelshausen gerne bei ihm ein. Manche im Ort meinten, er habe einen leichten Tick, aber es waren nur wenige. Die Meisten fanden ihn sehr weise und menschenfreundlich. Irgendwann hörte er davon und meinte nur „Unsinn“. Der alte Bäcker wusste, dass man Brot nicht nur zum Sattessen brauchen kann

und dies gefällt den Leuten. Einige erfuhren dies erst bei dem alten Bäcker, genau wie der Klempner aus der Kanustraße, als er zufällig in die Bäckerei kam. „Sie sehen so bedrückt aus“, sagte der alte Bäcker zum Klempner, während er ihm das gewünschte Brot über die Ladentheke reichte. „Ich habe große Angst um meinen Sohn“, antwortete ihm der Klempner. „Er ist gestern die Treppe hinunter gefallen“. „Wie alt ist denn der Kleine“, fragte ihn der alte Bäcker. „Drei Jahre“, antwortete der Klempner. Da nahm der alte Bäcker ein Stück vom Brot, das er auf der Ladentheke liegen

hatte, brach zwei Stücke davon ab und reichte dem Klempner ein Stück. „Essen Sie mit mir“, sprach er zu dem Klempner, „ich will an Sie und ihren kleinen Sohn denken“. Der Klempner hatte so etwas noch nie erlebt, verstand aber sofort, was der alte Bäcker meinte, als er ihm das Brot in die Hand gab. Ihr Brotstück aßen beide, schwiegen und dachten an den kleinen Jungen. Zuerst waren die beiden allein in der Bäckerei, dann kam aber eine Frau herein. Sie hatte ihre Einkäufe auf dem naheliegenden Markt erledigt und wollte nun noch Brot kaufen. Bevor sie ihren Wunsch äußern konnte, brach der alte

Bäcker ein weiteres Stück Brot ab und reichte es ihr mit den Worten „Essen Sie mit uns. Der dreijährige Sohn dieses Herrn ist schwer verletzt, er ist eine Treppe hinunter gestürzt. Der Vater soll wissen, dass wir ihn nicht allein lassen.“ Die Frau nahm das Stück Brot und aß gemeinsam mit ihnen.

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Frieden38 Eine fast schon religiöse Geschichte, die zu Herzen geht.
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Ich hoffe es werden noch viele lesen und sich Gedanken machen.
Ich danke dir herzlich für alles.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Ich schließe mich Leopold an, er sagt das, was auch mir durch den Sinn ging.
eine wichtige Geschichte!
LG
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Ich danke dir herzlich für alles.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
LeopoldF Sehr symbolträchtige Geschichte.
Im Brotbrechen und gemeinsamen Essen liegt besondere Kraft.

LG
Leopold
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Lieber Leopold,
Ich danke dir herzlich und hoffe viele erkennen die Symbole.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Gänsehaut pur. Schnief kann ich dazu nur sagen. Einfach wundervoll Deine Geschichte.
Lg Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebe Ameise,
Freut mich sehr.
Danke dir für alles.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Aktueller denn je, liebe Manuela!
Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebe Fleurs, deshalb habe ich sie ja auch noch mal eingestellt und hoffe erkennen dies.
Danke dir herzlich.
Liebe Grüße Manuela
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