Ein Mann erklomm den höchsten Berg, den Gipfel der Welt und den Wohnort Gottes und da war weißer Nebel und er sprach:
,,Herr ich bin dein Diener, mach mich zu deinen Werkzeug.“
Und es hallte zurück eine donnernde Stimme: ,,Geh und bau mir eine Stadt und suche mir ein Volk.“
Und so geschah es.
Und nach tausend Jahren erklomm wieder ein Mann den Berg, der dieses mal in dichte Wolken gehüllt war und rief : ,, Herr ich bin der Nachfahre deines ersten Dieners. Deine Stadt ist errichtet und dein Volk gezählt
!“
Und es hallte eine Stimme zurück : Geht und erschafft mir ein Reich und Tempel darin“
Und so geschah es.
Und noch einmal zogen tausend Jahre über die Welt und nun erklomm zum dritten Mal ein Mann den Berg Gottes. Und dieses mal war alles in dichtes Schneetreiben gehüllt und er rief über die Kälte hinweg : ,, Herr ich bin der Nachfahre deines höchsten Dieners. Dein Reich umspannt die bekannte Welt und es gibt keine Tempel außer deinen in ihren Städten.“
Und ein grollendes dröhnen, antwortete ihm verzerrt: ,, Dann Wache, das es so
bleibe. Und komm nicht wieder auf den Berg, Denn mein Werk ist getan und bald werde ich euch alle zu mir holen.“
Und so sollte es geschehen. Über tausend neue Jahre blieb die Welt unter dem Gott und niemand wagte es mehr, den Berg zu betreten. Doch eines sonnigen Tages, erklomm ein übereifriger Junge den Gipfel. Und da glitzerte Quarz in einer Felswand, der ihn halb blendete.
Und er rief : ,, Herr deiner Diener sind viele, doch warten wir schon lange!“
Dieses Mal jedoch schwieg der Gott und der Junge trat näher an die Felsen und rief erneut. ,, Herr deine Diener sind der Erde überdrüssig. Die Welt ist dir untertan und die Alten loben deinen
Namen.“
Und es zogen Wolken vor die Sonne, so dass ihn der Glanz nicht mehr blind machte. Und wie staunte der Junge, als er sich alleine auf dem Gipfel der Welt wiederfand und er rief aus: ,,Wo ist unser Gott ?“
Und seine eigene Stimme hallte als Echo von den Felsen wieder. Sein Herz wollte eine Antwort hören, doch sein Kopf hieß ihm, dass es nur seine eigenen, verzerrten Worte waren. Und da wurde ihm klar, was die weißen Männer vor ihm nicht sehen konnten. Und er rannte die Felsen hinab und rief: ,,Euer Gott seid ihr immer nur selbst. Unser Gott ist ein Fels. Und der Gipfel der Welt
leer!“
Doch die Alten glaubten ihm nicht und schalten ihn, dass er den Berg erklommen hatte. Und seit diesem Tag ließen sie den Berg bewachen, damit niemand Gott stören könnte.