Gedichte
Nackt sein ...

Nackt sein ...

Ich bin es gewohnt mich mit Gewand zu bedecken Darunter kann ich mich jederzeit gut verstecken Ich verberge damit meine geheimen Geschichten von denen meine Narben und Wunden leise berichten So leuchte ich mit den Anschein der Makellosigkeit und erzeuge das Gefühle ich sei gegen alles im Leben gefeit Ich habe die Kontrolle voll in meiner Hand ohne sie zu verlieren Somit gibt es nichts Blamables hier, nichts zum Genieren Nur, der Schein trügt, es brodelt fest darunter Unterdrückte Gefühle klopfen an und werden munter Sie bringen mich immer öfter in unangenehme Situationen die mich im Innersten nun wirklich nicht verschonen

Das Leben ist so nett und legt noch einen darauf Manchmal so hart dass ich nur mehr auf und davon Lauf Ich lasse es dann nicht zu mich unverblümt zu zeigen In den Augenblicken gehöre ich zu den schüchternen Feigen Chancenlos bricht das Gerüst irgendwann zusammen Die ganzen Lügen vor mir selbst stehen dann in Flammen Schmerz tritt ungehindert ins Freie, mit vollem Kontakt Dann gibt es keinen Schutz mehr, dann bin ich nackt Angst vor dem was dabei sich bewegt und geschieht Sorgen darin wie mich meine Umwelt auf einmal sieht stehe ich da, wie ein Hase vor dem Fuchs, in Todesstarre Nichts bewegt sich mehr in mir weil ich im Moment verharre

Ein Reflex, die Atmung, sie startet von ganz alleine und durchflutet meinen Körper, meine Arme und Beine Nach dem ersten Schock unverblümt nackt hier zu stehen bemerke ich wie andere sich nach mir interessiert umsehen Sie sind neugierig und wollen ehrlich wissen wer ich bin Sie wollen mich Sehen, der der in diesem Körper wohnt darin Sie kommen mir offen entgegen weil ich mich authentisch zeige und kein Gewand mehr brauche und endlich nackt bleibe