Titel
der Schlaf ereilt mich wieder nicht,
zuviele Tränen
löschen Licht,
das ehedem noch freundlich schien
in meinem dunklen Schlafgemach...
so stürz ich hin ans Fenster,
die kühle Nachtluft streichelt mich,
sanft fließt
des gelben Mondes freundlich
warmes Lächeln durch meine
Glieder,
betucht mein Gesicht...
und
meine Augen trinken
verzweifelt gierig
all die dunklen Lieder,
die nun zu mir
herüberklingen
aus der Gruft der einsam
irrend Seelen,
quälen sie sich bis an den Rand
des übervollen Herzensgrund...
ich spür sie wieder
ach, wie einst...
wie sie sich seufzend wehklagend
mit Glühlämpchens Lichtern Wege
bahnen....
gar gänzlich uneingeladen
und doch
so zwingend heiß
ersehnt,
mein Lebenssaft, wie er sich dehnt
zu tosend rotem tropfend Dröhnen...
läßt mich bis in die Seele
stöhnen...
doch
da der Schlaf nicht gastlich
neigt sein samtschwarz Haupt
zu mir herab
wie einst vor langer langer Zeit
muß ich versuchen zu entfliehn
den langen Fingern
schwarzer Uhr,
wie sie die grausam tickenden Minuten zu
ineinander fest verklebten
Zeitgedanken
webt...
auf daß mein Körper mürb gedacht
sich fast verrückt
vor tiefem Schmerz
bald hierhin
und bald dort hinlegt...
über all dem wacht
mondensanft
wie stets
der milde Schein der Nacht...
bis wieder
gänzlich
unangefochten
das neue, ungeöffnet
Morgentor
mich
wieder
rüttelt...
mit Bedacht...