Gedichte
Pilze sammeln

Der Herbsttag war so wunderschön,

wir wollten Pilze sammeln gehen,

im Wald, nicht weit von unserem Haus.

Es kannte sich nur keiner aus.

So haben wir ein Buch genommen,

um essbare Pilze zu bekommen.

Wir nahmen einen Korb, nicht klein

und stiegen in die Stiefel rein.

So sind wir fröhlich losgegangen,

haben schon zu träumen angefangen

von einem lecker Pilzgericht.

Nur Pilze, die fanden wir nicht.

Vereinzelt standen hier und da

Pilze grellrot und uns war klar,

das konnten nur Fliegenpilze sein,

die kommen nicht in den Korb hinein.

Ich hielt das Buch in meiner Hand,

starrte auf den Boden, ganz gebannt.

Irgendwo müssen doch die Pilze sein.

Zum Glück war dieser Wald nicht klein.

So gingen wir mit schwerem Schritte

ganz tief bis in die Waldes Mitte.

Wir hofften hier auf unser Glück,

Wollten nicht mit leerem Korb zurück.

Dann endlich stand in sattem Braun

ein Pilz, gar prächtig anzuschaun.

Was mag das jetzt für einer sein?

Ich sah gleich in mein Buch hinein.

Ich habe den Pilz mit dem Buch verglichen,

sanft mit dem Finger über den Hut gestrichen.

Ich legte mich sogar auf die Erde dann,

damit ich ihn von unten besehen kann.

Ich war wahrlich kein Kenner, das merkte ich gleich.

Auch war dieser Wald an Pilzen nicht reich.

„Ach, Kinder, ich denke, wir lassen es sein.

Ich lad euch zu einem Döner ein,

bevor wir falsche Pilze sammeln

oder diese bei uns vergammeln.“

So gingen wir durch den Wald nach Haus.

Der Korb sah leer wie vorher aus.

Aber dieser Herbsttag war wunderschön.

Es hat Spaß gemacht, durch den Wald zu gehen.