Gedichte
Der Apfel

Ich hielt den Apfel in meiner Hand.

Ich starrte ihn an, ich war gebannt

von diesen runden Apfelbacken.

Erst wollte ich ihn zur Seite packen,

wollte mir ein wenig Zeit noch gönnen,

um ihn dann voll genießen zu können.

Dann wanderte ich, den Apfel im Blick,

ein wenig in der Zeit zurück.

Ich dachte an Frühling, an Sonnenschein,

an grüne Blätter, noch zart und rein.

Dann biss ich in den Apfel rein.

Jetzt konnte ich den Frühling sogar schmecken.

Ich ließ Erinnerungen in mir wecken

an Apfelblüten, rosa und weiß,

an eine Sonne, grell und heiß,

an Bienen, die von Blüte zu Blüte fliegen,

an Zweige, die sich sanft im Winde wiegen.

Ich habe jeden Apfelbissen genossen.

Wie ist die Zeit dahingeflossen.

Noch gestern war es warm und schön.

Jetzt können wir schon bald den Winter sehen.

Und doch erinnert der Apfel mich daran:

Bald fängt ein neues Frühjahr an.

Den Apfelrest in meiner Hand

starrte ich in den Herbstregen gebannt.

Ja, auch der Herbst wird bald vergehen.

Irgendwie ist doch jede Jahreszeit schön.