Kurzgeschichte
Das Schlaraffenland

Das Schlaraffenland

Wenn wir auf dem Sommergrundstück sind, haben wir zwar einige Einkaufs -möglichkeiten im Dorf, ganz in der Nähe sogar, aber wer will schon immer in die selben Läden gehen….. also fahren wir auch schon mal ein paar Kilometer weiter, ins Schlaraffenland. 

Was ist das… wo ist das… Schlaraffen -land? Natürlich gibt es kein Schlaraffen -land, nicht wirklich, Märchen sind Märchen, da kommt es schon mal vor, aber wir leben in der Realität. Natürlich ist Kaufland damit gemeint, in Eiche, ganz nahe bei Berlin.

Wir waren also im Schlaraffenland, einkaufen, also bei Kaufland, ist ja auch egal…. wir waren da und kauften ein. Und weil man beim einkaufen auch Durst bekommt, vielleicht Hunger hat… macht man auch mal eine kleine Pause und gönnt sich ein Würstchen, oder auch zwei und trinkt ein Glas Brause. Unser kleiner Nachzügler, er war damals so 2 Jahre alt, beobachtete die Spatzen, die sich von den Leuten mit kleinen Pommesfrittenstückchen und Brötchen- teilen füttern ließen. Das brachte dem Kleinen viel Spaß und er amüsierte sich sichtlich. Von seinem Essen blieb für ihn selber dabei auch nicht viel.

Schließlich kam ein Schwarm Tauben hinzu, die sich ebenfalls am erbetteln von Leckereien beteiligten und den Spatzen, das eine oder andere Krümchen streitig machten. Graue, gemeine Stadttauben, wie sie auch in Berlin sehr häufig vorkommen. Plötzlich, völlig unerwartet, sprang der Kleine von der Bank der Bierzeltgarnitur auf, auf denen wir genüsslich unsere Currywurst verzehrten. Er war völlig aus dem Häuschen und starrte auf die emsig umherlaufenden Tauben. Dann zeigte er aufgeregt auf einen der Vögel, die einzige Taube unter all den grauen Artgenossen, die völlig

braun befiedert war und er sagte mit völlig verwundert schauender Mine…. „eine Taube ist ja schon gebraten“ Wen wundert es, dass wir seit dieser Begebenheit, das gute alte Kaufland eben zum "Schlaraffenland" umgetauft haben? ©by Wolfgang Görs