Gedichte
Komm, sei still!

Er ist neu in meiner Freundesrunde und irgendwann zu später Stunde pirscht er sich näher an mich ran dieses Bild von einem Mann und das sag ich nicht bei Jedem nun, ich lass ihn erst mal reden über jenes, dies und das dazwischen nippt er kurz am Glas wortgewandt und sehr belesen referiert er übers Wirtschaftswesen zerlegt Gesundheitswissenschaften vom Inhalt bleibt bei mir nichts haften er rudert über Sport zur Politik

ich halt noch immer mich zurück

bin abgefüllt schon bis zum Rand

gähne hinter vorgehalt`ner Hand bleib nur mit Mühe in der Spur jetzt kommt er zur Literatur und labert weiter ungefragt viele Worte - nichts gesagt!

Mein Freund, ich wär`ja int`ressiert doch du sprichst verklausuliert willst jede Silbe elegant gewanden bis der Gedanken Sinn versanden badest in deiner Wörter Glanz

wahrst mit Anglizismen die Distanz redest um des Eindrucks willen

willst du nur dein Ego stillen?

ziehst eine Grenze mit Bedacht und behältst damit die Macht denn du bist von dieser Sorte

die machen viel zu viele Worte um zu verstecken ihr Gefühl doch ich kenne dieses Spiel leg meinen Joker auf den Tisch mein Lächeln angelt mir den Fisch bekanntlich bleiben Fische stumm und dann macht es endlich Zoom...

Und die Moral?

Ne` gute Chance ist schnell vertan SEI STILL, dann beißen Fische an!