Kurzgeschichte
Die Macht der Musik

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"Eine Geschichte die eigentlich für eine Weihnachtsanthologie geschrieben wurde"
Veröffentlicht am 08. Juli 2014, 20 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt. Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will. Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in ...
Eine Geschichte die eigentlich für eine Weihnachtsanthologie geschrieben wurde

Die Macht der Musik

Vorwort

Die folgende Geschichte wurde für eine Weihnachtsanthologie geschrieben, allerdings hat sie es nicht in die Anthologie geschafft.


Aber ich weiss dass das nix zu sagen hat und dass ich hier meine Fans habe, deshalb stelle ich sie jetzt hier ein und wünsche Viel Spass


(c) Jeanne Darc

Die Macht der Musik


Petra schaute gedankenverloren aus dem Fenster, und beobachtete die leise herab rieselnden Schneeflocken. Keine Zeit war für sie schlimmer, als die Adventszeit. Schon lange hatte sie keine Freunde mehr. Warum dies so war, darüber dachte sie zwar sehr oft nach. Doch sie fand keinen Grund dafür. Sicher, sie war ein bisschen anders als die anderen. Doch wer war schon normal? Und was war das überhaupt? Wer legte das überhaupt fest was normal war und was nicht? Stundenlang konnte sie über solche Fragen nachdenken, ohne auf

einen grünen Zweig zu kommen. Als ihre Gedanken beim grünen Zweig angekommen waren musste sie dann doch ein bisschen grinsen, denn der Gedanke zum grünen Zweig passte zumindest mal zur Weihnachtszeit und zu ihrem kümmerlichen Adventsgesteck auf ihrem Wohnzimmertisch. Diese Einsamkeit war schrecklich, und kroch ihr in jede Ritze ihres Daseins. Sie musste etwas dagegen tun, so viel war sicher, andererseits hatte sie auch große Angst unter Menschen zu gehen. Ihrer Ansicht nach nutzten viele Menschen die Weihnachtszeit eh nur zum Trinken und zum Klauen. Und der ursprüngliche Sinn von Weihnachten war den meisten

Menschen ohnehin nicht mehr bewusst. Gerade gestern hatte sie eine Reportage gesehen, bei der Reporter auf der Straße die Menschen gefragt hatten ob sie denn noch wüssten was an Weihnachten gefeiert werden würde. Es war erstaunlich. Von zwanzig interviewten Personen wusste nur eine dass an Weihnachten die Geburt Jesu gefeiert wird. Die Antworten reichten von „Wintersonnenwende“ bis hin zu „Kreuzigung und Auferstehung Jesu“ Am erschreckendsten allerdings fand sie die Antwort eines etwa zehnjährigen Kindes, das antwortete, dass an Weihnachten gar nichts gefeiert würde. Dieses Kind war der Ansicht dass es Weihnachten nur

deshalb gab damit die Erwachsenen den Kindern Geschenke machen mussten. Petra war irgendwie im Zweifel, auf der einen Seite wollte sie am liebsten in Selbstmitleid zerfließen, und das Haus nicht verlassen, auf der andren Seite wollte sie sich der Depression nicht hingeben und dagegen ankämpfen, das Haus verlassen, und schauen was dann passiert. Wie so oft war sie völlig unentschlossen. Während sie so unentschlossen und gedankenverloren auf ihrer Couch saß klingelte es plötzlich an der Türe. Sie öffnete. Sie schaute rechts, sie schaute

links, doch sie konnte niemanden sehen. Sie wurde ein bisschen sauer. Dass Kinder Streiche machten war ja normal, aber ausgerechnet zur Weihnachtszeit? Denn einen anderen Grund konnte sie sich nicht vorstellen. Mit grimmigem Gesicht schloss sie die Türe. Als sie in ihr Wohnzimmer zurückkam, und sich wieder auf ihre Couch setzen wollte hörte sie ein lautes, deutlich vernehmbares „Hee, Aua, hier sitze ich“ Petra war total irritiert, denn zu sehen war niemand. Sie dachte sie wäre jetzt endgültig verrückt geworden. Das war die logischste Erklärung, zumal sie jeden Tag damit kämpfte in einer Welt zumindest halbwegs zurecht zu kommen

die sie nicht verstand. Das nächste was sie hörte war:“ Siehst Du mich denn nicht?“ Petra antwortete „Nein…?“ und man sah förmlich Fragezeichen über ihrem Kopf schweben. Das unsichtbare Wesen gab ein leises „Ups“ von sich, und langsam, ganz langsam entstanden Konturen, und so langsam ahnte Petra dass es sich hier um einen Engel handeln musste. Denn die Gestalt, die da auf ihrer Couch saß hatte große weiße Flügel auf dem Rücken, die in einem leuchtenden Weiß strahlten. Das Weiß war noch wesentlich weißer und strahlender als alles was sie bisher gesehen hatte. Petra war sichtlich

irritiert, denn bisher dachte sie eigentlich dass es in der Wirklichkeit keine Engel gab. Und nun saß sogar einer auf ihrer Couch. Es gab keine andere Erklärung, sie musste träumen. Sie zwickte sich in den Arm, doch das Wesen auf ihrer Couch verschwand nicht. Es hatte jetzt nur zusätzlich noch ein äußerst breites Grinsen im Gesicht. Nachdem Petra es endlich geschafft hatte sich einigermaßen zu beruhigen und sich damit abzufinden, dass da ein sehr seltsames Wesen auf ihrer Couch saß begann sie neugierig zu werden. Sie setzte sich neben das Wesen und fragte erst einmal: „Wer bist Du?“ Das Wesen erzählte, dass es Raphael heißt,

eigentlich ein Engel sei, die anderen himmlischen Wesen allerdings nicht so wirklich als einen von ihnen akzeptierten weil er statt der unter den Engeln so beliebten Harfe lieber Keyboard spielte. Jetzt war es an Petra ein wenig zu grinsen, ein Engel, der Keyboard spielte? Irgendwie wollte das so gar nicht zu dem passen was sie sonst so bisher von Engeln gelesen und gehört hatte. Aber wenn sie so daran dachte, dass ja auch sie nicht gerade dem entsprach was man so von einer Frau Ende 40 erwartete, dann wurde dieser Engel ihr gleich sympathisch. Zumal das was da so an den Flügeln dran war, auf der Erde auf jeden Fall als sehr attraktiver Mann

durchgegangen wäre. Petra und Raphael unterhielten sich lange, und je länger sie sich unterhielten umso intensiver wurde ihre gegenseitige Sympathie. Es klang seltsam, doch wenn sie sich vorstellte, dass Raphael sie auf den Weihnachtsmarkt begleiten würde, bekam sie richtig Lust dorthin zu gehen, und ihre Ängste und Depressionen schienen auf einmal verflogen zu sein. Noch bevor sie den Mund aufgemacht hatte schlug Raphael Petra vor, dass sie doch gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt gehen könnten. Es schien beinahe so als würde Raphael Gedanken lesen

können. Raphael konnte sich nur komplett unsichtbar machen, oder eben komplett sichtbar sein, so dass die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt alle seine Flügel sehen würden. Denn ganz unsichtbar machen wollte er sich auch nicht. Das hätte unweigerlich dazu geführt dass es so aussieht als würde Petra mit sich selbst reden. Und da bestand dann doch eine ziemliche Gefahr, dass Petra endgültig für verrückt erklärt werden würde. Doch sie gingen beide davon aus dass das nicht weiter schlimm war, wenn die Flügel zu sehen waren, zum einen achteten die Menschen in der

heutigen Zeit ohnehin viel zu wenig auf andere, und gerade in der Weihnachtszeit waren alle so in ihrer Hektik gefangen dass sie die Flügel wahrscheinlich nicht einmal wahrnehmen würden. Sie machten sich auf den Weg, und bald schon waren sie auf dem Weihnachtsmarkt. Die Gerüche, und die ganze Atmosphäre hätten beide umgehauen, wären da nicht die vielen drängelnden Menschen gewesen, denen der ursprüngliche Sinn von Weihnacht ganz offensichtlich verloren gegangen war. Die Menschen waren zwar wirklich im Wesentlichen mit sich selbst

beschäftigt, aber dieses ungewöhnliche Paar zog dann doch den einen oder anderen Blick auf sich. Petra war nicht gerade das was man attraktiv nennen konnte, und sie war auch immer recht unkonventionell gekleidet. Alleine das hätte schon ausgereicht dass der eine oder andere auf das Pärchen schaut, daneben aber auch noch ein Wesen dass zwei Flügel auf dem Rücken hatte. Das schien für manche Menschen dann zu viel zu sein. Die Menschen die sie wahr nahmen und sich nicht ihrer Weihnachtshektik hingaben waren

sichtlich irritiert. Als sie durch den Weihnachtsmarkt hindurch gegangen waren und den einen oder anderen Glühwein getrunken, und die eine oder andere Bratwurst gegessen hatten stellten sie sich vor die große Bühne. Auf dieser großen Bühne gab es ein Programm, das den beiden sehr gut gefiel. Sie spürten nicht einmal das Gedränge der Menschen vor der Bühne, immer zwischendurch gab es auch Zeiten bei denen jeder nach oben auf die Bühne kommen und sein Können zeige konnte. Dafür gab es keine Grenzen, jeder, wirklich jeder und jede konnte sich auf die Bühne stellen und etwas darbieten. Man musste sich nur kurz beim

Moderator anmelden. Ehe Petra es so richtig registriert hatte war Raphael auf der Bühne und spielte auch gleich auf dem auf der Bühne stehenden Keyboard Weihnachtslieder. Raphael spielte so ergreifend, dass alle Menschen, die sich auf dem Weihnachtsmarkt befanden sich nicht mehr bewegten, so lange Raphael spielte. Alle schienen ihre Weihnachtshektik auf einmal vergessen zu haben. Raphael gab Petra ein Zeichen, dass auch sie auf die Bühne kommen solle. So richtig Lust hatte sie zwar nicht dazu, doch da sie gerne wieder in der Nähe von Raphael sein wollte überwand

sie sich und ging zu Raphael auf die Bühne. Dann geschah etwas seltsames, das Keyboard spielte weiter, doch Raphael und Petra wurden immer verschwommener, bis sie plötzlich beide nicht mehr zu sehen waren. Und das Keyboard spielte weiter und weiter, und die Menschen fingen zwar wieder alle langsam an sich zu bewegen, doch die Hektik die sie vorher hatten war plötzlich vergessen. Sie besannen sich wieder darauf dass Weihnachten ursprünglich ein besinnliches Fest war und dass Hektik im krassen Gegensatz zu Besinnlichkeit steht. Der Leser wird sich nun fragen wo

Raphael und Petra abgeblieben sind…nun Petra und Raphael waren in Wirklichkeit beide Engel, nur hatte Petra davon nichts gewusst, doch das war mit einer der Gründe warum sie anders war als die anderen Menschen. Darum, seid sehr vorsichtig wenn ihr Euch mit Menschen unterhaltet, die irgendwie „anders“ sind, denn immer dran denken: Auch dieser Mensch könnte ein Engel sein.

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Hörbuch

Über den Autor

JeanneDarc
Körperlich 53, aber doch innen auch irgendwie ein bisschen Kind - manchmal auch ein bisschen arg was wohl zum Teil auch an meinen diversen Krankheiten liegt.
Ich schreibe gerne Bücher um mich von der Welt ein bisschen abzulenken die ich zu einem grossen Teil nicht verstehen kann, und auch grösstenteils gar nicht will.
Das führt dazu dass in meinen Büchern einerseits viel von mir zu finden ist, und doch spielen auch viele andre Elemente in meine Bücher mit rein.

Ich bin mittlerweile in einigen Anthologien vertreten, daher zieht es mich auch nicht runter, wenn jemand meine Geschichten mal nicht mag. Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Und wenn sie niemandem gefallen würden, hätten es nicht einige Geschichten von mir in Bücher hinein geschafft


Ausser Bücher schreiben spiele ich Keyboard, und habe so einiges an Handpuppen.
auch auf meinem Profilbild ist normalerweise eines zu sehen.


und zum schluss noch was mich inspiriert : Eigentlich das Leben und was in diesem so passiert,
das kann manchmal ein Lied sein oder ein Erlebnis, oder auch ganz was anderes...
Beim Schreiben mag ich gerne Country Music (Classic Country) während ich sonst mehr Liedermacherinnen höre wie z.b. mein muskalisches Idol Juliane Werding.
Ich bin gerade sehr stolz darüber dass ich im Keyboardunterricht nach gerade mal 1 Jahr mich nun erstmals an einem Lied von meinem Idol versuchen darf.
Was die schriftstellerischen Erfolge angeht - nunja - der eine oder andre Wettbewerb wurde mitgemacht und das beste was ich erringen konnte war ein 2.Platz (nicht hier auf mystorys) schaun wir mal wie sich mein Leben weiter entwickelt, obwohl, es ist eigentlich nicht ganz, aber fast, egal, denn das Leben schreibt die besten Bücher, ich schmücke sie nur aus und schreibe sie dann auf
Meine Vitag im Net Verlag: http://www.net-verlag.de/weinsanto-susanne.html

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