Ach, dies mühselige Regieren liegt mir wirklich auf der Seele.
Doch das Volk erkennt meist nicht, wiesehr ich mich damit quäle.
Was ziehe ich für diese Sitzung an?
Ich will nicht aussehen wie ein Mann,
ich möchte mich adretter kleiden,
würde gerne Männeraugen weiden.
So wird eine Beraterin klargemacht,
die unserer Kanzlerin nun sagt,
was man in ihrem Job trägt und was nicht.
Dies Presse rückt sie dann schon ins rechte Licht.
Ach, endlich ist Oktoberfest,
bei dem man gern die Sau rauslässt.
Auch ein Ministerpräsident,
den in Bayern fast jeder kennt,
muss sich dabei sehen lassen.
Er stemmt die Maß und hoch die Tassen.
Der Dienstwagen bringt ihn nach Haus zurück.
Vorher wünscht er dem Volk noch Glück.
Fast jeder Minister tritt irgendwann
per Flugzeug eine Dienstreise an.
Da ist es doch nur angenehm
und außerdem auch sehr bequem,
wenn man sich in der Urlaubszeit
dadurch von zuviel Stress befreit,
sich in ein Dienstflugzeug reinsetzt.
So kommt man frisch, nicht abgehetzt,
zur anberaumten Sitzung eben.
Was kostet schon ein Ministerleben?
Ich weiß, aus meinen Worten klingt Groll.
Oft habe ich die Nase gestrichen voll
von Menschen, die das Volk regieren.
Sagt mir, was muss denn noch passieren,
bevor ihr merkt, was im Staate abläuft,
dass der kleine Mann in Schulden ersäuft,
dass er vor Sorgen nicht mehr schlafen kann?
Wen interessiert er, der kleine Mann?
Lasst uns mal tauschen für ein halbes Jahr.
Vielleicht wird dann auch Politikern klar,
dass andere Saiten aufgezogen werden müssen,
um das Volk nicht zu verdrießen.
Diese Erkenntnis, liebe Politiker, wünsch ich euch,
schließlich sind alle Menschen gleich.