Biografien & Erinnerungen
Das Schlumpftrauma

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"Anders, als der Titel vielleicht vermuten ließe, geht es um Musik. Oder so was Ähnliches ..."
Veröffentlicht am 28. April 2014, 20 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Anders, als der Titel vielleicht vermuten ließe, geht es um Musik. Oder so was Ähnliches ...

Das Schlumpftrauma

In der Mitte der 90er, als Spinat noch viel Eisen enthielt, niemand ernsthaft geglaubt hätte, Kanzler Helmut Kohl würde innerhalb der kommenden hundert Jahre abtreten und Nachrichtensprecher sich ungestraft mit kunterbunten Krawatten in die Tagesschau setzen konnten, da bekam ich zu Weihnachten eine Stereoanlage geschenkt. Damals, die älteren werden sich erinnern, musste man zum Musikhören noch wuchtige Geräte mit zwei ebenso wuchtigen Lautsprechern, die das Wörtchen »Stereo« rechtfertigten, auf sperrige Wohnzimmeranrichten oder in, uh, »Anbauwände« stellen. Grabsteine aus Plastik und Spanplatten waren diese

Geräte, chinesische Massenware, vollgeklatscht mit blinkenden Digitalanzeigen, die allen Gästen mitteilen sollten: Hey, ich war scheißteuer, bewundere mich! Selbige Anlagen verlangten nach möglichst kratzfreien Silberscheiben, auf denen sich die Musik befand, die man hören wollte, und die noch älteren unter den Mitlesern gehörten damals ja vielleicht zu jenen Ewiggestrigen, die nicht müde wurden, darüber zu staunen, dass man die kleinen runden Scheiben gar nicht nach der Hälfte umdrehen musste. Absurde Zeiten waren das.

Aber zurück zu den wichtigen Dingen: zu mir. Ich wurde also am Abend der

Bescherung mit einer von mir definitiv nicht gewünschten Musikabspielapparatur konfrontiert. Zu jener Zeit verhielten Musik und ich uns zueinander wie Öl zu Wasser. Ich weiß nicht mehr, warum das so war, aber als Knirps fand ich Musik grundsätzlich noch beschissener als Mädchen (und das wollte was heißen). Später ging mir auf, dass »Perlen« wie Dr. Alban, Haddaway, Ace of Base und das Schweizer Tanzschokobärchen DJ Bobo nicht ganz unschuldig an dieser Einstellung gewesen sein können. Ich war halt einfach zu klug für diese den Gehörgang verklebende Flitzekacke der 90er, die den künstlerischen Gehalt von

aufgeweichtem Styropor besaß. Entsprechend lang war am Heiligabend mein Gesicht. Hätte in jenem Moment ein Pferd neben mir gestanden, man hätte uns nicht auseinanderhalten können. Und mein Vater hielt natürlich immer schön mit der Videokamera drauf. Auch so eine Unsitte der 90er: jedes noch so kleine Familienereignis wurde auf Videokassette gebannt. Das machten alle so, die ich kannte. Auf einem der ersten Bänder sagte der Filmende grundsätzlich etwas wie: »Das kannste mit Fotos gar nicht vergleichen. So was ist später mal unschätzbar.« Die aufgenommenen Kassetten schaute man dann einmal an, lachte sich den Podex ab, und

anschließend verschwanden sie für lange Zeit in einem der Schränke, der, uh, »Anbauwand«, wo sie vor sich hin entmagnetisierten, einsortiert in nummerierte Plastikschachteln, die wie alte Bücher aussahen, bis man das irgendwann völlig ungenießbare Krisselwerk dutzendfach in Plastiksäcke steckte und wegschmiss, weil sowieso kein Mensch mehr einen Videorekorder im Haus hatte. Exkurs Videokamera Ende. So was wie »Na, was ist denn das?«, fragte mein Vater natürlich, während er mit einem Auge durch den surrenden Camcorder glotzte und mich dabei beobachtete, wie ich vor dem Geschenk

hockte wie Ludwig XVI. vor dem Schafott. Solche Fragen, die grundsätzlich jedem Kind vor laufender Kamera peinlich waren und deswegen immer nur stillschweigend und mit entnervten Blicken à la »Alter, das siehst du doch selber, was das ist, also frag nicht so blöde!« in Richtung Kamera beantwortet wurden, sollten wohl die für die Nachwelt dokumentierende Stimme aus dem Off darstellen. Quasi der Facebook-Kommentar der 90er. Derweil meine Eltern mir immer noch ein Statement zu meinem ach so tollen Geschenk entlocken wollten, hockte ich weiter ungläubig vor der Stereoanlage und fragte mich, warum meine Eltern mir

nicht einfach 'nen Game Boy geschenkt hatten, wenn sie mir wirklich eine Freude machen wollten. (Ein Jahr später waren sie übrigens schlauer und schenkten mir tatsächlich einen. Entgegen der allgemeinen Annahme sind auch Eltern lernfähig.) Aber das Elend nahm an besagtem Abend kein Ende, denn wenn man schon so einen elektronischen Backstein verschenkt, dann will man ja auch, dass der Beschenkte was damit anfangen kann. Drum offenbarte sich ein weiteres Geschenk nach dem Auspacken zu meinem Entsetzen als Musik-CD. Und nun kannte die Geschmacklosigkeit der 90er Jahre in Sachen Popmusik ja

bekanntlich keine Grenzen, doch trotzdem schafften meine Eltern es, diese nicht vorhandene Grenze zu sprengen: Die Techno-Schlümpfe?!?! Falls sich jemand fragt, was das war: Ein geldgeiler wie skrupelloser Musikproduzent nahm Lieder aus dem Archiv, die jeder kannte, verdoppelte einfach deren Abspielgeschwindigkeit, bis der Gesang nach heliumsüchtigen Chorknaben klang, packte einen saudummen Bumsbuden-Beat dazu, presste den Mist auf CD und klebte hinterher die Schlümpfe drauf. Hätte im Prinzip auch mit Pumuckl funktioniert, nur dass die Interpreten dann Kreide hätten fressen müssen. In dem Moment

wäre ich gern einfach durch den Boden gesickert, um es mir in der Wohnung unter uns gemütlich zu machen, aus der es immer so stank, wenn die 80jährige Bewohnerin, von der man nie wusste, ob sie überhaupt noch lebte, mal in ihre Kittelschürze gewickelt die Tür öffnete, um uns Kinder anzuschnauzen, wir sollten im Hausflur leiser sein. Aber es half ja alles nichts: Es galt, gute Miene zum bösen Spiel zu machen ... NICHT! Wenn es einen Gott der undankbaren Kinder gibt, dann war er in jenem Moment sehr, sehr stolz auf mich. Kurzum: Die Freude blieb aus, und ich ging gleich zum traditionellen Kartoffelsalat über. Die Stereoanlage

fristete fortan ein dem Staub ausgesetztes, ungenutztes Dasein neben meinem Freund, dem Fernseher. Und diese unsägliche CD ließ ich irgendwo hinter Bergen aus altem Spielzeug verschwinden, wo keiner meiner Freunde sie jemals zufällig finden würde, um mich zum Gespött der ganzen Schule zu machen. Damit war mein Ausflug in musikalische Gefilde bis auf Weiteres vorüber, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte. Ich war ja so was von bedient! Die nächsten Jahre befasste ich mich mit den wichtigen Dingen des Lebens: Videospiele, Pommes rot-weiß, Cola und Oben-ohne-Sonnenanbeterinnen

im Freibad, Videospiele, Cartoons auf RTL2 und, ach ja, Videospiele. Bis dann plötzlich 1999 war. Inzwischen holte ich die Kiste mit dem Lego nicht mehr vom Schrank, in mein Gesicht verirrten sich hin und wieder mal Pickel und flaumige Haare, und Mädchen fand ich zwar immer noch blöd, jedoch nur, weil ich einer von denen war, die grundsätzlich nie eine abbekamen. Aber plötzlich fand ich MTV cool. Das war, bevor die esoterische Führungsriege des Senders vor lauter Kifferei vergaß, dass das M im Namen des Senders für »Music« stand, und stattdessen die Zuschauer 24 Stunden, sieben Tage die Woche mit Paris Hiltons stumpfsinniger Hackfresse

unter Dauerbeschuss setzte, bis keine Sau mehr einschaltete und aus dem verbrannten Rest des einstigen Pioniersenders ein Pay-TV-Müllkübel für hirnamputierte Sofakartoffeln wurde. 1999, das war eine Zeit, zu der eine Jennifer Lopez noch irgendwie sexy war und nicht die Verkörperung eines männerfressenden Hausdrachens mit Riesenhintern und Klunkersucht. Das Geschäftsmodell namens Backstreet Boys war bereits am Ablaufdatum angekommen, setzte sich aber immerhin noch nicht aus fettleibigen Alkoholikern zusammen. Na ja, zumindest waren sie noch nicht fettleibig. Es war eine Zeit, als die Welt noch wusste, wer Ronan

Keating war, als Britney Spears solche heutzutage unvorstellbaren Dinge tat wie singen und tanzen, vor allem aber war es eine Zeit, als anständige Rockbands noch anständige Rockmusik machten. Na ja, zumindest empfand ich das so, und genau das sollte mein Ding werden. Und weil Apple die Welt von heute noch nicht erfunden und mit schlechten Akkus ausgestattet hatte und manche Songs mir wahnsinnig gut gefielen, stellte ich gerne mal ein Mikrofon an den Fernsehlautsprecher, um das Lied auf Kassette aufzunehmen. Wenn dann mitten im Lied meine Mutter ohne Vorwarnung mein Zimmer betrat und mit ihrem für sie typischen lauten Mundwerk

grammatikalisch fragwürdige Dinge rief wie: »Sind das deine Socken, oder Papa seine?«, dann war meine böse ausfallende Reaktion so gerechtfertigt wie für sie unverständlich, weil sie natürlich nicht kapieren wollte, dass sie mir gerade die Aufnahme versaut hatte und ich jetzt den ganzen Tag weiter Musikfernsehen schauen musste, bis die Nummer noch mal gespielt wurde. Aber man war ja jung, und wenn man was hatte, dann war es Zeit. Was man dagegen so gar nicht hatte, war Geld. Trotzdem hatte ich irgendwann genug Zaster zusammen, um meine allererste CD zu kaufen: »Americana«, ein Album der, na ja,

Spaß-Punk-Kapelle The Offspring. Damals klangen die noch einigermaßen ruppig und nicht nach Bierzeltrock für abgehalfterte Jeansjackenopis, die ihrer Jugend nachheulen. Ironischerweise hatten die ihre große Zeit eigentlich, als ich die oben erwähnte Strereoanlage geschenkt bekam, vor lauter musikalischen Feuchtfürzen wie »What is love? Baby don't hurt me ...« und »Eins, zwei, Polizei, drei, vier, Kölner Bier« hatte ich das aber akustisch nicht mitbekommen. Außerdem war ich da wohl definitiv zu jung für Rockmusik gewesen und meine Eltern hätten sich allenfalls gefragt, was sie in der Erziehung falsch gemacht hatten. Aber

1999 war ja alles anders. Ich kam also mit der Platte nach Hause und klaute zu allererst ein CD-Radio aus dem elterlichen Schlafzimmer, weil die alte Stereoanlage sich vor lauter Nichtnutzung längst »kaputtgestanden« hatte, quasi nicht mehr existent war. Kurze Zeit später stand dann die komplette Familie wie zum Gruppenfoto versammelt in meinem Zimmer und bestaunte meinen Einkauf, als hätte ich den heiligen Gral erbeutet. War ja klar, dass der Sohn irgendwann doch noch anfangen würde, Musik zu hören, man hatte das ja gleich gewusst, der Junge sei ja inzwischen in der Pubertät, bla bla bla. Ich schmiss also die CD ein und ließ

das erste Lied laufen. Das setzte ungefähr so ein: Gitarrengeschrammel ... »Faaaaaaaalling, I'm faaaaaaaalling ...«, begleitet von mehr Gitarrengeschrammel. Man stelle sich dazu eine Stimme vor, die klang, als kämpfe eine sehr, sehr wütende Katze mit einer rostigen Kreissäge und sei dabei, zu gewinnen. Die Reaktion meiner Mutter war entsprechend: »Um Gottes Willen!!!« Meine Schwester sagte so was wie: »Ach du Scheiße!« und mein Vater, fachkundig, wie er war: »Das ist doch so 'ne Rechtsradikalenrambazambamusik, wa'?« Ja Papa, das war so 'ne Rechtsradikalenrambazambamusik, ganz genau.

Das Verhältnis in Sachen Musik zwischen mir und meinen Eltern blieb weiterhin zerrüttet, und zwar bis zum heutigen Tag. Und mit jedem neuen »Krach«, der auf Silberscheibe Einzug in mein inzwischen von Bandpostern zugepflastertes Zimmer hielt, wuchs das Unverständnis, bis es irgendwann in Gleichgültigkeit umschlug. Einzig Kurt Cobain attestierte meine Mutter beim ersten Mithören »aber eine schöne Stimme«, was sie allerdings zum Refrain hin sofort wieder revidierte. Und derweil ich weiter vor mich hin pubertierte und mein Gehör mit jeder Menge Rockmusik nachhaltig ruinierte, fragte ich mich immer wieder mal ganz kurz, in welcher

düsteren Ecke wohl die CD mit den Techno-Schlümpfen abgeblieben sein mochte. Gefunden habe ich sie bis heute nicht.

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PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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Reila88 Die Neunziger waren gruselig und dj bobo hat keine Stimme und keine Haare, aber dein Text hat echt was. Wie soll man das sagen, liest sich halt einfach und fließend. Gefällt mir echt vom Schreibstil.

lg
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Reila,

und dabei sagte man in den 90ern, die 80er seien schrecklich gewesen. Zumindest musikalisch gesehen war es auf jeden Fall umgekehrt. Das galt aber wahrscheinlich hauptsächlich in unseren Breiten. DJ Bobo (Allein der Name!) kannte in Übersee wahrscheinlich keine Sau.
Danke schön auf jeden Fall! :)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Ein feines Leckerli...und so voll mit Erinnerung, dass da wohl jeder einen Bonbon abbekommt, der das liest.
....DJBobo - das Grauen...der Mensch wollte einfach nie einsehen, dass er nicht singen kann. Wieso?
Ja, die 90er waren so etwas wie der letzte Versuch, mal wieder Neues zu erfinden.
Leider missglückt.... schlimm fand und finde ich auch die sogenannte Tanzperformance, die man jedem sogenannten Hit untergewühlt hatte.
Da wurden selbst Sendungen wie das Frühstücksfernsehen zur Horrorshow :))))
UND dann waren da ja noch die Genies - DIE LICHTERMACHER!!!
Bei Genesis oder Pink floyd mag das noch oberaffengeil gewesen sein. Aber es MUSSTE ja immer mehr werden. Wenn du heute zu irgendeinem Konzert gehst, musst du dich doch vorher ärztlich absichern, dass du nicht unter Epilepsie leidest.

LG von der Shirley
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Shirley,

das Schlimme ist ja: Der Bobo macht heute immer noch so was, das er selbst wohl Musik nennt. Weiterentwicklung? Och, wozu denn?
Aber immerhin versuchte man da noch, was Neues zu erschaffen. Hab das Gefühl, heute lässt man nur noch blutleere Hüpfdohlen auf die Meute los, die gesanglich entweder an das erinnern sollen, was Mariah Carey mal konnte oder die mittels ständigem Entblößen von Körperteilen davon ablenken sollen, dass Stimme und Melodie gleichermaßen aus dem Computer stammen. Da war die Geschmacklosigkeit der 90er fast schon besser.
Glücklicherweise gibt's auch heute immer noch die einen oder anderen alten Haudegen, die auf Konzerten ganz einfach das machen, was sie sollen: Musik. Hab da schon viele gute Konzerte erlebt, allerdings sterben diese alten Truppen auch so langsam weg.

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Mit diesem Thema weckst Du bei jedem so Erinnerungen. In den 70ern gab es noch die endlose Vielfalt, meine Götter hießen Purple, Tull, Emerson usw. usf. Auch wenn die mal kitschig wurden, waren sie immer jazzig und umwerfend. Aber die hat Dir sicher zu Deiner Zeit niemand vorgestellt. Mit Kopfhörern und krämpfigen Fingern auf den Tasten verfolgte ich die einschlägigen DDR-Sendungen... DAS ist Jagdfieber, Leute.
Ich bin nun immer wieder entzückt, wenn heutzutage junge Hühnchen diese Bands kennen und schätzen (wie hier im Forum immer mal zu erfahren). Was wohl auch für das aktuelle Niveau spricht.
Ach und meine vielen Schallplatten spiele ich noch immer wieder mal. Es werden ja sogar neue gepreßt, für die Kenner unter uns.
Schönes Thema, schön beschrieben.
Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Gerd,

vielen Dank. Es gab auch nach den 70ern noch wirklich gute Musik, und selbst in den 90ern gab's genug gutes Zeug, das heute zurecht als Evergreen gilt. Aber vielleicht ist es tatsächlich so, dass die Menge an Mist, der nur schwerlich als Musik bezeichnet werden kann, immer größer wird. Das kann aber auch gefühlt sein, weil die schlechte Musik in der Retrospektive ausgeblendet wird und früher sowieso alles besser war - vor allem natürlich Musik.

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Ich muss zugeben,
dass ich zu diesem Thema nicht so viel Spaß empfunden habe.
Aber das sollte ich wohl auch nicht, wenn man sich die Kategorie ansieht. ^^
Trotztdem kann ich mich aber immer noch daran erinnern, dass auch ich eine Stereoanlage geschenkt bekommen habe, die (zu dieser Zeit) von MP3 nur träumen konnte. Dennoch konnte ich diese Anlage mehrmals nutzen. Ich war nicht unglüclich über sie. Auch wenn ich heute gar nicht sagen kann, was ich alles über sie abgespielt habe.
Was die späteren Zeiten angeht, und vor allem um den Bezug zu dem Text zu finden, so habe ich zu einem späteren Geburtstag einen MP3-Player (also mit CD noch) geschenkt bekommen. Dazu gab es "The Dome" (was auch immer die Nummer da gerade gute war). Ich war glücklich mit dem Geschenk. Das bedeutete, dass ich dem Alten zum Abschied winken konnte.
Heute aber denke ich immer noch gern an die Zeiten, an denen ich auf der Stereoanlage "Die Schlümpfe" in all ihren Vasseten abgespielt habe.
Warum? Weil sie mich zum Rock erst hingeführt haben.
Es leben also die Lebensumstände. =)

Beste Grüße
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Luzifer,

na von MP3 war zu jener Zeit ja noch lange nichts zu sehen. Dem Format ist ja letztlich auch nur der Durchbruch gelungen, weil seinerzeit die Internetleitungen zu schmal für große Dateien waren. Und du hast tatsächlich »The Dome« gehört? Ich hab auch noch irgendeine »Bravo Hits« hier. Allerdings muss ich sogar zugeben, dass ich die tatsächlich haben wollte. Aber auch nur wegen einiger weniger Lieder. Und wie haben die Schlümpfe dich bitte zur Rockmusik geführt? Also die Erklärung hätte ich jetzt aber gern. :-D

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Jupp, "The Dome" gab es als Zusatzgeschenk zu dem Player. Gewünscht habe ich es mir nicht wirklich, aber warum es ausschlagen. ^^
Zu der Zeit waren glücklicherweise auch Lieder in den Charts, die ich gern hörte und dementsprechend auch auf der CD waren. =)
Die Schlümpfe haben mich dahingehend zu Rockmusik geführt, weil die gecoverten Songs meist aus der Rocksparte waren. Zumindest die, die ich gern hörte. Später habe ich dann die Originale entdeckt und bin so bei dem Genre geblieben.
Ohne die Schlümpfe hätte es also ganz anders kommen können. =D
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Scheint so 'ne Angewohnheit von Eltern zu sein, zu Stereoanlagen oder HiFi-Anlagen, wie mancher sie auch nannte, grundsätzlich 'ne Sampler-CD mit irgendwelchem Kram dazuzuschenken. Na ja, logisch eigentlich, sonst kann man mit dem Ding ja auch nicht wirklich viel anfangen, außer Radio hören. Aber das war damals auch immer so 'ne Sache, als Radio noch nicht digital übers Netz kam: Antenne ausrichten, sich mit dem Ding irgendwie blöd ins Zimmer stellen, bis man mal so was wie Empfang hatte und dann hoffen, dass der Empfang auch bleibt, wenn man sich wieder entfernt.

Hmm, die Schlümpfe haben auch Rockmusik gecovert? Das muss dann aber später gewesen sein. Zu meiner Zeit haben die tatsächlich nur Techno-Zeug gecovert, das im Original schon Schrott war (fand ich zumindest). Sonst hätte ich die vielleicht gar nicht so schlimm gefunden. Wobei ... hm, doch, wahrscheinlich schon.

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
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