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Drachenauge - Kapitel 1

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"Drachenauge - Kapitel 1"
Veröffentlicht am 22. April 2014, 32 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Drachenauge - Kapitel 1

Drachenauge - Kapitel 1

Kapitel 1: Schlachten

Abgetrennte Hände flogen durch die Luft, die Klingen noch fest umklammert. Blutfäden der abgetrennten Gliedern, die die abgetrennten Glieder und den dazugehörigem Torso verbanden, wurden länger und dünner, bis sie schliesslich kappten und der dazugehörige Krieger leblos und am eigenem Blut erstickend zu Boden fielen. Ein grausames Blutbad verrichtend schlugen sich die namenlosen Banditen ihren Weg Richtung Drachenauge. Doch sie hatten nicht mit der überwältigen Gegenwehr der gordovanischen Garde, die im Burg hausten,

gerechnet. »Haltet Stand!«, brüllte der Feldmarschall der Verteidiger. »Sie dürfen die Festung nicht erreichen!« Mit letzten Kraftreserven und einem ohrenbetäubenden Kampfgebrüll stiessen die Gardisten ihre Schwerter in die Leiber der Banditen, parierten die Schläge der Gegner mit ihren gewölbten Rundschildern, und stachen wieder zu. Das Blut quoll aus allen Löchern, ob natürliche oder durch Klingen erzeugte. »Ich brauche Unterstützung!«, rief Gandor Bennet, der Kommandant, seinen Kammeraden zu. Der Schatten Leander, der seinen Gegner eben erst ins Reich der Toten schickte,

vernahm den Hilferuf seines Ausbilders, der gegen zwei Banditen zugleich kämpfen musste. Eilends lief er zu ihm, hielt sein Schwert kampfbereit und rammte einen der Gegner mit dem Schild um. Eher sich der Bandit versah, schlitzte Leander ihm die Kehle durch. Gurgelnd kämpfte dieser um sein Leben, bis ihm die Kraft nicht mehr reichte. Nun wandte er sich dem anderen Banditen zu, der sich Gandor annahm. Der Bandit blickte ungläubig zu seinem toten Kammeraden. Er kam nicht mehr dazu sich zu sammeln und zum Angriff überzugehen. Wie auf eine stumme Absprache stiessen Leander und Gandor ihre Klingen in den Leib des

Banditen. Blutgetränkte Klingen und ein ohrenbetäubender Jubel stieg dem Himmel empor, als der letzte der Banditen seinen letzten Atemzug ausstiess. Doch es war ein bitterer Sieg. Von den zwei Kompanien blieb nur noch eine handvoll am Leben. »Der Fürst nicht sehr erfreut sein«, meinte Leander, als dieser die übriggebliebenen Gardisten sah, die mehr sterbend wirkten, als lebend. »Halt dein vorlautes Maul, Grünschnabel!«, fuhr der Feldmarschall ihn an. Im laufe seiner Lebensjahre hatte er einen Wanst angefressen, was seine Kampfkraft nicht im geringsten minderte.

Seine Arme und Brust waren nach wie vor muskulös. »Wir haben die Festung verteidigen können. Erklär mir, wieso der Fürst nicht erfreut sein sollte?« Nach dem Anschiss bereute seinen Gedanken laut ausgesprochen zu haben. Wie konnte er nur als einen von ihnen sehen, da er nur ein Schatten, ein Rekrut der Garde, war? »Unrecht hat er aber nicht«, trat Kommandant Gandor Bennet an seine Seite. »Obwohl wir die Schlacht für uns entscheiden konnten, sind wir nur noch ein Bruchteil von dem, was wir zuvor waren.« »Verflucht«, stiess der Feldmarschall durch die Zähne. Sein rot gewordener

Kopf bildete einen Kotrast zu seinem weissem Backenbart und dem zerzausten Zopf. Leander erkannte im Gesicht des Feldmarschalls, dass er sich auf die bevorstehende Strafe vorbereitete, die unweigerlich kommen musste. »Abmarsch, nach Hause!«, rief Kommandant Gandor den übriggeblieben Gardisten zu. Die Rüstungen, die aus genieteten Eisenschienen, Arm- und Beinschienen sowohl Helme mit Wangen. und Nasenschutz bestanden, waren verbeult, verdreckt und mit Blut besudelt. Die Gesichter waren nicht minder verschont geblieben. Sei es durch die Waffen

entstanden, oder durch den Gedanken an gefallene Freunde und Brüder. Während die Gardisten den geschlungenen Trampelpfad, die von vereinzelten Grashalmen und Büscheln gesäumt waren, liefen, dachte Leander an die Schlacht. Allmählich fragte er sich, warum er jetzt, da seine erste Schlacht vorbei war und das Adrenalin versickert war, kein Leid für die Toten verspürte. War er überhaupt fähig etwas zu fühlen? Nachdem sie die Treppe, in die der Trampelpfad mündete, hinaufgingen, sah er die Fürstentochter mit nassen Augen an eine Eiche stehen. Da begriff er, dass er doch in der Lage war, zu

fühlen. Der Feldmarschall ging vorsichtig zu ihr. In der ramponierten Rüstung und den Blutflecken musste er furchterregend auf sie wirken. Dazu gab es keinen Grund. Der Feldmarschall würde ihr nie etwas antun, dass wusste die Prinzessin auch, da sie ihn schon ihr Leben lang kannte. Er rammte das Schwert in den Boden und kniete vor ihr nieder, wie zu einem Gebet. »Erhebt euch, Feldmarschall«, bat sie mit ihrer sanften Stimme, in der Bitterkeit mitschwang. »Ich wünsche nicht, dass ihr vor mir kniet, wie vor meinem

Vater.« Der Offizier tat, wie es ihm geheissen. Unwillkürlich streifte sein Blick an dem bauchfreiem Kleid, das gefährlich nahe dran war die Intimstellen preiszugeben. Unwillkürlich fragte er sich, warum sie sich unbedingt so anziehen musste, wie es eine Bordsteinschwalbe tun würde, die keine Kleidung besass. Es war keine Kleidung für eine Adelige. Sofort wischte er den Gedanken fort, als er in ihr schönes Gesicht blickte, die vor Trauer zerfressen war. Die leichte Brise wehte ihr goldbraunes Haar vors Gesicht, so dass man nicht die ganze Nässe in ihren grünen Augen sah. »Es tut mir unendlich Leid, dass ihr das

ansehen musstet«, verkündete der Feldmarschall ehrlich und so sanft es ihm möglich war. »Warum müsst ihr immer kämpfen?«, fragte Prinzessin Esmeralda verbittert. »Prinzessin, wie kann ich euch verständlich machen, dass es manchmal nicht anders geht. Diese Banditen haben nichts gutes im Sinn. Sie berauben uns unsere Liebsten, reissen sich unser Hab und Gut an sich und lassen uns am Strassenrand zum sterben liegen. Solcher Dekadenz müssen wir entgegenwirken. Auf der friedliche Art funktioniert es bei diesen Banditen leider nicht so, wie ihr es euch vorstellen mag«, versuchte der Feldmarschall ihr zu

erklären. »Es muss doch einen anderen Weg geben, als sich ständig die Köpfe vom Hals zu trennen. Man kann sie doch in den Kerker einsperren.« »Wie sollen wir sie den da reinbringen, ohne Gewalt anzuwenden? Freiwillig werden sie da nicht reingehen. Sie würden die Waffen gegen uns und der Verhaftung erheben. Ausserdem haben wir weder genug Platz für alle, noch genug Personal zu Verfügung, um alle zu beaufsichtigen. Und die Unterbringung würde Unmengen an Steuergelder verschlingen. Habt ihr vielleicht daran gedacht?« »Dann soll mein Vater die Steuern

erhöhen«, schlug die Prinzessin vor, ohne vorher über ihre Worte nachzudenken. »Wenn euer Vater es täte, dann würde das Volk sich gegen ihn erheben und wir würden wieder im Strudel der Gewalt.« Traurig und resignierend liess die Prinzessin den Kopf sinken. Eine frische Träne lief ihr die Wange hinab. Der Feldmarschall wusste nicht recht, ob sie wegen diesem Gespräch und wegen der Schlacht weinte, oder ob an der Tatsache lag, dass die Prinzessin vor einem Jahrzehnt, an genau dieser Klippe, das letzte mal ihre Mutter lebend gesehen hatte. Vielleicht lag es an beidem. »Ich kann nicht verstehen, wie sich

erwachsene und zivilisierte Menschen sich wie tollwütige Tiere abschlachten müssen«, hob die Prinzessin den Kopf und wischte die Träne von der Wange. »Wolfram«, unterbrach Gandor das Gespräch. »Ich unterbreche nur ungern, wie Ihr wisst, aber der Fürst erwartet den Schlachtbericht. Und Ihr kennt seine Geduld.« »Schatten Leander«, richtete er sich an den Jüngling. »Ich möchte, dass du solange bei der Prinzessin bleibst, bis sie wieder zurück möchte. Verstanden?« »Jawohl, Sir«, salutierte Leander und konnte das dezente Lächeln nicht unterdrücken. Mit einem wehmütigen Blick zur

Prinzessin wandte sich der Feldmarschall zögernd zum gehen. »Was heisst, wir haben die Schlacht gewonnen?!«, brüllte Fürst Estoban ausser sich vor Wut. »Wir haben fast die gesamte Mannschaft bei dieser Schlacht verloren. Wo bitte schön haben wir gewonnen?« »Die Banditen sind alle niedergeschmettert. Keiner von ihnen konnte auch nur in die Nähe der Festung kommen. Ist das denn kein Sieg?« »Es ist eine Schande, das so viele unserer Männer bei so einer simplen Verteidigung ihr Leben lassen mussten. Was soll denn passierten, wenn wir im

Krieg lägen? Sollen wir mehr Männer verlieren, als wir überhaupt haben? Wäre das in euren Augen auch ein Sieg?« »Nein, Sire«, gab der Feldmarschall kleinlaut von sich. Gandor hatte noch nie erleben müssen, dass der Feldmarschall so sehr gedemütigt war, wie in diesem Augenblick. Schon oft hatte er erlebt, wie der Fürst und der Feldmarschall lautstark miteinander stritten. Doch noch nie kam es zu einer solchen Abreibung. Schon gar nicht in Anwesenden der Bediensteten oder den beiden Kampfmagiern Callisto und Csardas, die hochnäsig auf den obersten Befehlshaber der Garde

blickten. Gandor beneidete seinen Vorgesetzten nicht. Im Gegenteil, er war heilfroh, nicht derjenige zu sein, der die Strafpredigt des Fürsten abzubekommen, obwohl auch er in gewisser weise mit schuldig ist. Nachdem sie Leander bei der Prinzessin gelassen hatte, marschierten sie und die restlichen Gardisten in die Burg, wobei Gandor und der Feldmarschall die einzigen waren, die nicht in die Kaserne begaben, um sich zu reinigen und um zu ruhen. Stattdessen bewegten sie sich in die Höhle des Löwen, dem sie die Situation auf dem Schlachtfeld erklären durften. Auf dem grossen Tisch, auf dem

man stiess, wenn man den Thronsaal betrat, lag die Karte der Gotha Region, die von Bechern an den Enden fixiert waren. Darüber waren Neal Gomez und Chavo Almeida gebeugt und schienen über irgendetwas zu grübeln. Die beiden erfahrenen Kampfmagier Csardas und Callisto standen unmittelbar dahinter und tuschelten miteinander. »Was, wenn noch mehr Banditen auftauchen?«, fragte Fürst Estoban erzürnt. Sein Gesicht hatte sich dem roten Wappenrock, auf dem ein Drache mit gespreizten Flügeln zu sehen war, angepasst. »Wollt ihr, dass sie in unsere Katakomben eindringen? Wollt ihr, dass unser kleines Geheimnis an die

Öffentlichkeit gelangt?« »Nein, Sire, ganz gewiss nicht«, schüttelte der Feldmarschall vehement den Kopf. »Nichts läge mir ferner das das.« »Ich habe eine Aufgabe für dich, Wolfram«, schien sich der Estoban beruhigen, auch wenn es seine Augen nicht taten. »Ich verlange von euch, dass ich durchs Land zieht, um neue Gardisten für das Drachenauge findet. Es sollen mindestens so viele sein, wie ihr heute bei der Schlacht verloren habt. Verstanden?« »Aber Sire, wie soll ich so viele Leute finden?« »Das ist euer Problem«, beendete Fürst

Estoban das Gespräch. »Und jetzt geht.« Kaum hatten sich die Offiziere zum gehen gewandt, flog Leander durch die Tür in ihre Arme. »Sie sind... hier. Sie haben... sie«, röchelte Leander schwach. »Wer ist hier?«, hackte Gandor nach. »Und wenn haben sie.« »Die Dunklen... Esmeralda«, waren seine letzten Worte, bevor er zusammensackte. Kurz zuvor »Gehen wir ein Stück spazieren?«, fragte Leander vorsichtig. Er wusste, wie traurig dieser Ort sie machte. Als ihre Mutter vor einem Jahrzehnt starb, war sie die ersten

Wochen und Monate nicht mehr wieder zu erkennen. Sie war nicht mehr das fröhliche und lebensbejahende Mädchen, dass sie zuvor war. Mit der Zeit hatte sie sich zwar wieder erholen können, aber es gab Tage, an denen traurig und nostalgisch an ihre Mutter zurückdachte. Besonders an den Jahrestagen wurde sie besonders deprimierend. Zu Leander’s Überraschung willigte sie ein. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie ihm widersprach, wie sie es sonst tat. Nachdem die Überraschung abebbte, kam in ihm ein mulmiges Gefühl hoch. Es war nicht typisch für sie. Er fragte sich, woher dieser Sinneswandel kam. Schliesslich kam ihm der Leitsatz seines

Vaters in den Sinn, dass sich alles veränderte, egal ob man es will oder nicht. »Warum bist du der Garde beigetreten, Leon?«, wollte die Prinzessin wissen. Darauf hatte Leander keine passende Antwort parat. Es gab so viele Gründe, und doch schien keine von ihnen eine passende Antwort zu sein. »Magst du es wirklich das Leben von Menschen auf diese barbarische Art zu beenden?« »In der Tat nicht. Ich bin der Garde beigetreten, um genau dies zu verhindern.« Skeptisch musterte Esmeralda ihn vom Scheitel bis zur Sohle und sagte

schliesslich: »Dann kannst du gleich versuchen unter Wasser zu atmen, um nicht zu ertrinken.« Darauf hatte Leander keine Antwort parat, weshalb er bei dem Seitenhieb beliess. »Wie weit seid Ihr mit dem Garten?«, wechselte er schliesslich das Thema. Sie sah ihn liebevoll an, streichelte ihn an der Wange und strich ihm seine dunkle, und von Schweiss verklebte Strähne aus der Stirn und lächelte das erste an jenem Tag. Leander bemerkte erfreut, dass ihre Tränen versiegt waren. »Komm mit, Leon«, hackte sie ihren Arm unter seinem und zog ihn hinter sich her. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Die

plötzliche Änderung ihres Gemütszustandes bereitete ihm Sorgen. So hatte er sie noch nie erlebt. Erst war sie am Boden zerstört wegen der Schlacht und dem bevorstehenden Todestages ihrer Mutter und nun schien dies sie in keiner Weise mehr zu berühren. Bei der Gelegenheit musste Leander seine Besorgnis gegenüber jemanden, egal ob Gandor, dem Medikus oder ihrem Vetter Neal äussern. Hauptsache es würde etwas in die Wege geleitet, damit sich die Prinzessin keinen Schaden erlitt. Im Garten angekommen, der sich zwar ausserhalb der schützenden Mauern der Festung befand, aber immer noch von

Steinmauern umzäunt war. Genau hier sah Leander die grösste Schwäche der Festung. Aus dem Garten aus konnte man sowohl in den Hof gelangen, als auch hinaus aufs Plateau. Beide Durchgänge waren mit simplen Holztüren versehen. Im Gartenschuppen angekommen, beugte sich Esmeralda zu einer Kiste vor, und kramte darin herum. Ihr pfirsichförmiger Hintern, der sich unter dem Kleid abzeichnete, brachte Leander’s Blut in Wallung. Als sie das Objekt ihrer Begierde fand, wandte sie sich wieder ihm zu. Leander betrachtete das hölzerne Etui in ihren Händen, das sie öffnete und einen Anhänger mit einem oval geschliffenen

Saphir. »Als meine Mutter und ich anfingen den Garten aufzubauen, hatte sie mir diesen Saphir geschenkt. Saphir ist der Kristall des Saturn und der Patron des Ackerbaus. Mit seiner Hilfe soll der Garten erblühen. Saphir heisst soviel wie heiss geliebt und die Liebe des Saturn. Nun denke ich, dass es Zeit ist, es dir zu schenken.« »Das kann ich doch nicht annehmen, Prinzessin. Es ist doch ein Geschenk an euch von eurer Mutter.« »Leander«, sah Esmeralda ihn streng an. »Es ist mein Wunsch dir dieses Geschenk zu überreichen. Ich denke nicht, dass meine Mutter ein Problem damit hätte,

wenn ich diesen Anhänger einem Menschen gebe, der mir so nahe steht«, drückte sie ihm das Schmuckstück in die Hände. Irritiert sah Leander sie an. Als er sich wieder gefasst hatte, fragte er sie: »Warum willst du mir den Anhänger schenken?« »Es gibt eine alte Legende über acht sagenumwobene Steine. Sie besagt, dass wenn ein Mensch sie alle in seinem Besitz hat, dass die Götter diesem Menschen unvorstellbare Macht, die den der Götter gleichkommt, geben. Dir, lieber Leon, traue ich vollkommen zu, diese Macht weise nutzen zu können.« Leander wusste abermals nicht, was er

sagen konnte. Nicht das er undankbar wäre, aber es bereitete ihm kein gutes Gefühl der Prinzessin ein Erinnerungsstück an ihrer Mutter an sich zu nehmen. »Lass uns wieder rein gehen«, unterbrach sie schliesslich das Schweigen, das Leander sichtlich Unbehagen bereitete. »Du könntest wirklich ein Bat gebrauchen.« kaum hatten sie sich zum gehen gewandt, sprang die Tür des Schuppens auf und ein Hüne in einem schwarzen Habit erfüllte den Rahmen. »Wer seid Ihr und was habt Ihr hier zu suchen?«, zog Leander sein Schwert aus der

Scheide. Der Hüne streckte seine Hand nach ihm aus, an dessen Innenseite ein, in verschiednen Farben fluorisierendes Kristall eingelassen war. Leander’s Blut gefror in seinen Adern, da er auf anhieb erkannte, was für ein Mensch der Hüne war. Das Adrenalin drang die Starre aus seinen andern und er schwang sein Schwert Richtung des Handgelenks. Noch bevor die Klinge das Fleisch erreichen konnte, schien es an einem unsichtbaren Schild abzuprallen. Ein erneuter Versuch brachte das gleiche Ergebnis. Der Hüne ballte seine Handfläche zu einer Faust. Leander’s Kehle war wie festgeschnürt, als hätte der Hüne am Hals gepackt.

Verzweifelt rang Leander nach Atem. Sein Kopf färbte sich rot. Mit den Fingern beider Hände versuchte er sich vom unsichtbaren Griff zu befreien. Vergebens. Als der Hüne dann seine Hand ruckartig nach oben zucken liess, flog Leander in die Lüfte. Er zappelte um sein Leben ringend, wie ein Fisch auf dem Trockenem. Als der Hüne seinen Kopf zu ihm hinaufbewegte, rutschte ihm die Kapuze ein Stück weit zurück. Dabei kamen die gezackten und und gewundenen Linien, die zu pulsieren Schienen, auf seiner rechten Gesichtshälfte zum Vorschein. Seine Augen waren durch und durch weiss, als würde es keine Pupillen

haben. Mit einer raschen Bewegung schleuderte der Hüne ihn gegen die Wand. Benommen und halb in der Finsternis versunken nahm er Entfernt ein Schreien und Kreischen war, das sich wie die Prinzessin anhörte. NEIN!!! Er versuchte sich wieder aufzurichten, um die Verfolgung aufzunehmen. Vergebens. Seine Glieder gehorchten ihm nicht. Er konnte noch die Anwesenheit des Hünen spüren, die jedoch immer schwächer wurde. Erst als die Präsenz nicht mehr spürbar war, kam die gesamte Kraft zurück. Doch es war zu spät. Der Hüne war bereits mit der Prinzessin

verschwunden.

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Django

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Ryvais Die Geschichte ist bis jetzt ganz gut. Nur, wie schon gesagt wurde, der Einstieg ist etwas zu direkt. Und, wenn ich ehrlich bin - ich verstehe das Vorgehen der Gardisten nicht so ganz. Sie verteidigen doch die Festung - wäre es da nicht geschickter, die Feinde von den Mauern aus zu beschießen o.ä.? So sind sie besser geschützt, ein Ausfall, wie du ihn offenbar beschreibst, scheint eigentlich nur bei einer Belagerung sinnvoll. Ich weiß nicht genau, wie du dir das gedacht hast, aber ich würde in jedem Fall noch irgendwie kurz erwähnen, warum sie außerhalb der Burg kämpfen - vielleicht schützen sie die Bevölkerung.
Außerdem hab ich auch mit dem Begriff Banditen so meine Schwierigkeiten. Das impliziert irgendwie, es wäre eine geringe Zahl unausgebildeter Räuber - was sie aber nicht sind, wie du selbst schreibst. Vielleicht wäre der Begriff Söldner an dieser Stelle passender? Und was genau wollten die Banditen eigentlich? Gehören sie möglicherweise zu dem Mann, der Esmeralda entführt hat? Klärt sich bestimmt alles noch ^^
Den Übergang zur Entführungsszene würde ich übrigens nicht unbedingt mit "kurz zuvor" einleiten - auf mich wirkt das irgendwie unprofessionell. Mach vielleicht eher klar, dass Leander berichten soll, was passiert ist, und fang dann mit der Szene an. (L. wird zwar kurz zuvor ohnmächtig, aber wenn er es geschafft hat, sich vorher bis zum Thronsaal zu schleppen, würde er das bestimmt auch noch hinkriegen.)
Und noch ein letzter Punkt: Du hast einen schönen Stil, wie hier ja öfter schon gesagt wurde, aber mich persönlich stören die häufigen Grammatik- und Kommafehler, die sich durch einen Betaleser sicherlich vermeiden ließen. (Ich weiß, hier gibt es keine richtige Betaleserbörse, aber es ist durchaus lohnenswert, auch auf anderen Seiten mal nachzuschauen.)
Ich hoffe, du lässt dich von meiner Kritik nicht runterziehen - ich weiß, was ich hier mache, ist meckern auf hohem Niveau ...
Ich würde dann auch mal in die weiteren Kapitel reinschauen - falls ich keine weitere Kritik geben soll, sag mir das bitte, okay? Ich würde nur ungern 19 weitere lange Kommentare schreiben, die dann sowieso nur ungehört verhallen. Wenn ich nichts von dir höre, geh ich davon aus, dass ich konstruktiv bleiben darf, ja?
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Django Konstruktive Kritik ist immer willkommen. :)
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ferderzauber das ist wirklich sehr gut geschrieben. Total fesselnd. Da kann man gar nicht aufhören :) ich liebe den Anfang. man befindet sich ohne Vorwarnung gleich mitten im Geschehen. super :)
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Gillegan Finde die Story interessant. werde auch dranbleiben. Ich würde allerdings die erste Seite nicht direkt mit herabfallenden Gliedmaßen beginnen. Mit fehlt hier der Einstieg. Man stürzt für mein Gefühl etwas zu schnell in die Schlacht. Ein paar Zeilen um Stimmung aufzubauen wären hier glaub ich sehr förderlich. Sonst ein wirklich guter Schreibstil. Greifbar und nah am Leser. Find ich gut.
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LunaBielle Ich finde das erste Kapitel schon mal ganz toll. Deine Schreibweise fesselt mich und ist total flüssig. :) Mir gefällt auch die Story. Am meisten begeistert haben mich die ersten drei Seiten, wie du die Schlacht beschreibst. Das ist echt spitze gewesen. Bei dem Teil, als du auf die Situation von Leander und der Prinzessin umgesprungen bist, hab ich mir als erstes gedacht, naja okay, muss jetzt nicht sein, dass man erfährt wie sie entführt wurde. Dann hab ich weiter gelesen und mir gedacht, oh doch, dass ist schon förderlich, denn man sieht was für eine liebevolle Prinzessin Esmaralda ist und baut eine bessere Beziehung zu ihr auf, dann wird die Entführung natürlich für den Leser noch schlimmer und zu guter Letzt kam da dann das noch mit dem Stein und ab da wusste ich, dass diese Szene eine sehr wichtige in deinem Buch ist. Also man soll sich nicht von dem Anfang täuschen lassen. :)
Morgen kommt der nächste Teil dran, ich hoffe du freust dich dann wieder über ein Feedback! :)
Liebe Grüße
*Luna
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friend cooles buch^^
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Terazuma Sehr interessant! Eine Festung namens Drachenauge. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber auch nicht, dass die Prinzessin jetzt noch entführt wird. ^^
LG Terazuma
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Buhuuuh Tolles Cover. :-)

Simon
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Django Danke schön :-)
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JJ1968w Nicht schlecht, ich bleib dran.
LG JJ
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