Kurzgeschichte
GESCHICHTEN UM WILLY - DER STAUBSAUGER

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"GESCHICHTEN UM WILLY - DER STAUBSAUGER"
Veröffentlicht am 16. April 2014, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse. Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie. Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.
GESCHICHTEN UM WILLY - DER STAUBSAUGER

GESCHICHTEN UM WILLY - DER STAUBSAUGER

Willy, der Staubsauger

Der Arbeitstag war wieder lang für Frauchen. Für Herrchen auch, der wie selbstverständlich die Betreuung von Opa übernommen hat, wenn Frauchen auf Arbeit ist, obwohl Opa ja Frauchens Papa ist. So etwas ist beileibe nicht selbstverständlich.

Willy durfte Herrchen wie immer begleiten und beschützen.

Am Abend treffen alle wieder aufeinander. Willy ist dann jedes Mal ganz aus dem Häuschen. Mit viel Mühe hat er inzwischen gelernt, seine Rudelmitglieder oder Besucher nicht mehr anzuspringen. Es fällt ihm aber

immer noch schwer. Unterwürfig legt er sich zu Füßen, der ganze kleine Körper zappelt dabei und er fiept leise.

„Na, Jungs, habt ihr auch solch einen Hunger wie ich?“ fragt Frauchen. Herrchen bejaht und Willy, als hätte er es verstanden, läuft zu seinem leeren Fressnapf. Willys Hunger zu stillen ist einfach, die abgemessene Portion steht bereits auf dem Kühlschrank bereit. In höchstens 3 Minuten hat Willy alles aufgefressen.

Für Herrchen und Frauchen gestaltet sich das Procedere etwas schwieriger.

„Mal sehen, was der Kühlschrank noch hergibt oder der Küchenschrank.“

„Nicht mehr wirklich viel.“

„Ich lass mir etwas einfallen.“

Aus Spaghetti, Erbsen, Maiskörnern, Tomaten und Kräutern bereitet Frauchen ein leckeres, farblich gut abgestimmtes vegetarisches Gericht. Herrchen scheint zufrieden.

„Es muss nicht immer Fleisch sein.“

Salz fehlt vielleicht etwas, aber es kann ja nachgewürzt werden, denkt Frauchen. Und reichlich geraten ist das Gericht, eine Portion bleibt übrig.

Herrchen und Frauchen essen und unterhalten sich dabei, Willy schlummert zu ihren Füßen.

Da holt Herrchen zu einer erklärenden Handbewegung aus. Sein Arm landet auf dem Tellerrand. Der Teller, der ziemlich

weit an der Tischkante steht, vollführt einen eleganten Salto, Erbsen, Maiskörner und Nudeln pfeifen mit Schwung durch die Luft. Die Nudeln sind schwerer, sie klatschen als Berg auf den Teppich, der Teller deckt als letztes den Nudelberg ab.

Willy springt erschrocken auf, Herrchen ist fassungslos. Und Frauchen?

Die hält sich vor Lachen den Bauch. Noch gestern hätte ihr Mann darauf gewettet, dass ihm „so etwas“ niemals passieren könne.

„Willy, du bist jetzt der Retter.“ Herrchen blickt seinen Hund fast bittend an und Frauchen weiß nun, warum sie ohne Salz gekocht hat. Alles ergibt

plötzlich einen Sinn.

Willy hat sofort verstanden. Seine Schnuppernase kreist über den Teppich, auch nicht die kleinste Kuller entgeht ihm. Nirgends ist ein Fleck zu sehen, als Willy seine Arbeit vollendet hat.

„Nun weiß ich auch, für wen die 3. Portion war“, sagt Frauchen, als Willy satt und zufrieden eingerollt wieder zu Füßen schlummert.

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Über den Autor

Albatros99
Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse.
Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie.
Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.

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pepsi55 Als absolute Tiernärrin, hat mir deine Geschichte sehr gut gefallen :D Ich sehe euren Willy hautnah bei mir zu Füßen, wie er dann freudig aufspringt und sich die Nudeln einverleibt :D Sicherlich wird das aber wohl nicht zur Gewohnheit werden, dass Willy sein Fress'chen vom Tisch bekommt ;-) bei der vorbildlichen "Erziehung". Meine beiden Kater "Max und Moritz" sind bei gleicher "Erziehung" unterschiedlich. Max, unser kleiner schwarzer Teufel würde sich direkt drauf gestürzt haben und unser getigerter Moritz wäre viel zu träge um überhaupt daran zu denken... Freue mich auf weitere Geschichten. Liebe Grüße Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Djambala Süß, gefällt mir sehr gut.

LG Djambala
Vor langer Zeit - Antworten
mukk süüüüüß!!!! gefällt mir sehr gut und schenkte mir ein Lächeln, danke!
Und soooo ein braves Hundchen!
Liebe Grüße
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Also Du kannst schon so zauberhafte Geschichten schreiben. Der Willy ist auch ein ganz Braver, der frisst erst nach Aufforderung,. Wehe, das würde mir bei unserem Kater "Kasperl" passieren - schlapp, schlapp weg ist es. Obwohl bei Gemüse?
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Wieder so wunderbar geschrieben..
Du und Fleur lockt mich noch raus, von meinen Pflegetieren zu berichten ;)
Herzlich liebe Grüße zu Dir
Und bitte mehr davon
Vor langer Zeit - Antworten
baesta So einen Staubsauger könnte ich glatt auch gebrauchen. Mein kater macht nämlich so was nicht. Unser "Freßchen" ist ihm ziemlich egal.
Konnte mir das so richtig vorstellen, wie Euer Willy den Teppich "gesaugt" hat. Einfach nur schön zu lesen.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Ach, ist das wieder herrlich!
Braver Willi! Aber wie soll er sich jetzt merken, dass er nicht vom Tisch aus gefüttert wird? ;-))
Weißt du, dass ich dich jetzt ein bisschen um diesen Hund beneide?
Wenn du noch ein paar Willi-Geschichten schreibst, kannst du auch ein Hundebuch daraus machen!

Liebe Grüße
fleur

PS.
Ach, ich sehe ja, dass schon zwei andere da sind ...
Tiergeschichten finde ich immer schön!
Vor langer Zeit - Antworten
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