Krimis & Thriller
Julias gefährliche Männer Teil 6 - "Lauf so schnell du kannst"

0
"Julias gefährliche Männer Teil 6 - "Lauf so schnell du kannst""
Veröffentlicht am 19. März 2014, 88 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
© Umschlag Bildmaterial: andreiuc88 - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin ein Ruhrpott Kind, 45 Jahre, lebe mit meinem Mann und unseren Kindern in Dortmund. Irgendwann hat mir das lesen von Büchern nicht mehr ausgereicht und ich fing an zu schreiben. Heute lese ich noch genauso gerne Bücher, nur nicht mehr so viele wie früher. Ich verwende jetzt mehr Zeit darauf sie selber zu schreiben und es ist noch viel spannender, als sie nur zu lesen. Obwohl ich alles lese habe ich mich beim Schreiben auf spannende ...
Julias gefährliche Männer Teil 6 - "Lauf so schnell du kannst"

Julias gefährliche Männer Teil 6 - "Lauf so schnell du kannst"


Kapitel 7

Um sechs Uhr klingelte der Wecker und Toni machte ihn mit einer Handbewegung aus. In seinen Armen gekuschelt und unsere Beine verflochten wurde ich wach. Er küsste mich auf den Scheitel, „Juli süße, wir müssen aufstehen.“  

Er grinste frech, „An deiner Stelle würde ich mich wieder einpacken, sonst kommen wir zu spät!“ Und sah dabei auf meine entblößte Brust. Schnell zog ich meinen Bademantel zu, in dem ich geschlafen hatte.

Ich hatte meine Verbände selber

abbekommen und sah mir meine Hände an. Na ja, schön sahen sie nicht aus aber bis auf ein paar kleinen Rissen und leichten Schürfungen war nichts mehr zu sehen. Hauptsache die Schwellungen waren weg.

Als ich aus dem Bad kam saß Toni schon in der Küche. Ich schüttete mir Kaffee ein und setzte mich zu ihm.

„Wie geht es deinen Händen?“ fragte er.

Wir sahen beide auf die Blessuren.

„Ich habe sie noch mal eingecremt aber es geht schon wieder.“ meinte ich.

Er bewegte sich etwas steif beim Aufstehen. Kritisch sah ich ihn an und biss mir auf die Unterlippe. „Toni lass mich deine Seite sehen.“

Er lief aber schon in den Flur um sich das Pistolenhalfter um zu legen. Als er den Arm hob zog ich ihm das T-shirt aus der Hose und sah einen riesigen Bluterguss, der von meinem Tritt gestern herrührte. Erschrocken hielt ich die Hand vorm Mund.

Toni hielt mich an Oberarm fest, „Julia fange nicht an dir vorwürfe zu machen, das war alleine meine Schuld!“

Kurz vor 8 Uhr kamen wir bei den Bartels an. Da hörten wir aus dem ersten Stock wo die Fenster offen standen, eine Männerstimme herum schreien und als wir ins Haus traten sahen wir zwei Polizisten in Uniform die Treppe

hoch hechten. Wir gingen schnell zu Kalle.

„Was geht den hier ab?“ fragte ich ihn.

Er musste breit grinsen, „Unser Karl Bartel ist festgenommen wegen Werksspionage, Unterschlagung, Bestechung, Erpressung und Beihilfe zum Mord.“

Durch die offene Tür zur Halle sahen wir wie zwei Beamte Bartel die Treppe herunterführen in Handschellen und großem Protest seiner Seitz.

Mark gesellte sich zu uns mit einem dicken Grinsen auf den Lippen.

„Den sind wir los! Frau Bartel fliegt heute Abend nach London zu ihrer Tochter und ihrer Mutter, damit ist heute

Abend der Spuk vorbei.“ sagte er zufrieden.

Er beugte sich zu mir runter und küsste mich auf den Scheitel.

„Ab Morgen gehörst du mir!“

Mit großen Augen sah ich Mark an. Irgendetwas musste mir entgangen sein. Ich verstand nur Bahnhof.

„Mark was meinst du damit?“

Sein Gesicht bestand nur aus Grinsen, „Wir haben zwei Wochen nur für uns! Ich habe heute schon mit Jan gesprochen und er meinte DU solltest sowieso Urlaub machen, da du über acht Monate keinen Urlaub mehr genommen hast.“

Toni beobachte uns mit einem Schmunzeln im Gesicht und ich hatte das

Gefühl vom Zug überrollt zu werden. Mark griff nach meinen Händen und drückte sie leicht, was mir ein Schmerzhaften Gesichtsausdruck verpasste und ich zog meine Hände aus Reflex zurück. Schnell griff er meine Hände und sah sie sich genau an. Verdammt!

„Julia, was zum Teufel hast du mit deinen Händen gemacht?“

Toni verfolgte unser Gespräch mit großen Interesse. Ich sah Mark in die Augen und bei mir gingen alle Alarmglocken an.

„Ich habe gestern den Sandsack zu derbe und lange bearbeitet.“

Mark sah sofort wütend zu Toni und sah

überrascht die Spuren von meiner Hand in seinem Gesicht. „Toni warum hast du Julias Handabdrücke in deinem Gesicht? Was läuft hier eigentlich?“

Er sah wieder mich an, da Toni nichts sagte.

Schöne Scheiße!

„Wer sagt das es meine Hand war?“

Das brachte mir prompt den Blick ein, Verarsche mich nicht! Ich sah kurz Hilfe suchend Toni an. „Mark das ist gestern beim Nahkampftraining passiert. Also reg dich nicht auf!“

Toni sagte es so als würde so was manchmal beim Training passieren. Aber Mark traute den Braten nicht. Er ist schließlich Bulle und ein verdammt guter

dazu. Seine Aufmerksamkeit gehörte mir allein.

„Das war ein spezielles Training, extra Selbstverteidigung für Frauen.“

Ich warf ein Blick zu Toni, aber der hatte sich schon verzogen und stand mit Kalle bei den Kaffeemaschinen. Na Toll! Jetzt durfte ich das alles allein ausbaden! Mark sah mich zweifelnd an, da wurde er von seinem Kollegen gerufen.

„Darüber reden wir noch!“ Und weg war er.

Ich ging genervt zu Toni und Kalle.

„Danke für deine Hilfe!“ sagte ich wütend zu Toni.

Aber der musste gerade Kalle erklären wo die Fingerabdrücke auf seinem

Gesicht her kamen. Jetzt konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Kalle sah mich fragend an.

„Juli bei dir ist doch alles in Ordnung oder?“ Sein Blick wanderte zu Toni und wieder zu mir zurück.

Ich lächelte Kalle an, „Es geht mir sehr gut! Du brauchst dir keine Gedanken machen.“

Dann machte ich den Fehler überhaupt und klopfte beruhigend auf seine Brust. Da sah Kalle erschrocken auf meine Hand und hielt sie fest um sofort nach meiner anderen zu greifen. Wütend sah er zu Toni und wieder besorgt zu mir.

„Juli was ist mit deinen Händen?“

Am liebsten hätte ich mich in Luft

aufgelöst, Kalle war ein Gemütsmensch, aber das war auch der Grund warum alle ihn Monster nannten. Wenn er das Gefühl hatte es stimmt was nicht konnte er leicht zu einem werden!

„Kalle ich habe einfach den Sandsack zu derbe bearbeitet.“ gab ich von mir als wäre dass das normalste von der Welt.

„Warum hat Toni deine Fingerabdrücke im Gesicht?“

Toni wollte sich wieder verziehen, aber Monster schlug ihn leicht in die Seite um ihn davon abzuhalten und Toni zuckte etwas zurück. Kalle hatte natürlich die Seite mit dem Bluterguss erwischt. Ich hielt Kalle am Arm fest.

„Wir hatten gestern ein

Selbstverteidigungstraining für Frauen gemacht, da hab ich zu fest zugeschlagen beziehungsweise zu fest zu getreten.“

Kalle war kurz vorm platzen, „Das könnt ihr einem Dummen erzählen, aber nicht mir! Wenn wir heute zurück in unserer Zentrale sind will ich eine Antwort, aber eine verdammt gute! Juli würde nie im Training so zuschlagen, selbst wenn der Trainingspartner Schutzkleidung trägt.“

Wir gingen unsere Arbeit nach und fingen an die Geräte abzubauen. Toni und ich wurden von allen beobachtet und wehe Toni kam mir zu nah, dann stand schon jemand neben mir.

Ich habe mich von Lisa schon mal verabschiedet, die sich auf die Reise

freute und sich überschwänglich bei Karin und mir bedankte. Wir versprachen ihr, sie nach ihrer Rückkehr zu besuchen. Lisa hatte für uns beide kleine Geschenke und drückte uns noch einmal. Man sah ihre Freude darüber hier weg zu kommen und auch darüber das ihr Mann verhaftet worden war.

Als Lisa am Koffer packen war zog mich Karin in ein leeres Zimmer. Sie stand mit übereinander geschlagenen Armen angelehnt an der geschlossenen Tür und starte mich an.

„So, jetzt erzählst du mir was zwischen Toni und dir vorgefallen ist!“ verlangte sie. „Und komm mir bloß nicht mit dem Mist, den ihr den anderen von diesem

Selbstverteidigungstraining für Frauen erzählt habt.“

Ich ging auf und ab, überlegte was ich sagen sollte. Mein Kopf dröhnte und ich massierte meine Schläfen. Mir viel keine Ausrede mehr ein und Karin beobachtete mich genau. Verflucht! Toni was hast du getan?

Ich gab auf, Karin war eine meiner besten Freundinnen, wie hätte ich sie anlügen können.

„Also gut, ich erzähle dir die Geschichte. Aber ich würde sagen wir setzen uns, das könnte lange dauern.“

Wir setzten uns auf das kleine Sofa und ich fing an. Erst erzählte ich alles von Nicolas und unser Treffen. Auch über die

Warnungen die ich bekam von allen Seiten. Auch die Drohanrufe von Dimitri ließ ich nicht aus. Dann über das Gespräch mit Toni, das ich zu Vertrauensselig bin und schließlich über seinen Angriff. Auch das ich danach den Sandsack bearbeitet hatte und er sich um mich gekümmert hatte.

Als ich geendet hatte nahm sie mich in den Arm, „Dieser Idiot! Egal ob er mit seiner Sorge recht hatte oder nicht, das hätte er dir nicht antun dürfen. Ich glaube die wahre Geschichte muss schnell unter die Leute, alle fangen an Toni zu misstrauen und das ist nicht gut in unserem Geschäft.“

Karin stand auf und ging zur Tür. „Ich

werde mit Monster anfangen, er sollte schnell die Wahrheit erfahren bevor er ab tickt.“

Jetzt saß ich allein im Zimmer und konnte mich kaum bewegen. Entsetzt darüber das alle auf einmal Toni misstrauten und dabei wollte er mir nur Helfen. Okay, gestern hätte ich ihn auch erschießen  können, aber er hatte seine Strafe ja schon bekommen. Ich war immer noch ganz in Gedanken, da ging die Tür auf und Toni kam rein.

„Störe ich?“

Ich schüttelte mit dem Kopf. „Mit deiner Lektion gestern hast du uns beide ganz schön in Schwierigkeiten gebracht. Karin hat mich ausgequetscht und jetzt ist sie

unterwegs es unseren Jungs zu erzählen.“

Er setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm, „Sie war gerade bei mir und hat mir gesagt wo ich dich finde. Es wäre wohl besser wenn du nicht allein bist.“

Ich schlang meine Arme um seine Taille aber vorsichtig damit ich ihm nicht weh tat. Mein Gesicht vergrub ich an seiner Brust und er hielt mich einfach nur fest. Einerseits war ich noch wütend auf ihn aber andererseits konnte ich es verstehen. Toni war immer noch mein bester Freund und jetzt machte ich mir mehr Sorgen um ihn als um mich. Mit Mark würde ich auch noch einen Kampf austragen müssen, wenn auch Verbal.

„Ja, das war nicht die beste Idee, die ich hatte. Du bringst mich aber mit deinem Göttlichen Vertrauen zur Weißglut. Es tut mir leid!“ sagte er aufgewühlt.

Wir saßen einige Zeit da, als die Tür aufgerissen wurde, Monster gefolgt von Karin kam rein mit einem wütenden Gesicht. Toni ließ mich los und wollte aufstehen, aber ich hielt ihn am Arm fest. Kalle baute sich vor uns auf, sah erst mich prüfend an und wandte sich dann an Toni.

„Bist du eigentlich total Bescheuert? Toni wir haben alle Angst um Juli, sie ist nun mal zu Vertrauensselig aber keiner würde an ihrer Menschenkenntnis zweifeln. Sie hat ein besseres Gefühl für

Menschen als wir alle zusammen! Wenn sie sagt Nicolas kann sie vertrauen glaube ich ihr, auch wenn ich den Typen hasse wie die Pest und ihn lieber Tod als Lebendig sehe. Mann du bist wirklich so ein Idiot, du hast Juli zum Opfer gestempelt und das werden dir so einige übel nehmen! ICH auch!“ Er drehte sich um und ging zur Tür. „Ich habe zwei Wachen vor der Tür postiert, ihr bleibt hier drin und ich helfe Karin Schadensbegrenzung zu betreiben, bevor dir einer die Fresse poliert. Da bin ich aber der Erste in der Reihe und das vergnügen lasse ich mir nicht nehmen.“

Schon war er weg, Karin folgte ihm.

Toni machte wieder Anstalten

aufzustehen. „Nein! Du bleibst hier. Wenn du mich jetzt hier allein lässt bricht dir Monster alle Knochen und mit Recht!“

Er setzte sich wieder zurück und lehnte sich an. Ein Grinsen tauchte plötzlich auf seinem Gesicht auf, „Juli süße, du hast wirklich eine Armee von Beschützern, da brauchst du mich gar nicht.“

Ich funkelte ihn böse an, „Habt ihr eigentlich alle noch nicht kapiert das ich auf mich selber aufpassen kann?“

Toni griff sich in die Seite, „Doch da bist du gar nicht schlecht drin!“ und grinste.

Ich setzte mich gerade hin um ihn besser

in die Augen sehen zu können.

„Im ernst Fall hätte ich dir die Eier zu Brei getreten und anschließend deine Nieren solange bearbeitet bis du nicht mehr aufgestanden wärst!“

Er lachte wie verrückt und zog mich in seine Arme, „Juli süße, das hätte ich wissen müssen. Ich glaube damit wäre meine Angst um dich ein Vielfaches kleiner gewesen.“

Es vergingen sechs lange Stunden, wir hatten mittlerweile sechzehn Uhr. Ich nahm mein Handy und rief Kalle an. Es klingelte zwei mal bis ich ihn dran hatte.

„Ja?“

„Was ist los bei euch? Wann dürfen wir

endlich hier raus? Ich könnte was zu Essen gebrauchen und einen Kaffee.“

„Entschuldige Juli! Wir hatten alle Hände voll zu tun. Das schlimme ist das wir die Geschichte auch den Bullen erzählen mussten. Die waren schon auf der Suche nach euch und hatten Angst Toni killt dich.“

Ich seufzte, „Weiß es Mark schon?“

„Wir haben allen gesagt, du erzählst es ihm. Aber so ein Volltrottel von Neuling wollte sich lieb Kind machen bei Mark und hat gequatscht. Tut mir leid! Wenn er gleich Zeit hat werde ich ihn zu euch bringen. Darauf hat er bestanden.“

„Ist er sauer?“

„Nicht auf dich. Ach noch was, lasst

euch um Gotteswillen nicht blicken, die Leute müssen den dicken Brocken erst verdauen. Viele glauben ihr seid nicht mehr hier und das ist gut so. Karin kommt gleich hoch.“

Damit legte er auf.  

Toni sah mich an, „Und?“  

„Wir sitzen hier noch länger fest. Kalle meinte viele glauben wir wären nicht mehr hier und das wäre gut so. Sie haben den dicken Brocken noch nicht verdaut.“

Toni fluchte.

„Und da ist noch was.“ fing ich langsam an.

Toni sah mich ungeduldig an, „Was?“

Ich holte tief Luft. „Kalle musste es auch

den Bullen erzählen, als wir weg waren hatten die schon Angst du killst mich und wollten eine Suchaktion starten.“

Ich machte erst mal eine Pause und ließ ihn in Ruhe. Diese Sache war einfach nicht zu glauben. Aus so einer Persönlichen Sache wurde jetzt eine Hetzjagd auf Toni. Im Geiste fühlte ich noch einmal die ganzen Emotionen von gestern. Ich wusste das sich Toni dafür verfluchte aber geschehen ist geschehen und auch Toni konnte nichts mehr daran ändern.

„Toni?“ riss ich ihn aus seinen Gedanken.

Er sah mich fragend an, „Was ist?“

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen

und holte tief Luft, „Mark weiß es auch, ein Neuling konnte seine Klappe nicht halten. Kalle kommt nachher mit ihm hoch, er will uns beide sehen.“ Toni lief auf und ab, wie ein Tiger im Käfig.

„Julia, du brauchst keine Angst zu haben, ich werde alles mit ihm klären! Deine Zukunft mit ihm werde ich nicht zu Bruch gehen lassen, nur weil ICH einen Fehler gemacht habe.“

Ich stellte mich ihm in den Weg und sah ihn an.

„Mark ist mein Problem und was meine Zukunft angeht. Die bestimme immer noch ich selber.“

Er nahm mich in den Arm und drückte mich leicht an sich. Auch ich legte meine

Arme um ihn und legte meinen Kopf an seine Brust.

Er küsste mich auf den Scheitel, „Egal was kommt ich bin immer für dich da. Julia du bleibst immer meine süße!“

Ich seufzte, „Ich weiß Toni!“

Wir ließen uns wieder los und setzten uns. Da kam schon Karin mit einem Karton rein und schloss hastig die Tür hinter sich.

„Hier habt ihr Kaffee und belegte Brote.“

Sie stellte eine Thermoskanne mit Kaffee, zwei Tassen und einen Berg mit belegten Broten in Zellophan eingepackt, auf den kleinen Tisch vor dem Sofa.

„Danke! Wie läuft es bei euch? Braucht

ihr Hilfe? Hast du schon deine Sachen gepackt, wenn du gleich mit Frau Bartel nach London fliegst?“ fragte Toni mit Frust in der Stimme, weil er nicht dabei sein konnte.

Karin grinste, „Chef, selbst wenn du dich manchmal wie ein Idiot benimmst, müsstet du wissen das wir ein gutes Team sind. Wir retten gerade deinen Arsch, obwohl ich dir lieber rein treten würde. Es läuft schon!“ erklärte sie und weg war sie.

Wir tranken Kaffee und aßen die Brote, ich hatte gar nicht gemerkt wie groß mein Hunger war. Ich hatte alles in den Karton gepackt und ihn unter den Tisch gestellt. Ein Blick auf die Uhr sagte mir

das es schon achtzehn Uhr zwölf war. Ich holte mein Handy raus und rief wieder Kalle an. Erst nach dem sechsten Klingeln ging er ran.

„Ja?“

„Frau Bartel und Karin sind doch schon weg, oder?“

„Ja, die sind um siebzehn Uhr dreißig abgefahren.“

„Ist sonst noch was? Wir müssen hier raus!“

„Es sind fast alle Weg. Mark kommt so um neunzehn Uhr.“

Ich legte auf.

„Toni, fast alle sind weg. Aber um neunzehn Uhr soll Mark erst

kommen. Du kannst machen was du willst, ich gehe jetzt!“

Er sah mich groß an, „Und wie willst du das machen, ohne das Kalle uns festhält?“

Ich grinste ihn an und ging zur Tür. Vorsichtig öffnete ich sie, draußen war keiner zu sehen, auch unsere Wachen waren weg. Ich winkte Toni mir zu folgen. Wir gingen den Gang entlang bis zu Frau Bartels Räume, dort machte ich die Tür auf und wir schlüpften hinein.

„Was jetzt?“ fragte Toni.

Ich ging zu dem großen Bücherregal und kippte zwei Bücher raus. Ein knarren war zu hören und ein Teil des Regals schwenkte auf.

Er stand für einen Moment mit offenen Mund da, „Eine Geheimtür?“

Ich nahm eine Taschenlampe vom Regal und sah Toni an, „Komm!“

Wir gingen durch die Tür im Bücherregal und ich schloss sie wieder. Dann leuchtete ich uns den weg durch die engen Gänge. Es war hier kalt und feucht. Ein unangenehmer modriger Geruch stieg uns in die Nase. Einiges Getier krabbelte überall und ich versuchte nicht an die Wände zu kommen. Schließlich kamen wir an ein Tor das in den Garten führte.

„Komm hilf mir mal.“ Er drückte mit mir das Tor auf und wir waren im Garten zwei schritte vom Vorhof entfernt. Wir

achteten darauf das uns keiner sah und rannten geduckt zum Auto. Schnell stiegen wir ein und brausten davon.

Wütend sah mich Toni von der Seite an, „Warum hast du mir nicht vorher von dem Gang erzählt?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wären die Wachen mit den Hunden noch draußen gewesen hätten sie uns sofort erwischt. Aber als Kalle sagte das Lisa und Karin schon weg sind, war es sehr unwahrscheinlich das die Wachen immer noch herum laufen.“ sagte ich um ihn zu beruhigen. „Okay, das klinkt logisch. Woher wusstest du von dem Gang?“

Ich grinste ihn an, „Von Lisa, sie hat ihn durch Zufall gefunden und ihn öfters

benutzt, wenn ihr Mann nicht merken sollte das sie weg war.“

Toni grinste, „Und du hast nichts gesagt, damit Bartel nichts davon erfuhr.“

„Genau!“ gab ich sehr zufrieden von mir.

„Was machen wir jetzt?“ fragte ich.

„Wir fahren erst mal zu mir und dann kannst du ja nach Mark fahren wenn du willst.“

Ich verzog das Gesicht, „Würde es dir viel ausmachen wenn ich heute noch bei dir bliebe?“ Unbewusst nagte ich an meiner Unterlippe. Was ihm nicht entging.

„Was wäre schlimmer das ich dich raus schmeiße oder heute noch mit Mark zu reden?“

Ich brauchte gar nicht zu überlegen und sah ihn verstohlen von der Seite an.

„Wenn du mich raus schmeißt!“

Toni lachte und warf mir einen Blick rüber, „ Juli süße, du hast doch wohl nicht Angst vor Mark?“ Ich überlegte wie ich das am besten beschreiben sollte. „So richtig Angst habe ich nicht vor ihm aber was meinst du was gleich abgeht wenn wir nicht mehr da sind? Ich möchte ihm nur ein bisschen Zeit geben sich zu beruhigen.“

Toni fuhr in die Tiefgarage von AM Security. „Julia du kannst so lange bleiben wie du willst!“

Wir fuhren direkt in seine Wohnung mit dem Aufzug, in der Hoffnung das uns

keiner sah. Ich eilte erst mal ins Bad und ging dann in die Küche.

Toni sah gerade in den Kühlschrank, „Ich will Elle nicht anrufen dann fallen wir sofort auf.“

Ich schubste ihn weg, „Lass mich mal sehen.“

Aus dem Hängeschrank holte ich Spagetti und aus dem Kühlschrank Lachscheiben, Sahne und Zwiebel. In seinem Gewürzbord fand ich noch Dill.

„Was hältst du von Pasta mit Lachs-Sahne-Dill Soße?“

Er grinste mich an, „Du bist ja so häuslich!“

Ich warf ihm einen `leck mich am Arsch´ Blick zu und er lachte. Im Schrank fand

ich die richtigen Töpfe und setzte das Nudelwasser auf. Nach dem ich den Lachs kleingeschnitten hatte, war die Soße Ruck-zuck fertig. Die Nudeln kochten und ich stellte ein Sieb in die Spüle.

Da klingelte das Haustelefon und Toni ging ran.

„Okay, ich sag es ihr.“ sprach er in den Apparat und legte auf.

Er kam zu mir als ich gerade die Nudeln abgoss.

„Mark steht unten an der Rezeption.“

Ich überlegte kurz, aber ich musste zu Mark gehen. Alles andere wäre Falsch! Also wusch ich mir die Hände und sah Toni an.

„Ich geh zu ihm!“

Toni nickte nur, nahm mich kurz in den Arm und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Viel Glück!“ sagte er.

Ich sah ihn kurz an, „Das Essen ist fertig!“

Dann rannte ich ins Schlafzimmer und holte mir eine wärme Jacke, zog im Flur meine Stiefel an, griff nach meiner Handtasche und schon war ich auf dem Weg nach Unten.

Als der Aufzug auf ging drehte sich Mark zu mir um und ich ging zu ihm.

„Wir fahren zu mir.“ sagte er, griff meinen Arm und wir gingen zu seinem Auto.

Als wir in seinem BMW saßen und los fuhren fand er seine Stimme wieder.

„Ich hatte Angst um dich!“

Mit großen Augen sah ich ihn an, „Weil ich bei Toni war?“

Er schüttelte den Kopf, „Nein! Weil du plötzlich aus Bartels Haus verschwunden warst.“

Wir bogen auf die Köln-Berliner-Straße und er hielt vor einer Pizzeria.

„Komm wir nehmen uns eben was zu Essen mit.“

Wir stiegen aus und gingen in die Pizzeria. Es war schon einundzwanzig Uhr, um diese Uhrzeit war es immer sehr voll. An einem kleinen Stehtisch warteten wir auf unser Essen und tranken

eine Cola.

Mir war nicht wohl bei dem Gedanken gleich allein mit Mark in seiner Wohnung zu sein. Mark würde gleich noch ein Riesen Theater machen und ich war mir gar nicht sicher ob ich dafür heute noch die Kraft hatte.

Bei ihm Zuhause packten wir alles im Wohnzimmer auf den Tisch vor dem Sofa aus. Eine große Pizza, eine große Portion Spagetti Bolognese, einen großen gemischten Salat und zwei Portionen Pizzabrötchen mit Kräuterbutter. Ich holte die Teller und das Besteck aus der Küche. Die Gläser und den Rotwein holte Mark. Komisch, alles genau so wie in

unserer Ehe.

Wir setzten uns an den Tisch und er schenkte den Wein ein.

Ich reichte ihm ein Stück Pizza, unsere Finger berührten sich und wir sahen uns in die Augen. „Julia, eins ist mir heute klar geworden, ich will dich auf keinen Fall noch mal verlieren! Ich dachte im ersten Moment Dimitri hätte dich erwischt, die Angst die ich da spürte kann ich nicht beschreiben. Bis mir klar wurde das du mit Toni gefahren bist.“

Ich nahm mir ein zweites Stück Pizza, „Mark was heute oder besser gesagt gestern passiert ist. Toni wollte mich nicht verletzen. Er wollte mich dazu zwingen, mich auch gegen Leute zu

wehren denen ich Vertraue. Seine Art war falsch, das weiß er jetzt auch aber er würde mir nie was tun! Er hatte Angst das...“ Mir blieben die Worte im Hals stecken.

Er verteilte die Nudeln auf unsere Teller und sah mich an. „Nicolas Slowinski, was für ein Name für einen Russen.“

Ich musste lachen, „Der Name kommt von seinem Vater, sein Urgroßvater ist von Polen nach Russland ausgewandert und er hatte Pech das es nur Männliche Nachkommen gab.“

Seine Augen sahen mich zärtlich an, „Ja, davor habe ich auch Angst, mit dir möchte ich ein Mädchen! Eins das so aussieht wie du!“ sagte er.

Ich spürte wieder diese Panik aufkommen. Wollte ich wirklich Kinder mit Mark? Was ist mit meinem Job? Außerdem wer sagt den das wir zusammen bleiben?

Er bekam wieder einen harten Gesichtsausdruck, „Aber da ist Toni zu weit gegangen und dafür werde ich ihn noch zur Rechenschaft ziehen!“ riss er mich aus meinen Gedanken.

Den Salat hatte ich auf unsere Teller verteilt, nach dem wir die Nudeln gegessen hatten. Ein Stück Pizzabrötchen tunkte ich in die Kräuterbutter. „Mark, alle seine Leute wollen ihn dafür zur Rechenschaf ziehen. Monster ist fast ausgerastet, ich konnte ihn nur mit Mühe

davon abhalten Toni an die Gurgel zu gehen.“

Mark grinste, „Ich muss gestehen, das würde ich gerne sehen.“

Ich verzog das Gesicht, „Ich hatte mit Toni Donnerstag ein Nahkampftraining geplant, den Termin würde sich Kalle nicht entgehen lassen. Na ja, jetzt muss das erst mal warten. Schließlich habe ich Urlaub.“ sagte ich grinsend.

Mark wirkte zufrieden das zu hören. Mit einem leicht zweifelndem Blick fragte er, „Karin hat erzählt, du hättest ihm einen bösen Bluterguss an der Seite verpasst. Stimmt das?“

Es half ja nichts, also erzählte ich ihm wie der Kampf abgelaufen war, in allen

Einzelheiten und auch das ich ihm in die Eier getreten hatte. Um ihm hinterher in die Nieren zu treten. Auch von meiner Wut die ich am Sandsack auslassen musste.

Mit einem Grinsen im Gesicht streichelte er meine vermarkten Hände, „Du hast ihn ganz schön Büßen lassen! In dem Moment hätte ich lieber nicht mit ihm getauscht.“

Langsam zog er mich in seine Arme und küsste mich. Seine Zunge spielte mit meiner und ich musste mich an ihm fest halten. Mark nahm mich auf seine Arme und sah mich mit ganz dunklen Augen an. „Wir haben ja Urlaub und die nächste Zeit will ich dich nicht aus dem

Bett lassen.“

Lächelnd schlang ich meine Arme um seinen Hals.

„Bist du überhaupt noch zu was anderem fähig, als zum schlafen?“ neckte ich ihn.

Aber es stellte sich bald heraus das er noch zu viel mehr fähig war.

Gegen vierzehn Uhr wurde ich wach und lag glücklich in Marks Armen. Ich wollte aufstehen, da wurde sein Griff wie ein Schraubstock um mich gespannt.

„Lass mich bitte raus ich muss ins Bad.“

Er grinste mich an, „Unter einer Bedingung, du ziehst dir nichts an.“

„Versprochen!“ sagte ich und gab ihm einen Kuss.

Als ich aus dem Bad kam roch ich schon Kaffee in der Küche. In der er Nackt den Frühstückes Tisch deckte, er sah mich an und umarmte mich. Es fühlte sich schön an unsere nackten Körper aneinander zu spüren und der Kuss war so intensiv das ich das Frühstück beinahe vergaß.

„Deck schon mal fertig ich gehe auch eben ins Bad.“

Nach einem sehr erotischen Frühstück war es schwierig den Tisch abzuräumen, Mark konnte einfach seine Finger nicht bei sich behalten und schließlich nahm er mich wieder auf seine Arme und trug mich ins Bett.

„Ich habe dir lange genug Ausgang gewehrt!“ sagte er lachen.

Ich sah ihn grinsen an, „Willst du die letzte Nacht noch toppen?“ Mark legte sich zwischen meine Beine, „ Ich will das du an keinen anderen Mann mehr denken kannst!“

Die nächsten 48 Stunden konnte ich wirklich an keinen anderen denken. Außer kurze Zeit die wir zum essen nutzten und für eine gemeinsame Dusche, waren wir nur im Bett. Ich hatte das Gefühl er wollte die letzten Monate vergessen machen, in denen wir nicht zusammen waren.


Kapitel 8

Am Donnerstag um zwölf Uhr wurde ich wach und lag immer noch in Marks Armen. Ein Stück rückte ich von ihm ab, er schlief noch und sah einfach umwerfend aus. Sein zerzaustes Haar, dieser durchtrainierter Körper mit den breiten Schultern und dem Waschbrettbauch. Mark strahlte eine Stärke aus die mich sicher und geborgen fühlen ließ. Redete ich mir ein.

Vielleicht sollte ich ihn wirklich wieder heiraten. Eigentlich wollte ich sowieso bei keinem anderen sein. Toni war

aufregend und ich wusste nicht viel von ihm. Dadurch wirkte er geheimnisvoll. Bei ihm fühlte ich mich auch sicher. Es bestand eine große Anziehungskraft zwischen uns, aber hätte ich eine Zukunft mit ihm? Wohl eher nicht! Da war auch liebe irgendwie im Spiel, aber auf eine andere Art. Oder etwa nicht?

Und Nicolas war zwar ein sehr attraktiver Mann, er war verflucht anziehend aber auch sehr gefährlich und ein Mafia Boss. Weil er mich liebte gab er mir das Gefühl eine Prinzessin zu sein, er ist mit mir zu Bällen gegangen, ins Theater und in vornehme Lokale hatte er mich ausgeführt. Sicher fühlte ich mich auch bei ihm aber die Zeit die ich

mit ihm verbrachte war nicht die Wirklichkeit und liebe war von meiner Seite nicht im Spiel.

Ich schlich aus dem Bett und holte was zum Anziehen aus dem Schrank. Mark lag immer noch schlafend im Bett, ein Blick auf ihn ließ mich lächeln und es durchströmte mich eine Wärme die nur er mir geben konnte. Mit den Sachen im Arm ging ich ins Bad, duschte, machte meine Haare, zog mich an und schminkte mich.

In der Küche machte ich erst mal Frühstück. Als ich gerade Omeletts in der Pfanne hatte kam Mark um die Ecke. Frisch geduscht und Rasiert. Sein

Lächeln ließ mich automatisch zurück Lächeln und in seiner Jeans und dem Anthrazitfarben Hemd sah er einfach großartig aus. Er stellte sich hinter mir und schlang seine Arme um meine Hüfte.

„Guten morgen mein Engel!“ flüsterte er und küsste mich auf den Hals.

„Guten morgen!“ sagte ich und legte das Omelett auf den Teller. „Mark du kannst schon mal den Kaffee ein schütten.“

Gemeinsam saßen wir in der Küche und frühstückten.

„Was hast du heute vor? Wir müssen auch noch einkaufen.“ fragte er.

„Ich brauch noch ein paar Sachen aus meiner Wohnung und dann können wir in

den Supermarkt fahren. Außerdem brauche ich noch einen neuen Wagen, danach wollte ich auch noch gucken.“  Mark war am überlegen, „Ich rufe gleich mal Roland Weber an, der hat bestimmt was für dich. Was willst du ausgeben? Wolltest du wieder einen VW?“

Ich schüttelte den Kopf, „Die Marke ist mir egal, er sollte unauffällig sein, Silber und nicht mehr als zehntausend Euro kosten, aber fünftausend Euro wären mir lieber.“

Nach dem Frühstück hing er sich direkt ans Telefon. Ich räumte die Küche auf und stellte die Spülmaschine an. Dann ging ich zu ihm ins Wohnzimmer, Mark

legte gerade auf und machte sich noch Notizen auf dem Block.

„Also, er hat zwei interessante Wagen. Einen Nissan fünf Jahre alt, zwei Jahre TÜV mit Winterreifen und Sommerreifen im Kofferraum, für viertausend fünfhundert Euro und noch einen Opel  vier Jahre alt, auch mit TÜV und Reifen für sechstausend Euro. Um siebzehn Uhr ist er wieder im Laden, dann können wir hin.“ erzählte er.

„Hört sich gut an. Willst du nicht erst mal deinen AB (Anrufbeantworter) abfragen, der blinkt wie verrückt und es könnte ja was wichtiges dabei sein.“ sagte ich.

Mark sah mich zweifelnd an, er seufzte,

„Na gut, du gibst ja doch keine Ruhe.“ Seine Mutter hatte ein paar mal um Rückruf gebeten und sein Kollege Torsten Brummer wollte ihn über den Fall Bartel auf dem laufenden halten.

„Ich ruf erst mal Torsten an, vielleicht ergibt sich was neues.“ meinte er und wählte seine Nummer.

Mark stellte den Lautsprecher an damit ich mithören konnte.

„Brummer.“

„Ich bin es Mark. Was gibt es neues?“

„Nawakof hat sich wieder in der nähe von Julias Wohnung herumgetrieben, leider ist er uns wieder entwischt. Von Slowinski haben wir immer noch keine Spur und Stroganov taucht immer mal

wieder auf und ab. Bartel hat man versucht zu vergiften, er liegt im Gefängniskrankenhaus aber schwebt nicht in Lebensgefahr.“

„Das sind ja nicht gerade gute Nachrichten.“

„Lass nur nicht Juli allein in ihre Wohnung, ich glaube das Schwein von Nawakof hat es auf sie abgesehen.“

„Sie ist bei mir, aber gleich fahre ich mit ihr hin um noch ein paar Sachen zu holen.“

Man hörte Torsten lachen. „Hast du sie wieder rum gekriegt?“

Mark reichte mir grinsend den Hörer. „Sei mal ganz schön vorsichtig was du sagst!“

Kurzes schweigen.

„Julia, wie geht es dir?“

„Bis gerade eben noch gut.“ und lachte.

Ich reichte Mark den Hörer zurück. „Wir telefonieren morgen wieder.“

„Okay, bis dann.“

Mark legte auf.

„Sollen wir jetzt fahren?“ fragte er mich.

Ich zog die Brauen hoch, „Willst du nicht erst mit deiner Mutter sprechen?“

Mark lachte Kopfschüttelnd, „Dann kommen wir heute gar nicht mehr los. Ich ruf sie heute Abend an.“

Wir zogen uns warm an und verließen das Haus. Es war am nieseln und kalt.

Hinter dem Haus wo meine Wohnung war parkten wir und gingen hinten rein. Mark ging vor mir die Treppe rauf und nahm mir die Schlüssel ab um aufzuschließen. Ich verzog das Gesicht, musste er mich immer wie ein Kleinkind behandeln? In alle Räume und Ecken sah er sich um.

Schließlich sagte er, „Alles Okay!“

Als erstes hörte ich meinen AB ab. Vier Anrufe, der erste von meiner Mutter, „Wann kommt ihr? Markus sagt der Einsatz ist beendet.“

Der zweite, war von Jan, „Ich bin wieder im Land und bleibe auch erst mal. Du kannst noch ein paar Tage Urlaub dran hängen, am ersten Dezember möchte ich dich um zehn Uhr im Büro sehen. Ach

und Biene will mit dir sprechen. Bis dann.“

Der dritte Anruf war von Toni, „Kalle verfolgt Vladimir, vielleicht haben wir bald Dimitri. Sei vorsichtig!“

Mark fluchte, „ Warum schafft es Kalle Vladimir Stroganov zu finden und zu folgen aber unsere Jungs nicht?“ Ich zog nur die Schultern hoch.

Der vierte Anruf war von einem Unbekannten, „Julia wenn du dein Liebesnest verlässt hab ich dich!“

Mark sah mich an, „Das war Dimitri Nawakof. Verflucht!“

Ich fühlte mich nicht wohl und eine Gänsehaut machte sich auf meinem Rücken bemerkbar aber das er weiter hin

hinter mir her war wunderte mich nicht. Ich nahm Mark in den Arm und küsste ihn. „Komm ich packe jetzt meine Sachen.“

Eine kleine Reisetasche voll und eine Kulturtasche hatte ich gepackt. Wir waren gerade dabei die Treppe runter zu laufen, da fiel mir ein das ich meine Turnschuhe mitnehmen wollte.

„Ich hab noch was vergessen. Geh schon mal zum Auto in ein paar Minuten bin ich auch da.“

Mark blieb kurz stehen und überlegte, „Okay aber beeile dich!“

Ich hörte wie die Haustür zufiel.

Als ich vor meiner Wohnungstür an kam, stand plötzlich Dimitri hinter mir.

„Julia, Julia, du bist nicht vorsichtig genug!“

Beim Klang seiner Stimme lief es mir eiskalt über den Rücken und ich schoss zu ihm herum.

Er stand direkt vor mir mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht und legte mir einen Finger unters Kinn um mir den Kopf zu heben. Mit wütendem Gesicht zog ich meinen Kopf weg, aber ich bewegte mich keinen schritt zurück. Mein Herz raste vor Angst aber ich würde ihm keine Angst zeigen und ich starte ihm direkt ins Gesicht. Er betrachtete mich sehr genau und ich ließ es zu. Sein Lächeln wurde echter, „Schön und Mutig, ich wusste das es einen

Grund gibt warum Nicolas dich beschützt.“

Im Treppenhaus spähte er rauf und runter. „Nur zu schade das dir das auch nichts nützt! Für dich wurden schon zu viele Opfer gebracht, du musst verschwinden.“

Dimitri trat noch etwas näher und wollte mir die Hände um den Hals legen. Am Kragen seines Mantels zog ich ihn plötzlich runter, meine Attacke kam so unerwartet das er nicht reagieren konnte. Mein Bein schnellte hoch, so das mein Knie sein Kinn traf. Er taumelte etwas zurück und ich versetzte ihm einen Tritt in den Bauch. Polternd mit einem Aufschrei fiel Dimitri die Treppe

Rückwerts runter und blieb auf dem nächsten Podest stöhnend liegen. Schnell sprang ich an ihm vorbei die Treppe runter und rannte aus dem Haus zu Mark.

„Dimitri ist im Treppenhaus!“ rief ich ihm zu.

Mark sprang aus dem Wagen und wir rannten zusammen wieder hinein. Es knallte die Vordere Haustür und wir setzten ihm nach. Aber leider gab es keine Spur mehr von ihm als wir auf den Bürgersteig traten. Wir sahen uns um, ohne Erfolg.

„Verdammt! Wo ist der bloß hin?“ schrie ich.

Plötzlich jaulte ein Motor auf, Reifen

quietschten und auf der anderen Seite der Straße raste ein alter dunkelgrüner Mercedes los. Mark griff nach seinem Handy und gab seinen Kollegen das Autokennzeichen durch.

Wir gingen wieder hinter das Haus auf den Hof, um nicht sofort aufzufallen.

„So, ich muss jetzt trotzdem meine Laufschuhe holen.“ sagte ich und ging zum Hintereingang. Mark rief mir hinterher, „Beeile dich! Ich will dich auf schnellsten Weg wieder fort bringen.“ Schnell lief ich die Treppe hoch und holte meine Schuhe, als ich gerade die Wohnungstür abschloss ging mein Handy.

„Bauer.“

„Julia, ich schicke dir Vladimir.“

„Wo für?“

„ Einer muss auf dich aufpassen!“

„Nicolas, ich habe mehr als genug Kindermädchen!“ sagte ich gereizt.

„Dann sage ihm wenigstens wenn du Dimitri siehst.“

„Weißt du wie vielen ich Bescheid sagen soll? Glaubt ihr eigentlich alle ich wäre unfähig?“

„Julia, so war das nicht gemeint! Es ist meine Schuld das Dimitri hinter dir her ist!“

Ich seufzte, „Nicolas, du kannst nicht dafür!“

„Rede mit Vladimir und tauscht eure Handy Nummern aus. Bitte!“

„Wenn du dich dann besser fühlst.“

„Dimitri ist eine Gefahr für alle, auch für mich.“

„Okay, ich rede mit ihm!“

„Danke!“

Dann war Verbindung weg.

Langsam ging ich die Treppen runter, als ich im Erdgeschoss ankam tauchte plötzlich ein großer Mann auf.

„Frau Bauer? Ich bin Vladimir Stroganov.“ sagte er mit einer sehr tiefen aber nicht unangenehmen Stimme.

Er hielt mir die Hand hin die ich nach einer Schrecksekunde ergriff.

„Sie hinken hinter her! Dimitri war gerade hier.“ Bedauernd sah er mich an,

„Ich weiß, das sollte nicht passieren! Ihr Monster verfolgt mich, ich soll ihn nicht abschütteln. Das nervt!“

Ich zog meine Schultern hoch, „Polizei taucht hier gleich auf, die wollen auch sie haben.“

Aus meiner Tasche zog ich einen Block mit Stift und schrieb ihm meine Handy Nummer auf. Den Zettel riss ich heraus und reichte ihm den mit dem Block und Stift. „Meine Handy Nummer.“ Vladimir steckte den Zettel in seine Mantel Tasche und schrieb mir seine auf. „Frau Bauer, rufen sie mich wirklich an wenn er auftaucht.“

Den Block nahm ich wieder entgegen und steckte ihn ein. „Ich muss jetzt zu Mark

Stein sonst kommt er mich suchen.“ Er nickt nur und ich ging wieder zur Vordertür raus.

Mark stand mit zwei Männern auf dem Hof als ich raus kam. In meinem Kopf schwirrte alles. Noch mehr Aufpasser, das halte ich nicht aus! Warum können die sich nicht um ihren Mist kümmern? Nein, meine drei wahnsinnigen Verehrer wollen mich ja beschützen. Mark sah erleichtert aus als ich auf ihn zuging. Die zwei Männer kannte ich, einmal Roland Mailand, der Typ war so eine Art Laufbursche bei der Polizei und Torsten Brummer ein langjähriger Kollege und Freund von Mark.

Torsten kam auf mich zu und grinste.

„Wie hast du Dimitri in die Flucht geschlagen?“ Er umarmte mich kurz und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Die Umarmung erwiderte ich.

Trocken sah ich ihn an, „Er wollte mich erwürgen, da hatte ich was gegen! An seinem Mantelkragen zog ich ihn runter und mein Knie traf sein Kinn. Er taumelt zurück und ich trat ihm in den Magen. Dimitri flog die Treppe ein Stück runter und ich rannte raus zu Mark.“

Mark und Mailand hatten sich zu uns gesellt und hörten meine Kurzfassung mit an. Mailand sah mich ungläubig mit offenen Mund an. „Wie haben sie das gemacht?“

Ich musste grinsen und zog nur die Schultern hoch. Torsten klopfte ihm auf die Schulter und er drehte sich zu ihm um.

„Julia hat eine Nahkampfausbildung und den schwarzen Gürtel in Karate, also lege dich besser nicht mit ihr an!“

„Aber warum sollen dann alle auf sie aufpassen?“ fragte er leicht irritiert.

Mark sah ihn böse an, Torsten musste lachen und ich grinste. Armer Trottel!

„Sie legt sich leider immer mit den Falschen an. Diesmal mit der russischen Mafia.“ sagte Mark leicht gereizt.

„Was aber auch nicht so gefährlich für sie ist. Da ein Mafia Boss, Nicolas Slowinski sie unter seine Fittiche

genommen hat.“ gab Torsten zum besten.

Der arme Mailand sah von einem zum anderen und schließlich mich an.

Ich legte meine Hand auf seinen Arm um ihn zu beruhigen.

„Es sind zu viele der Meinung sie müssten mich beschützen und kommen sich damit gegenseitig in die Quere. Dabei habe ich nur einen Feind Dimitri Nawakof. Aber den scheinen alle irgendwie nicht erwischen zu können.“

Er konnte einem schon so leid tun, aber wie sollte er das verstehen wo ich es noch nicht einmal konnte.

Torsten zog ihn zum Wagen, einem Silbernen Opel Astra, nur durch das

Kennzeichen NRW als Landesfahrzeug zu erkennen.

„Aber warum wollen sie alle Beschützen? Ich verstehe das nicht!“ fragte ihn Mailand beim einsteigen.

Torsten beugte sich runter zu ihm und flüsterte ihm was ins Ohr. Mailand lief rot an und Torsten grinste mich an, als er einstieg. Sie fuhren weg.

Soviel dazu! Ich ging zu Mark und wir stiegen in seinen BMW. Meine Laufschuhe warf ich in den Fußraum.

Gereizt sah er mich an, „Meintest du das wirklich Ernst was du Mailand gesagt hast?“

Das kann doch nicht alles Wahr sein

schoss es mir durch den Kopf!

Grinsend sah ich Mark an und beugte mich zu ihm rüber um ihn zu küssen aber aus einem kleinen Kuss wurde ein sehr langer und intensiver. Da er mich in seine Arme zog hatte ich keine Chance mehr. Verdammt! Er wusste genau wie er mich um den Verstand brachte. Langsam ließ er mich wieder los und grinste seiner Seits um schließlich los zu fahren.

„Wir müssen noch einkaufen.“ sagte er.

Ich sah auf die Uhr in Wagen. „Es ist schon siebzehn Uhr durch, lass uns erst nach diesen Weber fahren. Ich brauch ein Auto!“

Mark gab ein grummeln von sich.

„Bitte! Real hat bis 22 Uhr auf und der Laden von Weber bestimmt nicht. Mark ich bitte dich!“ Meine Hand legte ich auf sein Knie und ich machte ihm schöne Augen.

Seufzend gab Mark auf, „Julia, nimm deine Hand von meinem Knie, sonst fallen mir ganz andere Sachen ein wo wir hinfahren.“

Mein Grinsen wurde breiter, „Danke Mark.“

Von der Wittbräucker Straße auf die die Köln-Berliner-Straße Richtung Brackel. Dann auf dem Buddenacker an der B1 vorbei und an Feldern die Brach dalagen. Raben tummelten sich auf ihnen. Bis wir an einer Kreuzung links auf die

Aplerbecker Straße einbogen und ein Stück weiter hilten wir auf dem Parkstreifen vor einem Autohändler.

Hier bin ich schon so oft vorbei gefahren, aber bei diesem Autohändler war ich noch nie. Wir stiegen aus dem BMW und betraten das Eingezäunte Gelände. Es war schon dunkel und mit den Lampen konnte man nur einen Teil erkennen. Ein dicklicher Mann, ungefähr eins siebzig groß, mit freundlichem Gesicht kam uns entgegen. Er hatte ein Verkäufer Lächeln auf den Lippen und beim Näher kommen sah man sein leicht angegrautes volles Haar. Er begrüßte Mark mit Handschlag und sah mich dann an.

„Sie sind also Julia Bauer!“ Er reichte mir die Hand und strahlte mich an. „Kommen sie Mädchen, da hab ich was für sie!“

Weber sah zu Mark, „Deine Frau ist echt süß, klar das du sie noch nicht zu mir gebracht hast.“

Mark schlug ihm leicht auf den Rücken und lachte, „Du alter Lustgreis!“ sagte er und wand sich dann zu mir, „Pass auf ! Roland ist schon zweiundfünfzig aber immer noch hinter allem her was einen Rock trägt.“

Weber sah Mark böse an, „Sei vorsichtig was du sagst! Ich bin mit deiner Kusine schon sechs Jahre zusammen.“

Mark lachte, „Aber einen Heiratsantrag

hast du ihr immer noch nicht gemacht.“ Roland Weber winkte ab.

„Julia für sie habe ich einen schönen Nissan, er sieht noch gut aus und ist unauffällig. Den können sie gut für ihren Beruf gebrauchen! Ich habe zwar noch einen Opel aber wenn ich sie so sehe ist der Nichts für sie.“

Wir gingen zu einem Wagen mit Rotten Nummernschildern. Der gefiel mir auf Anhieb.

Er reichte mir die Schlüssel, „Sie können den Wagen bis Montag probe fahren. Und wenn er ihnen gefällt bringen sie ihn um acht Uhr wieder. Wir melden ihn dann an und sie können ihn um zwölf Uhr nach Vertragsabschluss haben.“

Ich setzte mich auf den Fahrersitz und sah mich im Innenraum um. Er war wirklich schön! Liebe auf den ersten Blick!

„Mark sagt der kostet viertausend fünfhundert Euro?“ Roland beugte sich zu mir, „Ja! Das ist ein Freundschaftspreis, wir könnten ja verwand sein.“

Er grinste mich an. Das lächeln musste ich erwidern. Roland Weber war mir sehr Sympathisch. „Wir müssten nur Heiraten.“ sagte ich.

Er lachte schallend und Mark beugte sich zu uns, „Die frage ist nur wen ihr Heirateten wollt. Da hätte ich noch ein Wörtchen mitzureden!“

Von diesem Wagen wollte ich mich nicht trennen, das hatte ich beschlossen. Also fuhr ich mit dem Wagen nach Real und Mark mir mit dem BMW hinter her. Es war beinahe neunzehn Uhr und der Parkplatz war voll. Wir kurvten rum um endlich eine Parkplatz zu finden, es fuhr vor mir jemand aus der Parklücke in der Nähe des Eingangs und ich huschte rein. Mark hatte nicht so ein Glück er musste weiter weg Parken. Ich stieg aus und holte schon mal eine Einkaufskarre. Nach ein paar Minuten kam Mark angelaufen und wir gingen gemeinsam rein.

„Mein Gott ist das voll! Man könnte glauben das Einkaufen wird abgeschafft!“

Er sah genervt aus.

„Ich kann auch alleine einkaufen, wenn es dir zu voll ist.“ bot ich ihm lächelnd an.

Mark legte einen Arm um meine Hüfte. „Vergiss es! Wir gehen zusammen!“ und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.

Es war komisch aber der Einkauf machte mir richtig Spaß, wir scherzten und diskutierten was wir essen wollten. Mark entspannte sich und trotz der vielen Leute hatte ich das Gefühl als hätten wir uns nie getrennt.

Im Real war auch ein Türkisches Mini Lokal, alle nannten sie Döner Bude. Das Essen dort war hervorragend Mark stellte sich in die lange Schlange an, wir

wollten Döner Teller mitnehmen. Ich ging ein Stückchen weiter um mit der vollen Karre nicht im weg zu stehen. Beim Zeitungsladen blieb ich an der Seite stehen, wo ich keinen störte. Die Titelseite eines bekannten Boulevardblatts hatten sie in einem Ständer, vor dem Laden, ausgebreitet hinter Kunststoffglas. Ich ging etwas näher um sie lesen zu können.

In großen Buchstaben stand dort, „Wieder ist eine Frauenleiche gefunden worden, Nummer elf! Ist unsere Dortmunder Polizei nicht fähig unsere Frauen zu schützen? Der Oberstaatsanwalt musste zugeben, das die Morde was miteinander zu tun haben.

Obwohl sie offensichtlich verschiedene Mörder hatten. Aber alle Frauen waren zwischen drei bis vierzehn Monate vorher als Vermisst gemeldet worden. Die Spekulationen schlagen hoch. Gibt es eine geheime Organisation, die Frauen erst Monate lang fest hält und quält um sie anschließend umzubringen? Der Polizeipräsident streitet es ab aber hatte er nicht auch Ursprünglich abgestritten das die Morde was miteinander zu tun haben?  

Ich bekam beim lesen eine Gänsehaut, wie konnte das hier in Dortmund passieren?

Zwei Männer blieben auch vor der Zeitung stehen, „Du kannst mir sagen

was du willst. Die Bullen hängen mit drin. In Düsseldorf haben sie auch zwei Frauen gefunden und in Oberhausen drei.“ sagte der eine. „Ja, auch in Essen und Duisburg sind welche aufgetaucht. Aber die behaupten das wäre Panik mache. Nicht jede Frau die hier in NRW gefunden wird, hängt mit dem Dortmunder Fall zusammen.“ erzählte der andere. Beide setzten sich wieder in Bewegung, Richtung Ausgang. „Lange können die das nicht verheimlichen.“ hörte ich noch den einen sagen.

Endlich kam Mark mit einer Tüte in der Hand.

Ich deutete auf die Zeitung, „Was geht da vor sich? Unternehmt ihr gar nichts

dagegen?“ fragte ich entsetzt.

Mark gab mir die Tüte und er schob die Karre.

„Es arbeitet eine zwanzigköpfige SOKO an dem Fall. Die werden schon den Fall aufklären.“ sagte er. Damit war auch das Thema für ihn erledigt.

Um einundzwanzig Uhr kamen wir endlich wieder bei seiner Wohnung an. Wir holten alles aus meinem Kofferraum und trugen  es in seine Wohnung. Die Einkäufe stellten wir in der Küche ab und zogen dann erst mal die Jacken und Schuhe aus. Die Döner Teller mitgenommen, die ich erst mal an Mark weiter gab, rochen aus der Tüte hervorragend.

„Deck du schon mal im Wohnzimmer den Tisch. Ich packe erst mal die Wurst und so in den Kühlschrank.“ sagte ich.

Als ich ins Wohnzimmer kam hatte er nur gedimmtes Licht an. Kerzen standen auf dem Tisch und Kuschelrock lief leise im Hintergrund.

Lächelnd kam er auf mich zu und reichte mir den Arm. „Darf ich die Dame zum Tisch geleiten?“

Mir wurde ganz warm ums Herz und legte meine Hand auf seinen Arm. „Mit Vergnügen mein Herr!“ ich lachte.

Das erste Glas Wein hatte ich natürlich wieder viel zu schnell getrunken und er schenkte mir nach. „Willst du mich betrunken machen?“

Mark grinste, „Nur ein bisschen beschwipst. Dann bist du so schön hemmungslos und ich kann dich besser verführen.“

Gespielt erstaunt sah ich ihn an, „Ich wusste nicht das du zu solchen Mitteln greifen musst.“

Er lachte, „Brauche ich auch nicht aber es macht dich gefügig. Was ich alles noch mit dir vor habe, kommt mir das entgegen.“

Ich rückte etwas von ihm weg aber er warf sich auf mich und wir lagen auf dem Sofa. Mark küsste mich stürmisch und unsere Zungen berührten sich. Mir schwirrte der Kopf und es war mir sehr heiß. Auf dem Weg ins Schlafzimmer

entledigten wir uns gegenseitig unsere Kleidung. Er schubste mich aufs Bett.

„Jetzt gehörst du mir!“ sagte er Siegessicher.

Und er hatte Recht! Das Essen musste warten...

0

Hörbuch

Über den Autor

JJ1968w
Ich bin ein Ruhrpott Kind, 45 Jahre, lebe mit meinem Mann und unseren Kindern in Dortmund.

Irgendwann hat mir das lesen von Büchern nicht mehr ausgereicht und ich fing an zu schreiben. Heute lese ich noch genauso gerne Bücher, nur nicht mehr so viele wie früher. Ich verwende jetzt mehr Zeit darauf sie selber zu schreiben und es ist noch viel spannender, als sie nur zu lesen. Obwohl ich alles lese habe ich mich beim Schreiben auf spannende Themen spezialisiert. Eine Romanze darf bei mir auch dort nicht fehlen.
Ich freue mich über Kritik, auch negative.

Leser-Statistik
15

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

109043
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung