Gedichte
Kaffeefahrt

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"Kaffeefahrt"
Veröffentlicht am 01. März 2014, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Andyhank
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Der Alltagslyriker Andyhank (sprich: Ändihänk), mit bürgerlichen Namen "Andreas Hanke", zeichnet und schreibt, musiziert und komponiert, bastelt, kreiert, kocht und gärtnert. Humor ist sein liebstes Steckenpferd, was nicht immer bedeutet, dass alles, was hervorgebracht wird, auch lustig sein muss. Lassen wir Leser uns bezaubern von einer Denkweise der Dichtkunst, die nicht allzu oft anzutreffen ist, lassen wir Betrachter uns anstecken von ...
Kaffeefahrt

Kaffeefahrt

Gewarnt hat sie der Nachbar gestern: „Die sind aufs Geld nur aus, die Lumpen Das ist fast wie im wilden Western Und niemand wird euch etwas pumpen!“ Doch Oma Hilde und ihr Mann Sind skeptisch und sie denken beid’ Nun soooo schlimm das nicht werden kann Der Nachbar unkt wohl nur vor Neid *



„Oma, Oma, nu mach hin Der Bus, der Bus, der fährt gleich vor!“ „Moment…, noch Puder auf das Kinn…“ Und Opa kratzt sich hinterm Ohr Dann stehen sie am Busbahnhofe Ein Riesenteil fährt vor – famos! „Da hammer Platz und kömmer koofe!“ Klingt’s hier und da – dann geht es los Es soll zur Küste nonstop geh’n Ein Päuschen soll dazwischen winken Wer mag, kann aus dem Fenster seh’n Und nebenbei ein Käffchen trinken



Die kleinen Dinge kosten wenig Es ist wie eine Urlaubsfahrt Der Opa fühlt sich wie ein König Nur dieser Sitz… ist etwas hart… * Sie sind da, gleich gibt es Essen Und danach, in einem Lauf Gibt's Geschenke, angemessen Opa nimmt auch das in Kauf Leider ist dann nicht viel Zeit Eine Stunde nur für Betten Und Matratzen, Krems zuhauf Und diverse Goldarmketten

„Entschuldigt“, spricht der Referent „Ich hoff, ihr zeigt Verständigkeit Das Schiff fährt pünktlich, wie man's kennt Es geht nicht länger, tut mir leid…“ Dem Opa, und der Oma Hilde Die freut’s und: Phhhf…, die eine Stunde… Sie zieht’s eh mehr in die Gefilde Ihr Sitzfleisch gleicht schon einer Wunde





Dann ist's soweit, es wird gepackt Der Redner schaut betrüblich drein Der Zustand scheint für ihn verzwackt Weil niemand kaufte etwas ein… * Die Rentner und die andren Leut Die freuen sich, es geht aufs Schiff Der Käpt’n guckt auch nicht zerstreut Wer will schon laufen auf ein Riff Die Sonne ist noch nicht versunken Das Boot fährt um das Ruden-Kap Es wird gelacht, gequatscht, getrunken …die Möwen kriegen auch was ab

Dann sind sie da, am Rand von Polen Zum Markt soll’s gehen, doch zu spät Die Ankunft ist, drum dreht verstohlen Das Boot herum – zurück es geht Ganz schwer sind nun die Augenlider Dann ist man schon am Bus zurück Der schaukelt alle Leute wieder Ins weit entfernte Heimatglück… * Oma Hilde fand es schön Und Opa auch – vielleicht noch mal? Wer weiß – sie werden letztlich seh’n Die nächste Fahrt wird eine Qual…

Fast unbegrenzt Zu ihrem Leid…









Denn dann… hat der Verkäufer Zeit…

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Hörbuch

Über den Autor

Andyhank
Der Alltagslyriker Andyhank (sprich: Ändihänk), mit bürgerlichen Namen "Andreas Hanke", zeichnet und schreibt, musiziert und komponiert, bastelt, kreiert, kocht und gärtnert.

Humor ist sein liebstes Steckenpferd, was nicht immer bedeutet, dass alles, was hervorgebracht wird, auch lustig sein muss.
Lassen wir Leser uns bezaubern von einer Denkweise der Dichtkunst, die nicht allzu oft anzutreffen ist, lassen wir Betrachter uns anstecken von der Phantasie und Kreativität, von den unendlichen Weiten, aus den unerschöpflichen Vorräten der Andyhankologie.
Weitere Informationen gibt es auf: www.andyhank.de und auf Instagram @knahydna

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JeanneDarc Wer kann sich denn da noch verstecken
beim Verkauf von Rheumadecken
Meine Oma war da auch mal glatt dabei
zuhaus rief alles dann "Oh wei"
denn das Teil war ziemlich Mist
selbst vom Discounter sowas etwas bessres ist
Und teuer war das Teil auch ganz massiv
und der Verkaäufer grinst...und das lasziv ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Meine Decke, Gottbewahre
warm hielt sie und - viele Jahre :D
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Da brauchts wohl eine gewaltige Menge Humor, wenn man das Gesäusel des Verkäufers über sich ergehen lassen muss. Manchmal ließ man sie auch gaaaaaanz lange sitzen, damit die Ollen endlich ihr Geld rausrückten, nach dem Motto: Wenn ihr nichts kauft, könnt ihr sehen, wie ihr wieder nach Hause kommt."
Gekonnt verwortet.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Jepp, die zweite Version ist mir auch bekannt. :D
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EinfachRike Eine sehr originelle Geschichte, hatte viel Spaß beim lesen! LG Rike
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Andyhank Das hört man gern :)
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Heidrun Mit viel Humor ins Grüne fahren!

Deine Heidrun
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Und am Ziel...
Sieht man nicht viel
Nur noch Betten und Matratzen
Da kann man dann sein Geld verpratzen... ;)
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Kornblume Na, da haben Oma und Opa aber Glück gehabt. Es hätte Ihnen auch passieren können, dass man sie in einer Kneipe, fernab
von Häusern und Menschen in einen Raum einschließt und dann die Verkäufer auf sie losläßt. Alles schon passiert. Man kann nicht genug vor solchen dubiosen Reisen warnen.
Das Gedicht ist gut geschrieben.Ohne holpern zu lesen und stimmig vom Inhalt.
Grüße in die Nacht von der Kornblume.
PS
Andy , Deine Buchcover sind so liebevoll und Detailgetreu gestaltet.
Machen mich als Leserin immer neugierig. So soll es ja auch sein.
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Dankeschön! Ich gebe mir Mühe, dass die Bilder auch weiterhin so ansprechend bleiben. :)

Das mit der Kaffeefahrt ist ein Resultat aus Eigenerfahrung. Diese hier, wie beschrieben, war die schönste Fahrt. Ich habe aber auch schlechte Erfahrungen gemacht. Einmal bin ich aus einer Verkaufsveranstaltung rausgerannt. Das wurde mir dann zuviel Blabla... :D
Vor langer Zeit - Antworten
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