Sonstiges
Lunas Frühstück - ....ein geschmackvolle Reise

Das is(s)t Luna

Luna war meine erste Schildkröte. Ihr offizieller Name ist testudo herrmanni

herrmanni und es ist die kleinest in Europa vorkommende Schildkröte.

Und währen viele Schildkrötenfreunde es lieben, wenn ihre Tiere große, schwere Panzer tragen, so sehr liebe ich dieses kleine Geschöpf.

Im Alltag frißt sie, wie ihre Kollegen in freier Wildbahn, vielerlei Wildkräuter, magere Kost und es macht keinen Sinn wohlmeinend davon ab zu weichen:

Zu gut genährt wächst sie im Inneren ihres schützenden Hauses zu schnell

und der ganze hübsche Panzer wir sich verformen auf der Suche nach Raum für das zu schnell wachsende Innenleben.

.....und sie liebt Blüten, hat sie im wahrsten Sinne zum Fressen gern! Deshalb gibt es immer mal wieder ein Blütenmahl aus dem Garten.

Roseneibisch steht ganz ober auf der Liste ihrer Lieblingsblüten.

Welch ein Glück, dass ich (rein zufällig)

im Garten einen stehen habe.

Sogar die Nachbarn bringen ihre Blüten her, für meine Kleine und ihr Freunde.

Dann sieht man sie im wahrsten Sinne wie berauscht gemeinsam dieses blau, rot, weiße, pastell´ne Glück vertilgen.

Wenn dort im Garten gerade alles blüht, dann reicht es oft für solch ein kleines Blütenmeer! Welch Genuss ! Man glaubt sie fast grinsen zu sehen vor Freude.

Neues muss sie immer erst mal gründlich beriechen, einfach rein beißen - niemals !

In ihrem Kopf trägt sie millionen Jahre

alte Weisheit, weiss ganz genau, was dieser oder jener Duft verheißt.

So lange schon weilt ihre Art auf dieser Erde, dass wir wie frisch geschlüpfte Küken erscheinen neben ihr.

Und ob wir´s je schaffen werden, so beständig lang als Gäste auf dieser blauen Kugel zu weilen, das müssen wir erst zeigen.

Nachtkerzenblüten gibt es jedes Jahr in großer Menge; hab´ extra von meinen Spaziergängen jede Menge wildes Grün heran getragen und gepflanzt, damit in

meinem wilden Garten genügend Krötenfutter wächst.

Aber diese Nachtkerzen sind nicht nur für Luna etwas ganz Besonders, denn ihre Blüten öffnen sich alltäglich in der Abenddämmerung so schnell wie keine sonst. Man kann daneben stehen und dann in Echtzeit sehen, wie sie in Windeseile ihre gelben Blüten aus der grünen Hülle sprengt.

Denn nun am Abend kommt das Tier aus seinem Schlaf auf dessen Hilfe diese Pflanze bei der Vermehrung setzt. Nachtfalter lockt sie an mit ihrem hellen Gelb und die sind hocherfreut und legen ihre Eier gern in meinen Garteboden.

Schier überall stoß ich beim Buddeln in der Erde auf ihre Larven, ihre Puppen und manchmal habe ich das Glück auch einem dabei zu zu sehen, wie er aus seiner harten Puppe schlüpft, dann pumpend seine Flügenpracht entfaltet, um am Abend los zu fliegen in sein recht kurzes überirdisches Falterleben.

Sogar Kornblumensamen konnte ich sammeln und das Ergebnis im folgenden Jahr war eine wunderschöne

Bereicherung des Krötenspeiseplans.

Welch eine Abwechslung zum ewig grünen Alltagsfutters.

So ist es wie meistens hier im Garten:

was meinem Auge schmeichelt, das schmeichelt ihrem Gaumen!

Manchmal denke ich, dass meine gepanzerten Freunde nur deshalb ihren Winterschlaf machen, weil ihnen eine

blütenlose Welt

ganz einfach nicht gefällt.

Vielleicht verraten sie mir ihr Geheimnis irgendwann....

...dann kriech auch ich im Frühjahr

aus dem Boden für ein neues Jahr

im Blütenmeer!