Biografien & Erinnerungen
Teil 8 Urlaub mit Kater - Wie man zu einem Kater kommt

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"Der Hund mag Prosa sein, aber nur die Katze ist Poesie....(Sprichwort aus Frankreich)"
Veröffentlicht am 06. Januar 2014, 10 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Der Hund mag Prosa sein, aber nur die Katze ist Poesie....(Sprichwort aus Frankreich)

Teil 8 Urlaub mit Kater - Wie man zu einem Kater kommt


Einmal hatten wir für ein paar Tage Urlaub geplant und Purzelchen bei netten Nachbarn gelassen, die auch den ganzen Tag Zeit für ihn hatten. Aber ich glaube, sie waren froh, als wir wieder da waren, da unser Kater sich die ganze Zeit bei ihnen unter dem Bett verkochen hatte und durch nichts zu bewegen war, zum Vorschein zu kommen, höchstens mal kurz zum Fressen und zum Gang auf die Katzentoilette. Darüber waren sie sehr traurig, weil sie ihn doch schon ins Herz geschlossen hatten.


Also blieb uns nichts übrig, als ihn künftig mit in den Urlaub zu nehmen. Und das hat später immer hervorragend geklappt.

Die erste Fahrt war natürlich alle andere, als entspannend, weil unser Kater sich ständig als Tacho betätigte, denn sobald ich auf der Autobahn schneller als 140 km/h fuhr, fing er an zu miauen und hörte erst damit auf, wenn ich die Geschwindligkeit drosselte. Also waren wir gezwungen, uns ständig auf der "Kriechspur" fortzubewegen. Natürlich

verlängerte das die Fahrtdauer erheblich.

***


Das erste Mal also waren wir mit ihm bei Verwandten in der Nähe von Berlin in dörflicher Gegend.

Unsere Verwandten haben dort ein kleines, neu erbautes Einfamilienhaus mit einem großen Gästezimmer unter dem Dach.

Im Vorraum befindet sich in einer Dachschräge ein Kippfenster und dass dieses offen stand, hatten wir gar nicht bemerkt.

Hannes, der Besitzer stand nämlich immer dort, wenn er einen seiner vielgeliebten Glimmstängel inhalierte und den Rauch durch diesen natürlichen Abzug außer Haus

beförderte.

In der ersten Nacht nutzte unser Kater natürlich diesen „Abzug“, indem er vom Dach des Hauses auf das niedrigere Dach der noch davor stehenden Abrißgartenlaube sprang und von dort in den Garten.

Als ich früh erwachte, war Katerchen weg. Sonst kommt er immer, wenn man ihn ruft, aber dieses Mal ignorierte der Schlawiner mein Rufen. Dann bemerkte ich das offene Fenster und mir schwante Schlimmes.

Natürlicherweise war ich schon wieder ganz aufgelöst und dachte: „Jetzt hat es geklappt und wir haben ihn verloren“, aber als ich das Wohnzimmer im Erdgeschoß betrat, guckte unser Kater ganz unschuldig durch die Verandatür und wartete brav, bis ihn wieder

jemand einließ.

Ich kann gar nicht beschreiben, wie groß der Stein war, der mir vom Herzen plumpste, dass er die Freiheit nicht genutzt hatte, um stiften zu gehen.


***


Etwas störte ihn jedoch ganz erheblich und das war die Katze "Mi", mit dem Habitus einer Wildkatze,die bei Hannes und Jana Unterschlupf gesucht und auch gefunden hatte. Diese wurde "Mi" genannt, weil sie nicht richtig miauen konnte und nur eben jenes "Mi" hervorbrachte. Sie kam nur selten ins Haus und ließ sich auch nicht gerne anfassen.

Wenn sie das zuließ, dann nur vom Hannes, alle anderen ignorierte sie stolz, es sei denn sie bekam ein Käsestückchen.

Denn Käse schien ihre Leibspiese zu sein.


Als jedoch unser Kater sie durch die Verandetür zu Gesicht bekam, plusterte dieser sich auf, wie ein Bud-Spencer-Verschnitt -1A Katzenbuckel und den Schwanz wie eine dicke Bürste hochgestellt. Am liebsten hätte er wohl noch High Heels angezogen, um größer und imposanter zu wirken und die fremde Katze, in deren Revier ja eigentlich er eingedrungen war, zu verjagen.


Im Großen und Ganzen benahm er sich jedoch recht manierlich in der ihm fremden Umgebung. Selbst das Katzenklo fand er

mühelos. Natürlich gab es im ganzen Haus viel zu entdecken, mehr jedenfalls, als in so einer begrenzten Mietwohnung, wie der unseren. Allerdings musste ich meinen Verwandten einschärfen, beim Verlassen des Hauses keine Türen offen stehen zu lassen, denn man weiß ja nie.......


Teil 9 ist in Arbeit..


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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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Albatros99 Schön, schön, solche Geschichten könnte ich auch beisteuern, in Größenordnungen, von Mäusegeschenken bis zum erlegten Grünspecht, unsere Nala ist Spezialistin. Wie wäre es mit noch einer Katze? Sie heißt Bella und ist wirklich ganz lieb, ein Findelkind von der Tankstelle. Leider kommt sie mit unserem Hundejungen Willy überhaupt nicht klar. Bloß als Empfehlung. Liebe grüße Christine
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Danke, liebe Christine, fürs Lesen und Kommi.
Ich hätte ja gerne noch eine Zweitkatze gehabt, aber unser oller Kater duldet keine anderen "Götter" neben sich. Sie würde da wohl nur Prügel einstecken und das wäre auch zu schade für die arme Mieze.
Wenn sie von klein auf Hunde gar nicht gewöhnt ist, ist es auch schwer, sie an Hundebegleitung zu gewöhnen, da gibt es doch große Verständigungsschwierigkeiten. Z.B. das Schwanzwedeln ist bein Hund ein Zeichen von Freundlichkeit, die Katze mißversteht das aber, weil Schwanzwedeln bei ihr Aggression bedeutet.
Wenn der HUnd allerdings katzenfreiundlich ist, kann man es dennoch mit viel Geduld versuchen.....
Liebe Grüße
Bärbel

PS: Na dann mach Dich dran und schreibe Deine Tiergeschichten. In mir findest Du da immer einen begeisterten Leser.
Vor langer Zeit - Antworten
otello05 sehr gut....das erinnert mich an "katze", ich glaube ich mach auch mal ne Fortsetzung
glg Karin wieder ne glatte 1
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Danke, freut mich.

GLG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Wieder eine sehr unterhaltsame Episode aus Purzels Katerleben. Und mich erstaunt ja, dass er sich die Urlaubsausflüge so gefallen lässt! Lilli fährt nicht gerne Auto. Wenn ich während meiner Ausbildung im Urlaub zu meinen Eltern fuhr und sie mit musste, war sie nach der Fahrt immer ziemlich heiser vom Dauerjammern. Hier in Berlin haben wir letztes Jahr eine schöne kleine Tierpension für sie gefunden, wo sie unterkommen kann, wenn wir mal wegfahren. Aber das kommt ja nicht so oft vor.

Dass Purzel nach seinem Fensterausflug wieder brav vor dem Haus saß und auf Einlass wartete, ist ja auch süß! Der rote Kater meiner Eltern ist Freigänger, sitzt aber auch regelmäßig von außen im Wohnzimmerfenster und wartet geduldig, dass ihn jemand ins Warme holt. :)

Liebe Grüße,
Jasmin
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Wie ich schon bei Fleur schrieb, scheint unser Kater eine Sonderausgabe zu sein, denn er nimmt lieber das Autofahren in Kauf, als sich von femden Personen betreuen zu lassen. Allerdings habe ich ihn auch langsam ans Autofahren gewöhnt. Ich will ja mal versuchen, ihn mal probeweise in eine Tierpension in der Nähe zu geben, damit wir auch mal alleine in Urlaub fahren können, sehe da allerdings schwarz und dann muss er gesundheitlich auch erst wieder richtig stabil sein.
Dass der Kater Deiner Eltern um Einlass biittet, ist im Winter logisch, denn Katzen lieben die Wärme. Danke auch für Kommi und Coins.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 Na dann bin ich gespannt, was dein Katerchen dann zur Tierpension sagt. Vielleicht gibt das Stoff für den nächsten Teil der Geschichte. ;)
Dass unser Kater auf den Einlass wartet, ist auch im Sommer so. Das tut er aus Gewohnheit. Früher hat ihn meine Oma immer durchs Fenster reingelassen. Inzwischen kann sie das nicht mehr, aber der Kater bleibt ihr trotzdem treu und wartet dann geduldig auf dem Fensterbrett, bis jemand anders zum Öffnen vorbeikommt. (Nach draußen geht er übrigens nur durch die Tür - selbst wenn das Fenster offen steht.)
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ach, das wird wohl doch nix. Habe mich schon mal erkundigt. Er müsste dann die ganze Zeit in ein Zimmer in "Einzelhaft", da er sich ja mit anderen Katzen nicht verträgt.
Katzen sind ja zum größten Teil "Gewohnheitstiere", die gern in Ritualen leben. Es sind eben richtige Charaktertiere. Bin froh, dass unserer uns bei sich wohnen lässt (lach).
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Sehr gern habe ich euch mit Purzel in den Urlaub begleitet! Der schaut ja auch immer so "unschuldig" und ganz süß aus!
Unsere Katzen hassten das Autofahren, selbst bei Temop 30 in unserem Wohnviertel heulten sie zum Gotterbarmen ... Es hörte sich an, als ob kleine Kinder weinen ...... So haben wir uns auf die Fahrten zum Tierarzt beschränkt.
Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Unser Kater scheint sowieso eine Sonderanfertigung zu sein. Er akzeptiert vieles, nur um bei uns zu sein. Nur Fremde und Tierärzte haben absolut keine Chance.
Danke für den netten Kommi und liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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