Gedichte
Ärger mit Banken

Vor vielen Jahren bin ich an den Bankschalter getreten,

habe um meine Kontoauszüge gebeten.

Mit dem Packen Papier in meiner Hand

habe ich mich dann vom Schalter abgewandt,

fing an zu blättern und zu lesen

und bin ziemlich geschockt gewesen,

denn was dort stand, das konnte gar nicht sein,

auch war der Kontostand am Ende ziemlich klein.

Also ging zum Schalter ich zurück.

Dieselbe Frau dort, welch ein Glück.

Ich sah die Frau verlegen an

und fing sogleich zu stammeln an:

„Entschuldigen Sie, was ich hier sehen kann,

das überwies ich nie im Leben an.“

Flugs riss sie mir die Auszüge aus der Hand,

sah mich an und murmelte unverwandt:

„Ach wirklich, diese Ähnlichkeit,

warten Sie hier eine kleine Zeit,

dann bekommen Sie die richtigen von mir.“

Dann sah ich nur den Rücken noch von ihr.

Ich weiß, es durfte nie geschehen,

ich durfte mir keine fremden Auszüge ansehen,

aber mein Irrtum war es ja nicht.

Ich lege auf Datenschutz sehr viel Gewicht.

Ich wechselte zu einer anderen Bank hinüber.

Nach diesem Ereignis war mir das lieber.

Als ich mit einer Bekannten darüber sprach,

meinte die nur: „Das ist noch gar nichts, ach,

bequem, wie ich nun einmal bin,

ging ich zur Filiale in unserem Dorf hin.

Die Bankangestellte habe ich beim Einkaufen getroffen.

Diese rief durch den Laden dann völlig offen,

so dass es jedermann hören kann:

Marianne, sag mal an,

dein Verdienst ist ja recht hoch

und das bei leichter Arbeit noch.“

Marianne löste das Konto auf ganz schnell,

denn fortan hatte sie das Gefühl,

diese Frau plaudert vieles aus

von den Kontobewegungen in ihrem Haus.

Schon mal was vom Bankgeheimnis gehört,

daran gedacht, dass es vielleicht jemanden stört,

dass die Nachbarn ganz genau wissen,

was wir wann an wen zahlen müssen?

Für den Urlaub war alles fertig gemacht,

auch an die Reiseschecks haben wir gedacht.

Zwei Tage vor dem Urlaub fuhr ich los,

um diese abzuholen, bloß

dort in der Bank sagte mir man dann,

dass ich die Schecks nicht abholen kann,

weil unser Konto mit 40.000 DM im Minus steht,

dass die Ausstellung der Schecks somit nicht geht.

Wütend habe ich mich auf den Weg zur Hauptstelle gemacht,

habe gegrübelt und darüber nachgedacht,

wie dieses Minus nur so schnell entstehen kann.

Zweifelnd kam ich dann bei der Hauptstelle an.

Dort stellte sich dann schnell heraus,

unser Kontostand sah recht gut aus,

ein Mitarbeiter sprang mal eben

auf den Kontostand daneben.

Dafür nun der Ärger und der Frust?

Manchmal hätte ich große Lust,

Bankangestellte meine Wut spüren zu lassen.

Manches ist wirklich nicht zu fassen.

Ich habe eine Überweisung ausgestellt,

denn ich weiß in wenigen Tagen kommt mein Geld,

so dass die Bank problemlos dann

diese Überweisung tätigen kann.

Doch schon zwei Tage später, man glaubt es kaum,

füllt diese Überweisung meinen Briefkastenraum,

denn die Bank hat diese nicht ausgeführt.

Ich habe leichten Groll verspürt.

Würdet ihr euch mal mein Konto ansehen,

dann würdet ihr sehr gut verstehen,

dass nur einen Tag später schon

er gutgeschrieben wird, mein Lohn.

Nun habe ich Ärger nur davon.

Manchmal möchte ich lieber mein Geld vergraben,

manchmal möchte ich gar kein Konto haben,

manchmal würde ich Banken gerne umgehen

bei all den Dingen, die da geschehen.

Ich brauche die Bank und sie braucht mich,

doch eines weiß ich sicherlich:

Die werden immer am längeren Hebel sein.

Ich gründe eine neue Bank für mich allein.