Lena und der verschwundene Kürbis
Das war vielleicht ein aufregender Tag!
Lenas Mama und Wuschel hatten Lena aus dem Kindergarten geholt. Sie wollten nur kurz zum einkaufen und einen Kürbis für Halloween besorgen, aber wie immer war das Auto randvoll mit wichtigen Lebensmitteln und so hatten sie nicht nur einen Kürbis im Auto sondern, Kartoffeln, Nudeln, Suppen, Kuchen, Kekse, Schokopudding, Saft und Kaugummi und einen Knochen für Wuschel. Na, eben alles was man so braucht.
Sie mussten sich beeilen nach Hause zu kommen, denn Mama hatte auch noch einen Friseurtermin.
Als sie zu Hause gerade den Einkauf auspackten, klingelte es an der Tür, Lenas Freundin!
Sie stand mit einem, wie ein Ei aussehender Kürbis, vor der Haustür ...
Der Kürbis? Ach ja, wo war Lenas Kürbis?
Gekauft hatten sie einen, sogar einen besonderen. Einen Kürbis mit einem Gnubbel. Mama, Wuschel und die beiden
Freundinnen machten sich auf die Suche, aber der Kürbis blieb verschwunden und Lena weinte und Wuschel jaulte zum Beweis seiner Freundschaft.
“Tja, was machen wir denn da? Ich muss doch jetzt zum Friseur.
Soll ich Dir einen neuen Kürbis mitbringen?” , versuchte Mama Lena zu trösten. “Nein!” , sagte Lena trotzig und schniefte und Wuschel ließ sich mit einem Schnaufer zu Boden fallen.
Lena wollte keinen neuen Kürbis, sie wollte “ihren” Kürbis.
Der hatte doch so einen schönen Gnubbel.
„Lena wird sich schon beruhigen“ , dachte ihre Mutter und fuhr zum Friseur.
Kaum war sie aus der Tür, da hatten die beiden Freundinnen eine Idee. Sie holten die Mal Sachen aus der Schublade, eine große Pappe, eine Schere, Klebstoff und wollten einen Kürbis mit Gnubbel basteln.
Sie malten ihn genauso groß wie einen echten Kürbis und sie malten den Gnubbel dahin, wo die Nase sein sollte.
Dann schnitten sie die Augen und den Mund aus und bogen die Pappe etwas
rund. “Toll sieht unser Kürbis aus, da wird Papa aber staunen.” und die beiden freuten sich schon auf Lenas Papa.
Denn jedes Jahr wurden die Kürbisse vor die Haustür gestellt und Papa sollte den hübschesten auswählen. Der Besitzer des Kürbisses bekam dann eine Überraschung.
So sagte er jedes Jahr: “Oh, was für schöne Kürbisse, ich weiß nicht welcher schöner ist! Oohh, wie sind die Kürbisse dieses Jahr soo schön!”
Tja und dann bekamen Lena und ihre Freundin eine kleine Überraschung und durften mit ihren Taschenlampen vor die
Haustür. In der Dämmerung leuchteten die Kürbisse dann sehr schaurig.
Sie waren gerade fertig mit dem Pappkürbis, da kam Lenas Mama wieder zurück. “Seht mal, was ich gefunden habe...!” , rief sie und zeigte den beiden Freundinnen den Kürbis mit dem Gnubbel.
“Der lag hinterm Sitz.”
Die beiden schauten sich an. “Sieh mal was wir gebastelt
haben.” , riefen beide aufgeregt. Und Mama sah überrascht auf den Pappkürbis.
“Aber, was machen wir den jetzt mit den Pappkürbis?” , meinte Lena.
“Toll, echt toll” , staunte Mama. “Der sieht ja aus wie echt. Was haltet Ihr davon, wenn wir dieses Jahr alle drei Kürbisse vor die Tür stellen?”
“Gute Idee!” , freuten sich die Mädchen und Wuschel wedelte aufgeregt mit seinem ganzen Hinterteil.
Mama begann die Kürbisse auszuschälen. Zuerst den, der aussah wie ein Ei. Vorsichtig begann Mama mit einem Messer Augen, Mund und Nase in den ausgehöhlten Eierkürbis zu
schnitzen.
Dann war der Kürbiss mit dem Gnubbel dran. Da brauchten nur die Augen und der Mund ausgeschnitten werden, denn die Nase war ja der Gnubbel.
Lena und ihre Freundin holten den Pappkürbis und stellten ihn dazu. Die sahen alle drei klasse aus.
Dann nahmen sie die Kürbisse und stellten sie vor die Haustür und warteten gespannt auf Lenas Papa.
Endlich kam er und blieb verwundert stehen.
Er ging einen Schritt vor und dann wieder zurück, wieder vor und wieder zurück, sah die drei Kürbisse verwundert an und kam schließlich, mit gerunzelter Stirn in die Wohnung.
“Also, … dieses Jahr ist es aber besonders schwer. Der Kürbis mit dem Eiergesicht? Oder der Kürbis mit der Gnubbelnase?? Oder … der Pappkürbis … ???” , Er machte eine Pause und schnaufte.
Die beiden sahen ihm an, wie schwer es war eine Entscheidung zu treffen.
Mit einem tiefen Luftholer sagte er schließlich: “Ein kleines bisschen schöner aber finde ich den Pappkürbis.”
Lena und ihr Freundin hatten es gewusst. Sie hatten sich aber auch wirklich alle Mühe gegeben.
Sie liefen mit ihren Taschenlampen nach draußen und betrachteten die drei Kürbisse. Wuschel schnupperte an jedem kurz und legte sich dann gelangweilt daneben.
“Dieses Jahr sehen unsere Kürbisse wirklich besonders aus!” , sagte Lena und ihre Freundin freute sich und lachte
Lena an.
Die Kürbisse strahlten um die Wette und der Pappkürbis sah aus, als wenn er der ganzen Welt sagen wollte: “Seht mal was ich für ein toller Kürbis bin, der schönste im ganzen Land.”
Wuschel hatte ein Auge geöffnet und dachte: “Aber ich bin noch viel schöner und schlauer als alle Kürbisse der Welt...”